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6. ERSTES GUTACHTEN FÜR DEN ULMER RAT
nuptiis, L. Nec filium quideirL5, L. Neque ab initio86. Doch haben die keyserlichen
recht der tochter nit verginnet, sich zu wideren des hyrats87, den der vatter gewolet
het, Es were dann, das er syc wolte einem vermehelen, der sitten halb des nit wirdig
oder sust nit ehrlichS8 were, ff. de sponsalibfus], L. Sed ea89.
An stat des aeni vnd vatters, wo die nit me vorhanden, wollen die kayserhchen
recht, das der gwalt, die kinder zu verhyrraten, by der müter vnd nechsten frunden90
stohn solle, Wa aber die mütter auch verscheiden91, by denen freunden, welche so
nahe seynd, das sy zü dem heyradt, von dem gerathen wirdt92, mt mogen weder selb
komen93 oder iren kindern dohyn verhelffen; Wo man aber auch dise mt hette, be-
felhen sy solichs den Landtpflegern vnd ordenlichen vergwaltern94 der Oberkeyt,
Co. de nuptiis, L. Cum de nuptiis95; L. vidua96; L. m conmnctione97; L. Si furiosi9S.
I 2joc I Den pflegern oder vogten, das ist tutonbus oder curatonbus, haben die key-
serhchen recht ntchs wollen gepuren99, tn verheyrung100 trer pfle g- oder vogt kin-
dern etwas züschaffen101, Hat auch keiner weder im102 selb noch semem son oder
aencklin103 mogen sein pfleg- oder vogt tochter nemmen. Domit1 hat man furko-
men104 wollen, das sich solliche nit selb mit nachteil der waysen bedechten105, ff. de
ritu nup[tiarum]s, L. sciendum106; L. tutor107; L. Senatusconsulto108; L. Quam-
e) von Bucer übergeschr für gestr.: yr: a.
f) danach gestr.: man: a.
g) fälschlich: reip. [!]: a, b.
85. Cod. Just. 5,4,12, ClCiv II, S. 195.
86. Cod. Just. 5,4,14, ClCiv II, S. 196.
87. verweigern, widersetzen. Lexer 3, Sp. 833.
88. Es geht nicht um die persönhche Unehrhchkeit, sondern um die Ablehnung des unehrhchen
Standes.
89. Bucer meint wohl: Dig. 23,1,12: Sed quae, ClCiv I, S. 330. Vgl. auch Dig. 23,1,11. ClCiv I,
S.330.
90. Verwandten.
91. verstorben.
92. von der abgeraten, die (dem Kind) verweigert wird.
93. daß sie die Heirat... mcht selbst eingehen können; vgl. Grimm 11 (=V), Sp. i66of.
94. verordneten, rechtmäßigen Verwaltern.
95. Cod. Just. 5,4,1, ClCiv II, S. 195.
96. Bucer meint wohl: Cod. Just. 5,4,18: Viduae; Haloander, Cod., S.201; ClCiv II, S. 196 (richtig
zitiert oben S. 81,3).
97. Cod. Just. 5,4,20, ClCiv II, S. 196.
98. Cod. Just. 5,4,25, ClCiv II, S. 197.
99. nicht das Recht zukommen lassen wollen, vgl. Grimm 4 (=IV,i,i), Sp. 1894.
100. Verheiratung. Vgl. Grimm 25 (=XII,i), Sp. 567.
101. auszurichten, anzuordnen.
102. sich.
103. Enkel.
104. vermeiden.
105. sc. sich selbst auf Kosten der lhnen anvertrauten Waisen versorgen.
106. Dig. 23,2,20, ClCiv I, S. 332.
107. Dig. 23,2,36, ClCiv I, S.332.
108. Dig. 23,2,59, ClCiv I, S. 334.
6. ERSTES GUTACHTEN FÜR DEN ULMER RAT
nuptiis, L. Nec filium quideirL5, L. Neque ab initio86. Doch haben die keyserlichen
recht der tochter nit verginnet, sich zu wideren des hyrats87, den der vatter gewolet
het, Es were dann, das er syc wolte einem vermehelen, der sitten halb des nit wirdig
oder sust nit ehrlichS8 were, ff. de sponsalibfus], L. Sed ea89.
An stat des aeni vnd vatters, wo die nit me vorhanden, wollen die kayserhchen
recht, das der gwalt, die kinder zu verhyrraten, by der müter vnd nechsten frunden90
stohn solle, Wa aber die mütter auch verscheiden91, by denen freunden, welche so
nahe seynd, das sy zü dem heyradt, von dem gerathen wirdt92, mt mogen weder selb
komen93 oder iren kindern dohyn verhelffen; Wo man aber auch dise mt hette, be-
felhen sy solichs den Landtpflegern vnd ordenlichen vergwaltern94 der Oberkeyt,
Co. de nuptiis, L. Cum de nuptiis95; L. vidua96; L. m conmnctione97; L. Si furiosi9S.
I 2joc I Den pflegern oder vogten, das ist tutonbus oder curatonbus, haben die key-
serhchen recht ntchs wollen gepuren99, tn verheyrung100 trer pfle g- oder vogt kin-
dern etwas züschaffen101, Hat auch keiner weder im102 selb noch semem son oder
aencklin103 mogen sein pfleg- oder vogt tochter nemmen. Domit1 hat man furko-
men104 wollen, das sich solliche nit selb mit nachteil der waysen bedechten105, ff. de
ritu nup[tiarum]s, L. sciendum106; L. tutor107; L. Senatusconsulto108; L. Quam-
e) von Bucer übergeschr für gestr.: yr: a.
f) danach gestr.: man: a.
g) fälschlich: reip. [!]: a, b.
85. Cod. Just. 5,4,12, ClCiv II, S. 195.
86. Cod. Just. 5,4,14, ClCiv II, S. 196.
87. verweigern, widersetzen. Lexer 3, Sp. 833.
88. Es geht nicht um die persönhche Unehrhchkeit, sondern um die Ablehnung des unehrhchen
Standes.
89. Bucer meint wohl: Dig. 23,1,12: Sed quae, ClCiv I, S. 330. Vgl. auch Dig. 23,1,11. ClCiv I,
S.330.
90. Verwandten.
91. verstorben.
92. von der abgeraten, die (dem Kind) verweigert wird.
93. daß sie die Heirat... mcht selbst eingehen können; vgl. Grimm 11 (=V), Sp. i66of.
94. verordneten, rechtmäßigen Verwaltern.
95. Cod. Just. 5,4,1, ClCiv II, S. 195.
96. Bucer meint wohl: Cod. Just. 5,4,18: Viduae; Haloander, Cod., S.201; ClCiv II, S. 196 (richtig
zitiert oben S. 81,3).
97. Cod. Just. 5,4,20, ClCiv II, S. 196.
98. Cod. Just. 5,4,25, ClCiv II, S. 197.
99. nicht das Recht zukommen lassen wollen, vgl. Grimm 4 (=IV,i,i), Sp. 1894.
100. Verheiratung. Vgl. Grimm 25 (=XII,i), Sp. 567.
101. auszurichten, anzuordnen.
102. sich.
103. Enkel.
104. vermeiden.
105. sc. sich selbst auf Kosten der lhnen anvertrauten Waisen versorgen.
106. Dig. 23,2,20, ClCiv I, S. 332.
107. Dig. 23,2,36, ClCiv I, S.332.
108. Dig. 23,2,59, ClCiv I, S. 334.