Metadaten

Hoops, Johannes; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1940/41, 5. Abhandlung): Shakespeares Name und Herkunft — Heidelberg, 1941

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.42024#0010
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
10

Johannes Hoops: Shakespeares Name und Herkunft

In Irland kommt der Name schon um 1300 vorn Richard
Shakespere in Dublin, 1305; Thomas Shakes per, Zollbeamter im
Hafen von Youghal, 1375 und 1377.
Seit dem 15. Jahrhundert ist der Name besonders
häufig in Warwickshire, dem Heimatsgau des Dichters.
Chambers1 führt für das 15. und 16. Jahrhundert zahlreiche Träger
desselben aus 22 Ortschaften in dieser Grafschaft an. Nach Sidney
Lee2 sind uns in Warwickshire aus dem 16. Jahrhundert Familien
des Namens Shakespeare in nicht weniger als 24, aus dem 17. Jahr-
hundert sogar in 34 Ortschaften bezeugt. Eine besonders zahlreiche
Familie Shakespeare wohnte in Rowington, 12 Meilen von Stratford.
Heute kommt der Name Shakespeare zerstreut in ganz Eng-
land vor, ist aber am häufigsten in Warwickshire und in den an-
grenzenden Grafschaften Worcestershire und Gloucestershire. —
Das Namensproblem, dessen Erörterung wir uns nunmehr
zuwenden, ist vierfacher Art: es ist eine Frage der Schreibung, der
Aussprache, der Bedeutung und vor allem des Ursprungs des Na-
mens. Und mit dem Namensproblem ist weiterhin eng verknüpft
die Frage der Herkunft von Shakespeares Familie.
3. Schreibung.
Die Schreibung des Namens Shakespeare vom 13.—17. Jahr-
hundert ist unendlich mannigfaltig. Chambers3 hat nicht weniger
als 83 verschiedene Formen zusammengestellt, von denen allerdings
4 ohne r (Shakespeye, Shakesby, Shakshye, Shaxbee) wohl nicht zu
dem Namen Shakespeare gehören. Ewen4 gibt ein chronologisch
geordnetes Verzeichnis von 51 verschiedenen Schreibungen. Auf
Grund dieser beiden Sammlungen und andrer von Ewen (S. 312ff.)
gebotenen urkundlichen Formen habe ich nachstehend eine Liste
von 103 Schreibungen zusammengetragen, die als Grundlage für
die folgende Untersuchung dienen möge.
1 Chambers II 355—67.
2 Life of W. Shakespeare 1 f. Vgl. auch Stopes aaO. 7—9.
3 E. K. Chambers William Shakespeare II 371 (1930). Vgl. auch Elze
im Shakespeare-Jahrbuch 5, 327f. (1870) und in seinem Buch William Shake-
speare Anhang I (1876). A. W. Ward History of Engl. Dramatic Lit. II 2
(1899). J. L. Haney The Name of Will. Shakespeare (1906).
4 C. L’Estrange Ewen A History of Surnames of the British Isles S. 322
(1931).
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften