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Hommel, Hildebrecht; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1986, 5. Abhandlung): Symmetrie im Spiegel der Antike: vorgetragen am 7. Juni 1986 — Heidelberg: Winter, 1987

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https://doi.org/10.11588/diglit.48148#0019
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Symmetrie im Spiegel der Antike

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Streng auf die Umrißform ist die Symmetrie begrenzt, die beim
Vergleich eines Körpers mit seinem Schatten entsteht, wobei jedoch
bei entsprechenden Lichtverhältnissen die Identität so weit gehen
kann, daß der Schatten mit dem Schattenwerfenden fast bis zum Ver-
wechseln ähnlich wird (Abb. 9). Dabei ist freilich die ungefähr gleiche
Länge Voraussetzung, wie sie sich nur bei einem bestimmten Auftreff-
winkel des Sonnenlichts oder einer anderen Lichtquelle ergibt. Hier
übrigens kann bei dem vom Einzelnen am häufigsten beobachteten
Phänomen des eigenen Schattens vielleicht sogar von einer in der Ver-
tikale sich zeigenden Spiegelung gesprochen werden, nur daß der
Betreffende selbst nicht beide Seiten dieses Symmetriebilds zu sehen
in der Lage ist. Doch das sind alles laienhafte Erwägungen.

9 Foto eines Schattenbildes im Schnee (H. und L. Hommel)


die Schwerkraft für das Vorwiegen der Horizontalsymmetrie verantwortlich, da
jene einer deutlichen Vertikalen entspricht und damit eine geeignete Mitte für
symmetrische Anordnung schafft. Nach D. Frey gelangt überhaupt „die Symme-
trie in der Vertikalen ... nur dann zur vollen Wirkung ..., wenn sie sich mit der
Breitensymmetrie verbindet“ (wofür wir ja auch bereits markante Beispiele ken-
nengelernt haben, s. die Abb. 3-5).
 
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