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Hölscher, Gustav; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1944/48, 3. Abhandlung): Drei Erdkarten: ein Beitrag zur Erdkenntnis des hebräischen Altertums — Heidelberg, 1949

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https://doi.org/10.11588/diglit.42185#0044
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Gustav Hölscher

außerhalb des Rahmens seiner Karte liegen. Die Späteren haben
den Strom Ägyptens hier vermißt; es lag nahe, daß sie Gichön und
Nil gleichsetzten1. Aber die Meinung unseres Erzählers ist das nicht
gewesen; er hätte sonst den Nil mit seinem rechten Namen nennen
müssen2. Natürlich war der Nil unserm Erzähler wohlbekannt. Es
ist deshalb zu vermuten, daß die Erdkarte, nach der Gen 21C_14 ent-
worfen wurde, nicht in hebräischen Gelehrtenkreisen entstanden,
sondern östlichen Ursprungs ist. Wie gerade seit der Assyrerzeit viel
babylonischer Kultureinfluß nach Palästina gekommen ist, so wird
auch der Verfasser unseres Abschnittes seine Vorstellungen einer
babylonischen Karte entlehnt haben.
1 LXX in Jer 218; Sir 2427; clas Jubiläenbuch und Josephus, dem die
Kirchenväter folgen. Vgl. Jos. ant. Jud. I 39: Γηών δέ διά της Αίγύπτου ρέων
δηλοΐ τον άπδ τής εναντίας (d. i. hebr. miqqedem) άναδιδόμε ον ήμΐν (hier verrät
sich die alexandrinische Quelle des Josephus), δν δή Νείλον "Ελληνες -ροσαγο-
ρεύουσιν. Auch im Äthiopischen heißt der Nil Gewön, Gejön.
2 Äg. jtr. ws’r ,.großer Fluß“, kopt. ΕΙΛΡΟ, assyr. jaru’u.
 
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