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Nikolaus [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1941/42, 1. Abhandlung): Untersuchungen über Datierung, Form, Sprache und Quellen: kritisches Verzeichnis sämtlicher Predigten — Heidelberg, 1942

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https://doi.org/10.11588/diglit.42026#0048
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40 Josef Koch, Cusanus-Texte: I. Predigten, 7.
hat U einen Zusatz, der sich sonst nur in Tx findet. Da er m. E.
auf eine Randbemerkung im Entwurfbuch zurückgeht, so darf man
nicht ohne weiteres schließen, daß Ta die Vorlage war, es kann
ebensogut das Entwurfbuch selbst gewesen sein. Das ganze „Durch-
einander“ der Hs. läßt darauf schließen, daß der Schreiber seine
Vorlagen lange Zeit zur Verfügung hatte, so daß er die einzelnen
Stücke ganz nach Belieben —- wohl im Hinblick auf die eigene
Predigttätigkeit — kopieren konnte.
Für die Edition wird die Hs. wohl keine besondere Bedeutung
haben, da der Schreiber die Predigten willkürlich zurechtstutzte.
Pelsters Kollationen erwiesen zudem, daß der Text im einzelnen
mancherlei Flüchtigkeitsfehler und Mißverständnisse enthält. U er-
hielte natürlich einen eigenen Wert, wenn sich herausstellen sollte,
daß sie sonst unbekannte Predigten enthält.
Von den nicht mit Siglen bezeichneten Hss. habe ich die
Krakauer, Mainzer, Salzburger (Öffentl. Stud.-Bibl.) und Trierer
selbst eingesehen; Erlangen besitze ich in Schwarz-Weiß-Auf-
nahmen, die übrigen kenne ich auf Grund von solchen Aufnahmen
aus dem Besitz der Cusanus-Kommission, mit Ausnahme von Salz-
burg (St. Peter).
Bei dieser Gelegenheit sei eine falsche Angabe in dem sonst guten
Cusanus-Artikel von R. Schmid in Herzog-Haucks Realenzyklopädie für prot.
Theol. und Kirche, 3. Aufl., Bd. IV, S. 360, richtiggestellt. Nach R. Schmid
sollen in einer Cueser Hs. 54 deutsche Predigten des Cusanus stehen. Das
ist leider nicht richtig. Deutsch sind nur Pr. 18 und 71. Der Verfasser hat
anscheinend folgende Angabe Fr. A. Scharpffs (Der Cardinal und Bischof
N. v. C., S. 263) mißverstanden: ,,Wir besitzen in einem Bande Manuscripte
des Nikolaushospitals zu Cues eine Anzahl von 54 Predigten, größtenteils
vollständig, einige wenige nicht vollständig ausgeführt, nebst ein Paar Skizzen
zu Predigten.“ Da Scharpff im folgenden von den Codd. latini 18 711
und 18 712 der Münchener Staatsbibliothek spricht, so hat Schmid wohl an-
genommen, daß die Cueser Predigten deutsch geschrieben seien.
Jäger1, Scharpff2, Pastor3 und Leclercq4 erwähnen ein mit Orten
und Daten versehenes Verzeichnis der Predigten, das sich in einem Exem-
plar sämtlicher Werke des Kardinals in der Bibliothek der Franziskaner in
Trient befindet. Alle vier beziehen sich aber auf eine Abschrift, die im Ferdi-
1 Der Streit des Cardinais N. v. C. mit dem Herzog Sigmund von Oester-
reich, 1861, Bd. I, S. 42.
2 Der Cardinal und Bischof N. v. C., S. 265. Scharpff hat seine An-
gabe offenbar von Jäger übernommen.
3 Papstgeschichte, Bd. I, 5.—7. Aufl., 1925, S. 469 Anm. 2.
4 Hefele-Leclercq, Histoire des Conciles, Bd. VII, 2, S. 1205 Anm. 1
(gegen Ende). Leclercq übernahm seine Notiz aus Pastor.
 
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