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Gustav Hölscher
die wegen ihres Reichtums an Purpurschnecken den Namen Por-
phyrusa hatte1. ’Elisä ist also offenbar der Peloponnes. Der Name ist
noch nicht erklärt2.
Im Süden wird Ägypten (hebr. Misraim) seit Ende der Königs-
zeit, vor allem durch die dort angesiedelten jüdischen Söldner, ge-
nauer bekannt. Nach dem Briefe des Aristeas (13) soll Psammetich
— gemeint ist Psammetich II. (593—588)3 — bei einem Feldzuge
gegen den Äthiopenkönig jüdische Hilfstruppen erhalten haben, die
seitdem als Besatzungen in Ägypten ansäßig gewesen seien4. Die
aramäischen Papyri von Elephantine in Oberägypten bestätigen,
daß die Juden daselbst „seit den Tagen der Könige von Ägypten“
wohnten, also seit Psammetich und seinen Nachfolgern. Wir hören
später von mehreren Judenlagern an der Ostgrenze des Deltas5.
Als nach der Zerstörung Jerusalems und der Ermordung des Statt-
halters Gedalja im Jahre 586 die übriggebliebenen Judäer, unter
ihnen der Prophet Jeremia und sein Schreiber Baruch, sich nach
Ägypten retten, gibt es dort nach Jer 44x schon zahlreiche Juden,
sowohl in Städten des Deltas wie Migdol (Μάγδωλον), Taehpan-
ches (Δάφνη), Nof (Μέμφις), als auch in Oberägypten (hebr. Patros)6.
Als südlichster Punkt jüdischer Siedlung gilt Sewene (Συήνη, heute
’assüän). Die Rückkehr der Diaspora aus allen Himmelsrichtungen
1 Vgl. hierzu B. Büchsen schütz, Die Hauptstätten des Gewerbefleißes
im klassischen Altertume 1869 S. 82—89 (in: Preisschriften der Fürstl. Jablo-
nowskischen Gesellschaft zu Leipzig Nr. XIV); Hugo Blümner, Die gewerb-
liche Tätigkeit der Völker des klassischen Altertums, 1869, S. 81 f. (ebenda
Nr. XV).
2 An Elis mit seiner hafenlosen Küste und seinem Mangel an Seefahrt
ist kaum zu denken, ebenso wenig an Hellas oder Aiolis.
3 Vgl. Ed. Meyer, Der Papyrusfund von Elephantine, 1912, S. 9, 33.
4 Auch mit den Persern, fährt der Text fort, seien viele Juden dorthin
gekommen, wenn auch diese an Zahl nicht heranreichten an die von Ptolemäus
nach Ägypten verpflanzten Juden, angeblich 100000.
5 Judeorum castra (Itin. Antonini ed. Parthey et Binder p. 75) — teil
el-jehüdije, und ein anderes Ιουδαίων στρατοπέδου (Jos. ant. Jud. XIV133 bell.
Jud. I 191), castra Judeorum (Notit. dign. Orient, c. 25 ed. Böcicing I 69) -
teil el-jehüdije, etwas nördlich von Heliopolis (die Kolonie des Onias).
6 Auf weitere jüdische Besiedelung weist die sonstige häufige Erwähnung
ägyptischer Städte in der Literatur: Migdöl Hes 2910, Tachpanches Jer 21S 43s
Hes 301S, Söran (Τάνις) Jes 19ui 13 Hes 3014, Pibeset (Βούβαστις) Hes 3017, ’On
3017 '= Betsemes Jer 4313 = Tr hacheres Jes 1918 (Ήλιόπολις) oder Tr haheres
(Λεον όπολις), Nöf Jer 216 Hes 30lf) Pitöm (Πάτόοιος) und Raüneses Ex 113;
ferner in Oberägypten Nö ’ämön (Θήβοα) Nah 38 Jer 4625 Hes 314 und Sewene
(Συήνη) Hes 29JO 30G Jes 4912.
