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Hölscher, Gustav; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1944/48, 3. Abhandlung): Drei Erdkarten: ein Beitrag zur Erdkenntnis des hebräischen Altertums — Heidelberg, 1949

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https://doi.org/10.11588/diglit.42185#0050
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Gustav Hölscher

Εύφράτου (Zus. zum griech. lob)1. Mas ist το Μάσιον &ρος (Strabo
XI 541), der mons Masius (syr. türä de-Masse), das Gebirge Kasijar
der Assyrer, heute tür 'abdin. Der Name ist erhalten in dem Namen
des von dort herabkommenden Flusses Nehar Masse2, arab. al-hir-
mäs bei Nisibis3. Der Name Masis haftet nach Kiepert § 76 heute
an dem höchsten Schneegipfel Armeniens, der von den Europäern
irrtümlich mit dem alten Landesnamen Ararat bezeichnet wird4.
’Arpaksads Umfang bestimmt sich dadurch, daß ’Arpaksad für
unsern Genealogen, d.h. für die Quelle P, der Ahnherr Abrahams und
seiner Brüder Nächör und Härän (Gen 11 i0_27)5 6 und der Großvater
'Ebers (Gen 1 112_i4), des Stammvaters der Hebräer, ist. Abrahams
Heimat ist ’Ur Kasdim in Babylonien, heute mughair am unteren
Euphrat (Gen 1128.31 157 Neh 97). Bezeichnend für die Tendenz der
Quelle P ist, daß Abraham nur Löf, den Sohn seines Bruders Härän,
mitnimmt, während Nächör zurückbleibt (Gen 1131); sie will Nächör
von dem aramäischen Chärän und von dem Aramäer Betü’el, dem
Vater Rebekkas, und von Läbän, dem Vater Le’äs und Rächeis,
(Gen 25o0 282>5) loslösen. Derselben Tendenz dient es, daß der Vater
Löts den Namen Härän erhält, offenbar eine künstliche Veränderung
von Chärän. Als Erinnerung an die Tradition bleibt nur der Name
Chärän als Station auf der Wanderung Abrahams von ’Ur Kasdim
nach dem Lande Kanaan übrig. Die Nachkommen ’Arpaksads be-
schränken sich somit auf die Nachkommen Abrahams, des „Vaters
vieler Völker“ (Gen 175f vgl. 1716 283), d. h. Israels und seiner Nach-
barn, nämlich der Söhne Esaus (Edoms) Gen . 15_19.40_43 und
Ismaels in Nordarabien, südöstlich und südlich von Palästina, Gen

1 Nach Ptolem. V 19, 2 sitzen die Αίσΐται in der Wüste westlich vom
Euphrat. Ein Angehöriger des Stammes TJs wurde von Salmanassar II. zum
Herrscher von Chattin in Nordsyrien gemacht (Ed. Meyer, Gesell, d. Altert.
II 22, S. 372, 408). Der Name TJs ist wahrscheinlich identisch mit dem des ara-
bischen Gottes 'Aud (W. Robertson Smith, Kinship and Marriage 261, Die
Religion der Semiten, deutsch 1899 von Stube, S. 29, Anm. 13), was von
Nöldeke (ZDMG 40, 184) wohl nicht mit Recht bezweifelt wird. Der Text in
Thren 421, wonach ’Edöm im Lande TJs wohnen soll, ist zweifelhaft (TJs fehlt
in LXX). Mit TJs, dem Nachkommen SeTrs. in Gen 3 628 hat das aramäische
TJs nichts zu tun (Ed. Meyer, Die Israeliten und ihre Nachbarstämme, S. 345).
2 Assemani, Bibi. Orient. II nach Gesenius, Thesaurus.
3 Jäqüt, Geographisches Wörterbuch ed. Wüstenfeld IV, 962, 15.
4 Mit der Landschaft Mesene an der Euphratmündung, an die Josephus
(ant. Jud. I, 145) denkt, hat das aramäische Mas nichts zu tun.
6 Gen 1024 ist redaktionelle Naht.
 
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