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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Buckwalter, Stephen E. [Bearb.]; Schulz, Hans [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 10): Schriften zu Ehe und Eherecht — Gütersloh, 2001

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https://doi.org/10.11588/diglit.30230#0324
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32°

I 2. GUTACHTEN I ÜR DEN ULMER RAT

ben oder sey inn vnglauben wider oder von newem gefallen, wie dem allen sye, 'ein
vngleubigs isd vngleübig, wie mann iocbml dazu kumme“, so würdt I $yr I dem
gleübigen0 zustohn, so ferr1 2 das vngleubige auch will - pwie dan es^, das gleubig, al-
weg3 wellen vnnd sich gegen dem vngleübigen auch so halten solle, das esq an imm,
dem gleübigen nit vrsach habe, mt zu wellen, dann der rglaub wurcket, das manr nie-
man, auch den vnglaubigen mt, anstossig sye, Sdas es bleybe vnnd mit aller gepür
daruff handle5, das es das vngleubig bekere oder widerkere4, Dan das vngleübig,
wie Paulus sagt, wurde1 durch das gleubig so geheyliget, das das gleubige mit so-
lichem wol ein eh haben kan5. Deru glaub endert auch nichs dann, was an imm selb
arg ist, laßt alle stende, ordnung vnnd gelegenheit6 7 8 9 der menschen bleyben, die nur
ann in selbs wider gott mt streiten, wurdtv7 allen alles, das er wdoch ieman gewin-
nex8, auch den bösen güts thünm9. Darumb hat es die meynung10 gary nit, wie
Papstz Innocentius11 sagt, das lede schmach götliches namens, so das gleubige vom
vnglaubigen leiden muß oder so das vngleübig das gleubige zu üodtsünden zügea,
vrsach sein solteb, da durch das gleubige recht hettec, das vngleiibig zu verlassenn
vnnd ein anders zu nemmen12. Dann wer an Christum dnit glaubet, ist mt möglich,
das der nit gotlichen nammen nnmed schmehe, so ists auch mmmer', das nit ein le-
der mann vnnd weib, wes sins vnnd glaubens er ist, vff solichen sinn vnnd glauben
auch gern die seinen1 züge. Derhalb, wo solich vrsachen hetten» gelten sollen, müste
1 )—l) so ist ein vngleubigs: Ed. 1—3. — m) doch: b; fehlt m Ed. 1—3.
n) khomen: b; kompt: Ed. 1-3.
o) gleubigen doch: Ed. 1 —3. - p)—p) doch sol: Ed. 1 —3.
q) fehlt m b. — r)—r) wahr glaub wirkt, das: b.
s) —s) So handelt auch das gleubige billich vnd gerne: Ed. 1—3.
t) wirt: b, Ed. 3; wird: Ed. 1, Ed. 2. - u) der war: b. - v) wirt: b, Ed. 3, wird: Ed. 1, Ed. 2.
w) —w) alle gewinne, thut auch den bosen gutes: Ed. 1—3.
x) korr. aus: gewinnen; danach gestr.: kan: a; gewinnen kan: b.
y) fehlt in b, Ed. 1-3. - z) der Bapst: Ed. 1-3. - a)-a) todtlichen sünden nöttigte: b.
b) solle: Ed. 1 —3. — c) befuegt: b.
d) —d) gleubt, ist mcht muglich, das der Gottlichen namen mehr: Ed. 1—3; lmmer: 1m Wortzwi-
schenraum übergeschr. m a; fehlt m b.
e) mehr: b. — f) seine: b, Ed. 3. — g) fehlt in b, Ed. 1— 3.

1. auch lmmer.
2. fern, weit.
3. lmmer.
4. (zum christhchen Glauben) zurückführe.
5. Vgl. I Kor 7,14.
6. Umstände, Verhältmsse.
7. wird. Martin/Lienhart II, S. 847.
8. I Kor 9,22. Vgl. auch I Kor 13,7.
9. Vgl. Mt 5,44; Röm 12,20-21; Prov 25,21.
10. Bedeutung.
11. Innocenz III. (1198-1216), zur Zeit des Franz von Assisi, des 4. Laterankonzils und des
Kreuzzugs gegen die Albigenser m Südfrankreich, Verfasser des obengenannten Dekretale (vgl. un-
ten Anm. 12).
12. Liber Extra, lib. 4, tit. 19, c. 7, Friedberg II, Sp. 722.
 
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