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Gustav Hölscher
’Assür erhält „das ganze Land ’Assür“, d. h. Assyrien, welches
der Verfasser bis Indien reichen läßt* 1. Er fügt nach Gen 1010_12 Ni-
nive und Sin'är hinzu. Es fällt auf, daß er Sin'är, welches er sonst
(1025) mit Babel gleichsetzt, nicht dem ’Arpaksad zuspricht; auch
den Turm von Babel setzt er „zwischen ’Assür und Babylon im Lan-
de Sin'är“ (1026). Vielleicht will er ’Arpaksad, den Ahnen Israels,
nicht mit Babel zusammenbringen.
’Arpaksad erhält das ganze Land der Chaldäer östlich vom Eu-
phrat nahe dem Erythräischen Meere, ferner „alle Wasser der Wü-
ste“ (d. i. die Oasen der syrisch-arabischen Wüste) bis zum Mittel-
meer, also einschließlich der Sinaihalbinsel, und weiterhin das ganze
Land des Libanons, Sanir und Amanus, also Syrien. Dazu kommen
nach 913 „die Inseln2 von Kaftür“, d. i. Kreta, und nach 815 theore-
tisch das Meer bis zur „Mündung des Großen Meeres an den Lippen
der Wasser“, d. i. bis zur Straße von Gibraltar.
’Aräm erhält Mesopotamien zwischen Tigris und Euphrat, wozu
der Verfasser nach 2710> 12< 13> 19> 2912> 18 3 420.21 auch Chärän rechnet.
’Aräms Gebiet liegt nördlich von dem der Chaldäer und reicht bis
an das Gebirge von ’Assür und zum Lande ’Arärä (d. i. ’Arärät —
Armenien). Das Gebirge von ’Assür gehört nach 96 dem Lüd, dem
also wohl auch Armenien gehört.
Lüd erhält „das Gebirge von ’Assür und alles, was dazugehört“,
und zwar nach Westen hin bis zum Mittelmeer, nach Osten bis an
die Grenze ’Assürs, also Kleinasien (vgl. 9n).
Die Grenze Chams (822_24), welcher den Süden jenseits des Nils
einnimmt, beginnt im Osten „zur Rechten“, d. h. an der Südseite
des Gartens 'Eden. Sie folgt dem Südrande des Erdkreises, wo „die
Berge des Feuers liegen“3, zieht sich westwärts bis zum Meer 'Atil
(der Άτλαντίς) und weiter bis zum Ozean und erreicht im Norden die
Grenze von Gädir und „die Lippen der Wasser des Meeres, das Jen-
seits des Großen Meeres“, d. h. den Ausfluß des Mittelmeers in den
Ozean. Von da geht sie an der Nordküste Afrikas entlang und folgt
dem Laufe des Nils bis an die Südseite des Gartens 'Eden4.
denken. Gemeint sind die Parnaci in der Landschaft Margiane, heute Merw
(Ptolem. VI, 10) an der in den Hilmend-See mündenden Pharnacotis, heute
Färah Rud (Plin. VI, 23, 25). Schon Assarhaddon (Keilinschriftliche Biblio-
thek II, S. 129) nennt sich den „Zertreter des feindlichen, widerspenstigen
Landes Parnaki“.
1 Der Schluß von 9S ist nicht verständlich.
2 Vgl. S. 67 Anm. 6.
3 Vgl. S. 60. 4 Vgl. S. 60.
Gustav Hölscher
’Assür erhält „das ganze Land ’Assür“, d. h. Assyrien, welches
der Verfasser bis Indien reichen läßt* 1. Er fügt nach Gen 1010_12 Ni-
nive und Sin'är hinzu. Es fällt auf, daß er Sin'är, welches er sonst
(1025) mit Babel gleichsetzt, nicht dem ’Arpaksad zuspricht; auch
den Turm von Babel setzt er „zwischen ’Assür und Babylon im Lan-
de Sin'är“ (1026). Vielleicht will er ’Arpaksad, den Ahnen Israels,
nicht mit Babel zusammenbringen.
’Arpaksad erhält das ganze Land der Chaldäer östlich vom Eu-
phrat nahe dem Erythräischen Meere, ferner „alle Wasser der Wü-
ste“ (d. i. die Oasen der syrisch-arabischen Wüste) bis zum Mittel-
meer, also einschließlich der Sinaihalbinsel, und weiterhin das ganze
Land des Libanons, Sanir und Amanus, also Syrien. Dazu kommen
nach 913 „die Inseln2 von Kaftür“, d. i. Kreta, und nach 815 theore-
tisch das Meer bis zur „Mündung des Großen Meeres an den Lippen
der Wasser“, d. i. bis zur Straße von Gibraltar.
’Aräm erhält Mesopotamien zwischen Tigris und Euphrat, wozu
der Verfasser nach 2710> 12< 13> 19> 2912> 18 3 420.21 auch Chärän rechnet.
’Aräms Gebiet liegt nördlich von dem der Chaldäer und reicht bis
an das Gebirge von ’Assür und zum Lande ’Arärä (d. i. ’Arärät —
Armenien). Das Gebirge von ’Assür gehört nach 96 dem Lüd, dem
also wohl auch Armenien gehört.
Lüd erhält „das Gebirge von ’Assür und alles, was dazugehört“,
und zwar nach Westen hin bis zum Mittelmeer, nach Osten bis an
die Grenze ’Assürs, also Kleinasien (vgl. 9n).
Die Grenze Chams (822_24), welcher den Süden jenseits des Nils
einnimmt, beginnt im Osten „zur Rechten“, d. h. an der Südseite
des Gartens 'Eden. Sie folgt dem Südrande des Erdkreises, wo „die
Berge des Feuers liegen“3, zieht sich westwärts bis zum Meer 'Atil
(der Άτλαντίς) und weiter bis zum Ozean und erreicht im Norden die
Grenze von Gädir und „die Lippen der Wasser des Meeres, das Jen-
seits des Großen Meeres“, d. h. den Ausfluß des Mittelmeers in den
Ozean. Von da geht sie an der Nordküste Afrikas entlang und folgt
dem Laufe des Nils bis an die Südseite des Gartens 'Eden4.
denken. Gemeint sind die Parnaci in der Landschaft Margiane, heute Merw
(Ptolem. VI, 10) an der in den Hilmend-See mündenden Pharnacotis, heute
Färah Rud (Plin. VI, 23, 25). Schon Assarhaddon (Keilinschriftliche Biblio-
thek II, S. 129) nennt sich den „Zertreter des feindlichen, widerspenstigen
Landes Parnaki“.
1 Der Schluß von 9S ist nicht verständlich.
2 Vgl. S. 67 Anm. 6.
3 Vgl. S. 60. 4 Vgl. S. 60.