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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Buckwalter, Stephen E. [Bearb.]; Schulz, Hans [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 10): Schriften zu Ehe und Eherecht — Gütersloh, 2001

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https://doi.org/10.11588/diglit.30230#0319
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12. VON DER EHE UND EHESCHEIDUNG

3D
cWas die keiser bescheiden der weiber halb, die sich argwönig haltenvnd fdes ver-
gleichung mit Gottes worv/e\
Gleiche meinung1 2 hat es auch mit denen weiberen, die erfunden3 werden, mit an-
deren mannen verdechthch zu reden vnnd des, genugsam4 verwarnet, mt wolten
abstohn. gDarumb der® keyserr Justmianus Constitu. CXVII5 geordnet hat, so ey-
ner argwon hat, das ein ander seinem weib nachstelle, vnnd dem selbigen drey
schriffliche warnungen, die erbarer manner zeügnüs haben, vberschicket hat vnnd
begreiffet6 dan ein solichen über diese7 warnungen by seinem weib mn seinem
oder des weibs oder des ehbrechers hauß, mn eim würtshauß oder mn deD vorstat,
das er macht haben solle, ein solichen mit sein eignen henden vmbzubringen1 vnnd,
wo er in anJ eim anderen ort ergreiffet, mit seinem weib reden, vnnd zum wenigsten
drey glaubwurdig zeügen dazu berüffet, durch die er hernaher kondek beweisen, das
er inn mit seinem weib redend* gefunden habe, das er füg habe, in zu greiffen I I
vnnd dem richter uber die peinhchen8 sachen zu vbergeben, Welcher richter danm,
nach dem er "erfaret, das der" °gegnffen vnnd uberantwortet“ nach dreyen schnfft-
lichen warnungen by dieses weib, der m griffen vnnd überrantwortet hat, befunden
ist, solle ei'P denq selbigen gegriffnen als em ehbrecher straffen vnnd nach keyner
weyteren bewerung9 fragen, vnnd mag der man vff sohchs auch das weib des eh-
bruchs verklagen vnnd das recht nach gegebnen gesetzen mit lr zum ennd10 bringen.
Vnnd wo einer remen fmde1, nach sohchen dreien schriffthchen warnungen mit sei-
nem weib mn der kirchen reden, soll er macht haben, sie bede, sem weib vnnd so-
lichen man, dem probst der kirchen oder anderen geisthchen zu vberantwurten,
welche auch soliche uberantwurtetes, ledes besonders, vff lre gefar behalten sollen1,
biß das die Oberkeyt zum Bischoff der Stat schicke vnnd sie m lre hand zur straff er-
e) —e) Überschrift von Konrad Huhert offenbar nachgetragen, weil die ersten fünf Wortc mit ro-
ter Tinte noch auf die letzte schon angefangene Zeile der Seite geschrieben und die resthchen vom
linken Rand eingewiesen wurden in a.
f) —f) dessen vergleichung mit der Lehr Chnsti: b; des mit vergleichung Gotthches worts: Ed.
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g) -g_) Darumb: b; Daher der: Ed. 1-3. - h) ainer: b. - 1) zuertödten: b.
j) m: b. — k) fehlt m b. — 1) reden: Ed. 1 —3. — m) weiter: Ed. 1 —3.
n)—n) erkhundigt, das: b. — o)—o) gegnffene vnd vberantworte: Ed. 1 —3.
p) übergeschr. und eingewiesen m a. — q) korr aus: dem: a; dem: b. — r)—r) aine funde: b.
s) vberantworte: Ed. 1 —3. — t) soll: b.

1. verdächtig benehmen.
2. den gleichen Sinn, die gleiche Bedeutung.
3. dabei entdeckt, ertappt.
4. genügend.
5. Nov. 117,15; Haloander, Nov. II, S. 193: Ad haec uero; ClCiv III, S. 564L: His quoque.
6. ergreift.
7. nach diesen, trotz dieser.
8. strafbaren.
9. keinem weiteren Beweis.
10. an ihr zu exekutieren, zur Ausführung zu bringen. Vgl. Nov. 117,15, ClCiv III, S. 564 h
 
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