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Hoops, Johannes; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1942/43, 3. Abhandlung): Geschichte des Ölbaums: vorgelegt am 20. Juni 1943 — Heidelberg, 1944

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https://doi.org/10.11588/diglit.42033#0015
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I. Der Ölbaum und seine Verbreitung in der Gegenwart

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bau betrieben. Auch das gleichfalls überwiegend von Griechen be-
wohnte Gypern ist reich an Ölbäumen; schon Strabon1 nennt es
εύέλαιος. An der Nordküste Kleinasiens fehlt die Olivenkultur im
westpontischen Abschnitt ganz; sie ist auf das ostpontische Küsten-
land beschränkt: von Sinope, für das schon Strabon2 die Ölbaum-
zucht bezeugt, über Trapezunt bis Batum3.
Auch an der dem Süden zugekehrten Küste des westlichen
Kaukasus, die im Schutz des Gebirgswalls liegt, wird in neuerer
Zeit Olivenbau betrieben. Ein kleines Verbreitungsgebiet des Öl-
baums endlich findet sich noch an der westlichen Südküste der
Kr im in Lagen, die durch die Berge geschützt sind4.
Von größerer Bedeutung ist der Olivenbau in Syrien. Der
Ölbaum ist hier fast in der ganzen Ausdehnung des Landes gradezu
der Charakterbaum, ja in manchen Gegenden der einzige Baum5.
Die Umgebung von Damaskus, die Hänge des Libanon, besonders
südlich von Beirut, die Gegend von Aleppo und das nordsyrische
Tafelland sind in großer Ausdehnung mit Olivenhainen bedeckt6.
Auch die Berghänge um Marasch nördlich von Syrien auf türki-
schem Boden sind sehr reich an Olivenhainen; und die ganz von
Armeniern bewohnte Landschaft Zeitun im Taurus, im obern Dschi-
lian-Gebiet, deren Name schon auf Olivenzucht hinweist (arabisch
zaitün ist Olbaum’, s. unten Seite 24—26), „liegt auf einem wahren
Ölberg, der von einem großen Olivenhain bedeckt ist“7.
Auch in Palästina, dessen Klima und Kalkboden für ihn
außerordentlich geeignet ist, ist der Ölbaum überall verbreitet und
tritt oft in großen Hainen auf. Galiläa ist sehr reich an Ölbäumen;
die Hänge des Karmel und die Hügel bei Nablus in Samaria sind
weithin damit bedeckt. Besonders umfangreiche Bestände von
Oliven gibt es im Bergland von Judäa. Auch bei Jerusalem ge-
deiht der Baum vorzüglich; der biblische Ölberg dort ist noch heute
mit Ölbäumen dünn übersät8. „Ungeheure Olivenhaine mit mäch-
1 Geogr. XIV 6, 5.
2 Geogr. II 1, 15 τά δέ της Σινώπης προάστεια . . . έλαιόφυτά έστι 'aber die
Vororte von Sinope tragen Ölbäume’.
3 Fischer 61—64. Fickendey 21—24.
4 Fischer 63. Fickendey 21.
5 Fischer 64f.
6 Fischer 66; persönlich mir bestätigt durch meine Kollegen Hölscher
und Schott aus eigner Anschauung.
7 Fischer 64. 65f. Fickendey 24f.
8 Th. Fischer 65. G. Dalman, Arbeit u. Sitte in Palästina IV 171 f. 178.
 
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