42
Josef Koch, Cusanus-Texte: I. Predigten, 7.
p2rbis3r; b 337-—339). b) Der Brief,,Fateor, ut ais, amice optime“
(G 125r); die auf der Rückseite stehenden Notizen gehören nicht
zum Brief. Der Kopist von Vj hat sie aber schon mit ihm verbun-
den (83ra-va), und so ist das Stück auch in D (41 r<—42r; 265r
bis 266r) und in die Ausgaben (p 49v—50v; b 428—429) über-
gegangen. Der Brief gehört natürlich in eine Briefsammlung des
Cusanus; ob und wie etwa die genannten und mancherlei andere
Notizen in G veröffentlicht werden sollen, muß späteren Erwä-
gungen überlassen bleiben, c) Die beiden Traktate De principio
(,,Tu quis es? ... Propositum est pro exercitatione intellectus de
principio dei dono quedam tangere . . . Ihesus Gristus semper
benedictus“, V2 252ra—256vb; L317; p 7r—llv; b 349—358)
und De aequalitate (,,Vita erat lux hominum. Promiseram tibi,
Petre, aliqua de equalitate conscribere ad exercitationem intellectus
tui . . . corrigo et revoco per presentes“, V2 257ra—262vb; L 1;
U 167r-—176r; p 15r—21 r; b 364—375). Beide sind keine Pre-
digten, sondern theologische Schriften* 1 2. Dasselbe gilt von d) Elu-
cidatio epistolae ad Collocenses (V2 288r-—292v; L ?; nicht ge-
druckt).
3. Cusanus hatte, wie das erste Entwurfbuch (G) zeigt, die
Gepflogenheit, über jede Pr. den Namen Jesus zu setzen. Der
erste Kopist von Y1 und V2 ließ ihn fort, der zweite bringt ihn
verba scribuntur originaliter Iohelis ij° capitulo <(13) et epistola ferie <( -
feriae quartae Cinerum). Apostolus doctor, vas eleccionis, Paulus predicator
egregius spiritu sancto repletus prima ad Cor. 13 inquit ... ut sanctorum
morum ubertate saturemur et in futuro mereamur sanctorum operum retri-
butione saciari. — Diese Predigt hat m. E. nichts mit Cusanus zu tun, weil
1. die Schrift (wohl noch 15. Jhd.) von der seinigen verschieden ist, und weil
2. diese drei Blätter ursprünglich nicht zu dem kleinen Heft gehörten.
1 Vansteenberghe (482) hat der Meinung Ausdruck gegeben, der
Traktat ,,De aequalitate“ sei als Einleitung zu der ganzen Predigtsammlung
gedacht. Wahrscheinlich stützte ersieh dabei auf den Satz (V2 262 vb; p 21 r):
,,Hec est summa ewangelij, in varijs sermonibus meis infra positis varie ex-
planati . . .“ Dem steht aber gegenüber, daß es in dem von pb und natürlich
auch von U ausgelassenen Schlußsatz heißt: ,,Et si quid in omnibus superius
aut infra positis sermonibus aut scripturis a veritate catholica reperiatur
devium, corrigo et revoco per presentes.“ Der Sinn beider Traktate ist wohl
der, den Freund Petrus (er wird zwar nur in ,,De aequalitate“ genannt, ist
aber auch in ,,De principio“ gemeint) durch Übung des Geistes in das Ver-
ständnis des Johannesevangeliums einzuführen. Dabei erinnert der Kardinal
sich seiner frühem Predigten über dessen Prolog (vgl. Pred. 2/5, S. 158ff.)
und stellt fest, daß er jetzt zu einem tiefem Verständnis gelangt sei.
Josef Koch, Cusanus-Texte: I. Predigten, 7.
p2rbis3r; b 337-—339). b) Der Brief,,Fateor, ut ais, amice optime“
(G 125r); die auf der Rückseite stehenden Notizen gehören nicht
zum Brief. Der Kopist von Vj hat sie aber schon mit ihm verbun-
den (83ra-va), und so ist das Stück auch in D (41 r<—42r; 265r
bis 266r) und in die Ausgaben (p 49v—50v; b 428—429) über-
gegangen. Der Brief gehört natürlich in eine Briefsammlung des
Cusanus; ob und wie etwa die genannten und mancherlei andere
Notizen in G veröffentlicht werden sollen, muß späteren Erwä-
gungen überlassen bleiben, c) Die beiden Traktate De principio
(,,Tu quis es? ... Propositum est pro exercitatione intellectus de
principio dei dono quedam tangere . . . Ihesus Gristus semper
benedictus“, V2 252ra—256vb; L317; p 7r—llv; b 349—358)
und De aequalitate (,,Vita erat lux hominum. Promiseram tibi,
Petre, aliqua de equalitate conscribere ad exercitationem intellectus
tui . . . corrigo et revoco per presentes“, V2 257ra—262vb; L 1;
U 167r-—176r; p 15r—21 r; b 364—375). Beide sind keine Pre-
digten, sondern theologische Schriften* 1 2. Dasselbe gilt von d) Elu-
cidatio epistolae ad Collocenses (V2 288r-—292v; L ?; nicht ge-
druckt).
3. Cusanus hatte, wie das erste Entwurfbuch (G) zeigt, die
Gepflogenheit, über jede Pr. den Namen Jesus zu setzen. Der
erste Kopist von Y1 und V2 ließ ihn fort, der zweite bringt ihn
verba scribuntur originaliter Iohelis ij° capitulo <(13) et epistola ferie <( -
feriae quartae Cinerum). Apostolus doctor, vas eleccionis, Paulus predicator
egregius spiritu sancto repletus prima ad Cor. 13 inquit ... ut sanctorum
morum ubertate saturemur et in futuro mereamur sanctorum operum retri-
butione saciari. — Diese Predigt hat m. E. nichts mit Cusanus zu tun, weil
1. die Schrift (wohl noch 15. Jhd.) von der seinigen verschieden ist, und weil
2. diese drei Blätter ursprünglich nicht zu dem kleinen Heft gehörten.
1 Vansteenberghe (482) hat der Meinung Ausdruck gegeben, der
Traktat ,,De aequalitate“ sei als Einleitung zu der ganzen Predigtsammlung
gedacht. Wahrscheinlich stützte ersieh dabei auf den Satz (V2 262 vb; p 21 r):
,,Hec est summa ewangelij, in varijs sermonibus meis infra positis varie ex-
planati . . .“ Dem steht aber gegenüber, daß es in dem von pb und natürlich
auch von U ausgelassenen Schlußsatz heißt: ,,Et si quid in omnibus superius
aut infra positis sermonibus aut scripturis a veritate catholica reperiatur
devium, corrigo et revoco per presentes.“ Der Sinn beider Traktate ist wohl
der, den Freund Petrus (er wird zwar nur in ,,De aequalitate“ genannt, ist
aber auch in ,,De principio“ gemeint) durch Übung des Geistes in das Ver-
ständnis des Johannesevangeliums einzuführen. Dabei erinnert der Kardinal
sich seiner frühem Predigten über dessen Prolog (vgl. Pred. 2/5, S. 158ff.)
und stellt fest, daß er jetzt zu einem tiefem Verständnis gelangt sei.