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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Buckwalter, Stephen E. [Bearb.]; Schulz, Hans [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 10): Schriften zu Ehe und Eherecht — Gütersloh, 2001

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https://doi.org/10.11588/diglit.30230#0365
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12. VON DER EHE UND EHESCHEIDUNG

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der gemeyn nutzliche leütg by vnnd an yme*1 nit vervnreyniget vnnd zum dienst der
anderen vntauglich gemacht werden. I j6r I
Wo dann nun einem sein gemahel von gott mit diesem vnfall besüchet1 vnnd1 also
durch in, got selb, gesünderet vnnd gleich für todt ;gezelet ist;, wie dan zwar soliche
leütk zu kinder geperen vnnd anderen ehlichen diensten gantz vntauglich seind, wie
kan mans1 gottes ordnung gemäß erkennen, das ein gesunder man oderm gesunde
fraw, die etwan kinder oder sunst verwante haben, "denen sie besonders" dienen sol-
len, soliche verlasse vnnd dem anhange, das numehr erstorben vnnd durch got von
allem menschlichen brauch2, wie es dazu auch nit meer tauglich, gesundert ist, By
°vnnd an welchem es wol erlangen3 solle, das es° weder diesem noch anderen meer
dienstlich, seinen gesunden kinderen aberr vnnd verwanten hoch schedlich seye
vnnd nit allem sich selb, sonderp auch andere der gemeyn entziehe, Die doch by ei-
nem ieden meer angesehen werden solleq dann alle besonderen personen, vatter,
mutter, weib ’oder kmdr? Vnnd ob man schon die gemein inn solichem nit beden-
cken4 wolte, als derens an einem oder zweyen nit so vil gelegen - das doch by den
gleubigen iel mt5 sein solle, Dann dau ist gottes ordnung, das ein solicher erblicher
siech6 von aller gemeyn gesünderet werdev7, so vil das immer müglich, damit we-
der wenig noch vil durch inns der gemeyn entzogen werden -, so kan dochw ein ie-
der wol sehen, das wie wenig das gesund zu versehen hat, das noch dennoch gottes
ordnung gemesser ist, das es den selbigen diene, die auch anderen nutz vnnd dienst-
lich sein I y6v I mögen, vnnd halte sich der massen nit zu dem krancken, das es sich
selb daher vnnd andere verunreinigen mochte, dan das es sich mit geferdenx seiner
gesuntheyt vnnd deren allen, welchen es zugewandty ist vnnd dienen solle, zu dem
krancken halte vnnd verlasse zalso, so fil als an imz, oder setze m geferden alle diese,
die im alsoa von got befohlen. Dan alweg6 8 wol weg seind, das den krancken aller not-
urfftiger9 rath vnnd dienst durch cderley leutc vnnd der massen bewysen werde, das
g) Menschen: b. — h) von Bucer übergeschr. für gestr.: Jnen: a. — 1) danach gestr.: es: a.
1 )—j) gehalten wirt: b. — k) Menschen: b. — 1) man: b. — m) oder ain: b.
n)—n) dann sie besönderung: b. — o)—o) welchem es mehr erlangen solte, dieweil: Ed. 1—3.
р) danach gestr.: dann: a. — q) sollen: Ed. 1—3. — r)—r) kind, etc.: Ed. 1—3.
s) der: b, Ed. 1—3. — t) fehlt m b. — u) das: b.
v) übergeschr. und eingewiesen für gestr.: sein solle: a; sein solle: b.
w) fehlt m Ed. 1 —3. — x) gefahrligkeit: Ed. 1—3. — y) verwandt: b.
z)—z) souil ahn lhm gelegen: b. — a) fehlt m Ed. 1 —3. - b) allzeit: b, Ed. 1-3.
с) —c) solche Personen: b; Leute: Ed. 1—3.

1. heimsucht.
2. »consuetudo«, Umgang, Verkehr.
3. erreichen, davontragen.
4. m die Uberlegung einbeziehen.
5. le mt: auf keinem Fall, memals.
6. sc. einer, der solches Siechtum »ererbt« hat.
7. Vgl. Lev 13,46 und Num 5,2-3.
8. lhn.
9. allernotwendigster.
 
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