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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Buckwalter, Stephen E. [Bearb.]; Schulz, Hans [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 10): Schriften zu Ehe und Eherecht — Gütersloh, 2001

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https://doi.org/10.11588/diglit.30230#0322
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3 I 8 12. GUTACHTEN FÜR DEN ULMER RAT
seinem vatter ie nit1 meer zu gutem zugehorsamen1, schuldig dan das weib irem
mann.
Auß diesem allen1, achten wir, sey gottes will auß gotlicher schrifft, die vnns die eh
beschreibt vnnd tr art vnnd eigenschafft dargibt, dero satzungen halb, so die Christ-
lichen keyser von der scheidung gegeben, den verstendigen genügsam2 anzeiget.
kEs fliessei/’ aber nach allen vrsachen der scheidung, so biß her gemeldet, auß dem,
das ein theil der ehleüten' oder sie bede nit wellen ein fleisch mit eynander sein3
vnnd rnn warer ehhcher heb vnd trew gegen einander lebennm.
"Vonn Scheydünng der vngleübigenn":
Die° Bebsthche recht setzen den vnglauben vnnd ketzerey auch für einp vrsach der
scheidung, doch mitq der massen4, wo eins ein vngleubigs gemahel hatr, das nit
wolte by dem glaubigen wohnen oder nit on schmach5 gotlichs namens oder, on'
das es das gleübig 'zu todtsünden züge6, by im wohnen1. Inn sohchem fal setzen sie,
das das gleübige, so der massen vom vngleübigen verlassen würt, sich anders verse-
hen vnnd mn die eh komen möge, Vnnd lassen inn diesem fal gelten, das der hfeihge]
Paulus schreibt, »der bruder oder die schwester sy inn solichem der dienstbarkeyt
nit vnderworffen«, j. Corinth. /[15]. Wo aber zwey bede gleubig gewesen vnnd eins
\ j6v I were inn vnglauben oder ketzerey gefallen vnnd wolte dan by11 dem gleubigen
nit meer wohnen oder on götlich schmach vnnd, das esT das gleubig wzu todtsun-
den züge, by imm wohnen“1, als dan geben sie wol scheidung zu zux beth vnnd
tisch, aber nit, das das verlassen, dieweil das ander noch lebt, andere eh anfangen

1) gehorsamen: b, Ed. 1 —3.
j) danach gestr.: nun: a; allem nun: b.
k) —k) korr. aus unleserlichem Wort; Endsilbe »-sen« vor dem Zeilenanfang erg. m a; Daher: b.
l) Eegemächt: b.
m) danach kommentierender Zusatz (vgl. unten Beilage zu Nr. 12, Ergänzung 26, S. 419,18-3 5):
Ed. 2, Ed. 3.
n) —n) Überschrift von Konrad Elubert nachträglich m die angefangene letzte Zeile eingefügt
und mit einer Umrandung m roter Tinte versehen m a.
o) danach gestr. (Dittographie): die: a. — p) fehlt m Ed. 1—3. — q) fehlt m b.
r) hette: Ed. 1 —3. — s) gestr. tn b.
t) —t) todtlich zusündigen nötigte, bey ihm zuwohnen: b; zu todsündcn zoge: Ed. 1-3.
u) mit: b. - v) er: Ed. 1-3.
w) —‘w) tödthch zu sündigen nöttigte, bey lhm zu wohnen: b; zu todsünden zoge: Ed. 1 — 3.
x) fehlt m b.
1. le mt: memals, auf keinem Fall.
2. genügend.
3. Vgl. Mt 19,5-6.
4. Maßgabe.
5. Schmähung, Herabsetzung.
6. der ungläubige Ehepartner den gläubigen m Todsünden brächte.

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