Gustav Hölscher
die wegen ihres Reichtums an Purpurschnecken den Namen Por-
phyrusa hatte1. ’Elisä ist also offenbar der Peloponnes. Der Name ist
noch nicht erklärt2.
Im Süden wird Ägypten (hebr. Misraim) seit Ende der Königs-
zeit, vor allem durch die dort angesiedelten jüdischen Söldner, ge-
nauer bekannt. Nach dem Briefe des Aristeas (13) soll Psammetich
— gemeint ist Psammetich II. (593—588)3 — bei einem Feldzuge
gegen den Äthiopenkönig jüdische Hilfstruppen erhalten haben, die
seitdem als Besatzungen in Ägypten ansäßig gewesen seien4. Die
aramäischen Papyri von Elephantine in Oberägypten bestätigen,
daß die Juden daselbst „seit den Tagen der Könige von Ägypten“
wohnten, also seit Psammetich und seinen Nachfolgern. Wir hören
später von mehreren Judenlagern an der Ostgrenze des Deltas5.
Als nach der Zerstörung Jerusalems und der Ermordung des Statt-
halters Gedalja im Jahre 586 die übriggebliebenen Judäer, unter
ihnen der Prophet Jeremia und sein Schreiber Baruch, sich nach
Ägypten retten, gibt es dort nach Jer 44x schon zahlreiche Juden,
sowohl in Städten des Deltas wie Migdol (Μάγδωλον), Taehpan-
ches (Δάφνη), Nof (Μέμφις), als auch in Oberägypten (hebr. Patros)6.
Als südlichster Punkt jüdischer Siedlung gilt Sewene (Συήνη, heute
’assüän). Die Rückkehr der Diaspora aus allen Himmelsrichtungen
1 Vgl. hierzu B. Büchsen schütz, Die Hauptstätten des Gewerbefleißes
im klassischen Altertume 1869 S. 82—89 (in: Preisschriften der Fürstl. Jablo-
nowskischen Gesellschaft zu Leipzig Nr. XIV); Hugo Blümner, Die gewerb-
liche Tätigkeit der Völker des klassischen Altertums, 1869, S. 81 f. (ebenda
Nr. XV).
2 An Elis mit seiner hafenlosen Küste und seinem Mangel an Seefahrt
ist kaum zu denken, ebenso wenig an Hellas oder Aiolis.
3 Vgl. Ed. Meyer, Der Papyrusfund von Elephantine, 1912, S. 9, 33.
4 Auch mit den Persern, fährt der Text fort, seien viele Juden dorthin
gekommen, wenn auch diese an Zahl nicht heranreichten an die von Ptolemäus
nach Ägypten verpflanzten Juden, angeblich 100000.
5 Judeorum castra (Itin. Antonini ed. Parthey et Binder p. 75) — teil
el-jehüdije, und ein anderes Ιουδαίων στρατοπέδου (Jos. ant. Jud. XIV133 bell.
Jud. I 191), castra Judeorum (Notit. dign. Orient, c. 25 ed. Böcicing I 69) -
teil el-jehüdije, etwas nördlich von Heliopolis (die Kolonie des Onias).
6 Auf weitere jüdische Besiedelung weist die sonstige häufige Erwähnung
ägyptischer Städte in der Literatur: Migdöl Hes 2910, Tachpanches Jer 21S 43s
Hes 301S, Söran (Τάνις) Jes 19ui 13 Hes 3014, Pibeset (Βούβαστις) Hes 3017, ’On
3017 '= Betsemes Jer 4313 = Tr hacheres Jes 1918 (Ήλιόπολις) oder Tr haheres
(Λεον όπολις), Nöf Jer 216 Hes 30lf) Pitöm (Πάτόοιος) und Raüneses Ex 113;
ferner in Oberägypten Nö ’ämön (Θήβοα) Nah 38 Jer 4625 Hes 314 und Sewene
(Συήνη) Hes 29JO 30G Jes 4912.