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Pöschl, Viktor; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1956, 4. Abhandlung): Horaz und die Politik — Heidelberg, 1956

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https://doi.org/10.11588/diglit.42325#0028
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Viktor Pöschl

45 H. v. Hofmannsthal, R. A. Schröder, Prosa IV, 1955, S. 311: „Wahre Form
ist gelebte Erfahrung, die Magie geworden ist“.
46 So Heinze in seinem Kommentar.
47 Heinze erklärt: „Daß die Göttin sustulit, dagegen posuisse gaudet, ist ein
feiner Zug, der den Gedanken an Bosheit der Göttin (saevo laeta negotio 3, 29,
49) ablehnt“. Ich fürchte, das ist zu subtil interpretiert. Die Grausamkeit der
Fortuna ist in dem ‘cum Stridore acuto’ deutlich genug ausgedrückt, so daß hier
eben doch die gleiche Fortunavorstellung zugrunde liegt wie in c. 3, 29, 49.
48 Darauf weist P. Boyance a. O. 59 hin. Daß daneben auch an Lucrez 6, 400
gedacht sei, wie Heinze und Hanslik a. 0. 236 glauben, ist möglich. Jeden-
falls wird die Erfahrung, daß es Blitze aus heiterm Himmel nicht gibt, von
Lucrez a. O. als Beweis gegen den göttlichen Ursprung des Blitzes angeführt.
Vgl. auch Aristophan.es, Wolken, v. 371 ff.
49 Diesen Aspekt der Gottheit bei Horaz werde ich an anderm Orte darstellen.
50 vgl. W. H. Friedrich, Cato, Caesar und Fortuna bei Lucan, Hermes 73,
1938, 391 ff.
51 z. B. Tacitus, ann. 3, 18, 4: mihi quanto plura recentium seu veterum revolvo,
tanto magis ludibria rerum mortalium cunctis in negotiis obversantur. quippe
fama spe veneratione potius omnes destinabantur imperio quam quem futurum
principem fortuna in occulto tenebat.
52 Oder gar auf den raschen Wechsel der parthisdhen Herrscher, wie Heinze in
seinem Kommentar erwägt. Doch ist zuzugeben, daß der Zusammenhang des
ersten Odenbuches, das vor dem persönlichen Schlußgedicht mit der Kleopatra-
ode abschließt, die Deutung auf einen Sieg Octavians zumindest möglich macht.
Wir hätten dann etwa folgende Reihe: 1, 34: gewaltige Umwälzung (durch einen
Sieg Octavians?); 1, 35: Gebet an Fortuna, daß auf das Ende der Bürgerkriege
die Unterwerfung des Erdkreises folgen möge; 1, 36: Kleopatras Vernichtung,
Sieg Octavians.
53 Wenn wir vom Epikureismus des Horaz reden, meinen wir es niemals im streng
orthodoxen Sinn. Schon daß die Dichtung der Hauptinhalt und die Mitte des
horazischen Epikureertums ist, wäre nicht im Sinne des dichtungsfeindlichen
Meisters.
54 Friedrich Klingner, Römische Geisteswelt, München 1956.
55 Johannes Stroux, Philologus 90, 1935.
50 Hierauf verwies ein Mitglied meines Horazseminars, Antonie Wlosok, Diese
Formeln sind ein wichtiges Zeugnis für den Zusammenhang zwischen „Rhe-
torik“ und Wortmagie, der für die römische Dichtung und Kunstprosa von gro-
ßer, im Einzelnen noch zu klärender Bedeutung ist. Die Beteuerungsformel ist
bei Catull c. 11 parodiert.
57 Ebenso wie in c. 2, 6 Septimi Gades und 3, 14 Herculis ritu, wozu die Inter-
pretationen F. Klingners zu vergleichen sind: a. 0. 377ff. 388ff.
58 Unsere Interpretation folgt zum Teil der Deutung von R. A. Schröder, Ges.
Werke, Bd. 5, Bremen 1952, 964.
59 Hierüber Fondation Hardt, Entretiens II, 1956, 112.
60 Obwohl der Tod alle Menschen trifft, wird doch gerade bei den Mächtigen
immer wieder von ihm geredet. Im übrigen spielt in die horazische Darstellung
des Todes, wie Gigante gezeigt hat, hier wie sonst Philodem De morte stark
hinein (Parola del Passato 1955).
61 V. Pöschl, Die Curastrophe der Otiumode des Horaz, Hermes 84, 1956.
62 So hat Heinze von den beiden ersten Römeroden gesagt, Horaz habe sie nur
hinzugefügt, „um den Stoffkreis zu erschöpfen“. Das erste Gedicht stelle das
Glück der Genügsamkeit dem Unfrieden des Reichtums gegenüber, wobei über-
 
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