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Hölscher, Gustav; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1944/48, 3. Abhandlung): Drei Erdkarten: ein Beitrag zur Erdkenntnis des hebräischen Altertums — Heidelberg, 1949

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https://doi.org/10.11588/diglit.42185#0026
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Gustav Hölscher

findet sich auch im Koptischen in der Form ΦAIAT, als Bezeichnung
für den zwischen dem Ivanopischen Nilarm und dem libyschen Ge-
birge gelegenen Teil Unterägyptens* 1. Nach Strabo XVII 806 hatte
das Gebiet westlich vom Delta (τά περί την Αλεξάνδρειαν καί την
Μαρεώτιν) den Namen Λιβύη. Daß Püt westlich von Ägypten zu su-
chen ist, bestätigt die Namenfolge in der Völkertafel Gen 106 und
ebenso die ausdrückliche Angabe im Jubiläenbuche 9X2.
An einigen Stellen finden sich als Hilfstruppen der Ägypter
neben Küs und Püt statt der Libyer (Lüblm) die Lyder (Lüd, Lü-
dim)3. Auch im Heere der Tyrier werden sie zwischen Persern und
8 Jos. ant. Jud. I 132 f.: έκτισε δέ καί Φούτης την Λιβύην Φούτους άπ’ αύτοϋ
καλέσας τούς επιχωρίους, έστι δέ καί ποταμός έν τη Μαύρων χώρα τούτο έχων τό ονομα,
69-εν καί τους πλείστους των Ελληνικών ιστοριογράφων εστιν ίδεΐν μεμνημένους του
ποταμού καί τής παρακείμενης αύτώ χοίρας Φούτης λεγομένης- μετέβαλε δέ καί δ νυν
αύτή έστιν ονομα από των Μερσαίου (Misraim) υιών Λίβυος λεγομέυους μετ’ ού πολύ
δ’ έροϋμεν τη αιτίαν, δί ήν αύτήν καί ’Άφρικαν προσαγορεύεσθαι συμβέβηκε.
Plinius (V § 13) und Ptolemäus (IV 1, 3) kennen einen Fluß Fut (Φθ-ουθ-) im
westlichen Mauretanien; aber Mauretanien liegt viel zu weit westlich, um für
eine Gleichsetzung mit dem biblischen Püt in Frage zu kommen.
1 Peyron, Lexicon copticum, S. 266: ΦΑΙΑ.Τ = Libya, illa praesertim
Aegypti inferioris pars quae intra canalem Canopicum et Libycum montem
jacet (nach Ciiampollion, L’Egypte sous les Pharaons II S. 31, 278f.),
ΟΥΦΑΙΑΤ „ein Libyer“, ΝΙΦΑΙΑΤ „die Libyer“ (nach Zoöga). Vgl. auch
Amelineau, La Göographie copte S. 242: ΦΑΙΑΤ = der νομ'ς Marjüt.
2 Auch gegen eine Gleichsetzung des libyschen Püt mit den Pütiyä der
Darius-Inschrift von Naqs-i-Rustem (NRa bei F. H. Weissbach und W. Bang,
Die altpersischen Keilschriften, 1893, S. 36 f.) ist nichts einzuwenden. Die
Gleichsetzung von Püt mit Libyen hat, wie mir A. Alt mitteilt, neuerdings eine
urkundliche Bestätigung gefunden. Ein Bruchstück des ägyptischen Textes der
Aufzählung unterworfener Völker auf einer der Stelen des Darius I. am Kanal
zum Roten Mehre und zwar auf der Stele von Kabret oder von Chalouf bietet
den alten ägyptischen Namen von Libyen Tmhw an einer Stelle, an der in den
parallelen persischen, elamischen und babylonischen Texten der Stelen nur
Püt gestanden haben kann. Sie finden sich veröffentlicht und erörtert bei G.
Posener, La premiere clomination perse en Egypte (Le Caire 1936) S. 70 (PI.
VI) und S. 186f.
3 Jer 469: „Küs und Püt, die den Schild halten, und Lüdim, die den Bo-
gen spannen“. lies 305 (MT): „Küs und Püt und Lüd und das ganze Mischvolk
(hä’ereb) und Küb und die Söhne des Landes des Bundes“. Die letztere Stelle
ist offensichtlich verderbt. Statt Lüd übersetzt Syr. lübäje „Libyer“, las also
Lüb; LXX übersetzt: Πέρσαι (nach 2710) καί Κρήτες καί Λυδοί καί Λίβυες καί
πάντες οί έπίμικτοι καί των ύιών τής διαθήκης. Der unbestimmte Ausdruck
„Mischvolk“ meint ursprünglich möglicherweise die Araber (’aräb), — so
Syr., Aquila, Symmachus, vgl. Diod. I 66, wonach Psammetich I. Söldner
in Ionien, Karien und Arabien anwerben ließ. Doch kann man auch die Aus-
 
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