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Honecker, Martin; Johannes; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1937/38, 2. Abhandlung): Nikolaus von Cues und die griechische Sprache — Heidelberg, 1938

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https://doi.org/10.11588/diglit.41994#0031
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Cusanus-Studien: II. Nikolaus von Cues und die griechische Sprache. 23
des Griechischen festgestellt, so hätte er, der (im gleichen Briefe)
auf das lebhafteste bedauert, selbst der griechischen Sprache nicht
genügend kundig zu sein, sicher andere Worte für des Cusanus
Sprachkenntnisse gefunden.

IV.
Bekundungen des Cusanus selbst.
Unsere Untersuchung bewegte sich bislang im Umkreis von
Fremdzeugnissen. Dieses Verfahren wird aber als ein Umweg er-
scheinen müssen, wenn es, wie oben einmal angedeutet wurde, zu
unserem Thema Aussagen des Cusanus selbst gibt.
Nun hat sich allerdings bisher keine Bekundung des Nikolaus
von Cues aufweisen lassen, in der er sich unmittelbar über sein
Verhältnis zur griechischen Sprache geäußert hätte. Anderseits
gibt es von seiner Seite doch Auslassungen, die mittelbar darauf
zu beziehen sind.
Schon Hartzheim hat behauptet, die griechischen Sprach-
kenntnisse des Cusaners seien aus der Reparatio Kalendarii beleg-
bar74. Tatsächlich weist diese Schrift, die Cusanus 1435 verfaßt
und 1436 dem Basler Konzil vorgelegt hat, drei Stellen auf, die
in der genannten Hinsicht beachtet werden müssen. So sagt der
Cusaner dort in seinen Ausführungen über den Ostertermin: Et
satis mirandum est, quod Dionysium75 nostri secuti sunt, cum termini
ipsi graeci ogdoas, hendecas et enneadecaeteris7ß satis manifeste osten-
dissent, in inquisitione embolismorum nos graecorum lunarem cyclum
sequi debere, quo utuntur etiam hodie, ut in libro venerabilis Isidori
abbatis vidi, a quo graecorum terminos paschales extraxi. Similiter
et in tabulis persicis de libro eiusdem abbatis per me in latinum re-
ductis . . .77. Und bald darauf: Hos vero terminos secundum lunarem
cyclum annotatos graeci adhuc tenent, habentes secunda die Aprilis
unum, 22. Martii 2 78, 10. Aprilis 3, 30. Martii 4 et sic consequenter,
uti ego in graeco libro doctissimi Isidoris abbatis oratoris imperatoris
et patriarchae Constantinopoleos vidi et extraxi . . .79. Im Zusammen-
hang mit seinem Kalenderreformvorschlag sagt Cusanus schließlich:
74 Hartzheim 16 65.
75 Gemeint ist Dionysius Exiguus (I. Hälfte des 6. Jahrhunderts n. Chr.).
76 C 219: endecades et enneadekaterida; vgl. u. S. 34 u. 38 f.
77 C 219 45v; a 31r; p II *26v; b 1162.
78 p II *26v, b 1163: 12.
79 C 219 46Γ; a 31v; p II *26v; b 1163.
 
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