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Ranke, Hermann; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1936/37, 3. Abhandlung): Grundsätzliches zum Verständnis der ägyptischen Personennamen in Satzform — Heidelberg, 1937

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https://doi.org/10.11588/diglit.41990#0033
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Grundsätzliches zum Verständnis der ägyptischen Personennamen. 33

„möge Gott erhören!“
rp£)DV' „möge Jahwe hinzufügen1!“
Dp*nry „meine Hilfe hat sich erhoben“
W „Jahwe hat geholfen“
GSJJn „Gott hat sich gnädig erwiesen“
„möge Gott sich erbarmen!“
TN'*—?-: „Gott ist meine Rettung“
plfrO „seht, ein Sohn2!“
/TrUlS „Jahwe hat (den Mutterleib)3 geöffnet4“
„Gott hat gegeben“
„Jahwe hat erhört“
„Jahwe hat sich erinnert“
„Jahwe hat sich mächtig erwiesen“5
’jsni „Gott hat sich freigebig gezeigt“
und viele andere6.
Auf semitischem Boden hat sich die Sitte des zum Namen
werdenden Ausspruches bei der Geburt sogar bis in die Neuzeit
erhalten7. Wetzstein berichtet in seinem Aufsatz „Ausgewählte
griechische und lateinische Inschriften, gesammelt auf Reisen in
den Trachonen und um das Hauran-Gebirge“ (Abhandl. d. Berl.
Akad. d. Wiss., Phil.hist.Klasse 1863, S. 336), daß er einen Damas-
zener Kaufmann getroffen habe, der Zalamtani, d. h. „du hast mir

1 Nämlich einen Bruder. So schon Noth, S. 212.
2 Ich sehe kein Bedenken, hierin einen uralten Personennamen zu sehen.
Anders Noth, S. 256.
3 So schon Nestle, Die israelit. Eigennamen (1876) S. 168, Anm. 1.
4 Vgl. den offenbar auf einen Personennamen zurückgehenden Orts-
namen bsnss*’ und den bekannten Richternamen (Jephtah) sowie
den südarabischen Personennamen jaftah-il, Hartmann, a. a. O., S. 226.
5 So gewiß richtig Noth, S. 190.
6 Für alles Weitere siehe die ausgezeichnete Zusammenstellung bei Noth,
a. a. O., S. 132—213.
7 Auch in ganz anderer Umgebung ist dieselbe Sitte aus unseren Tagen
überliefert. Nach Tönjes, Ovamboland (1911) S. 144f. wird bei den Ovambo
in Südwestafrika der Name „ich habe gedankt“ darauf zurückgeführt, daß der
Vater sich bei der Geburt eines Sohnes besonders erfreut geäußert hat, und bei
den Tschi-Negern an der Goldküste gibt man nach Bellon, Personen- und Orts-
namen bei den Tschi-Negern (Mitt. d. Sem. f. oriental. Sprachen 19 [1916],
S. 129ff.) einem Kinde, vor dem mehrere ältere Geschwister weggestorben
sind, gern Namen wie „finde keinen Gefallen am Tod!“, oder „er wird am
Leben bleiben!“
3 Sitzungsberichte d. Heidelb. Akad., phil.-hist. Kl. 1937. 3. Abh.
 
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