Metadaten

Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Buckwalter, Stephen E. [Bearb.]; Schulz, Hans [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 10): Schriften zu Ehe und Eherecht — Gütersloh, 2001

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.30230#0366
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
362

12. GUTACHTEN FUR DEN ULMER RAT

solichs der gemeyn on besonderen nachteyl beschehe, So11 ehliche vermischung gar
weit reichet', gar vil geferd vnnd schaden bringet nit allein der kinder halb, die von
malatzigem* samen möchten geporen werden, sonder auch das das gesund, so sich
mit dem malatzigen8 also vermenget, darnach vnder anderen gesunden leüten*1 woh-
net1, !In welchem allem die rechten Christen wol wissen, das man mt auff die al-
mechtigkeit Gottes vnd seinek wunderthaten sehen solle, sonder auff die gemeinen
weg vnd mittel, die er verordnet hat, vnd, so man der selbigen gelebet, als dann mt
zweifflen, der almechtig, gütige Got werde es alles recht machenk
Doch wo eines, 'so maletzig worden, gemahek des alters oder sunst der gelegen-
heyt1 were, das es mbesonders zu dtenst sohcher™ abgescheydneten vnnd verderbe-
ten2 "leüten taugete vnnd dadurch, das es den Malatzigen dtenet”, anderen, ann
welchen der gemeyn meer gelegen, keyn besonderer0 abbruch3 Pgeschehe, solle^ ia
billich die ehliche lieb das vermögen, das qsich ein? solichs ‘dieses diensts, dieweil es
doch nit wol bessers zuthün vermager, seinem also geplagten gemahel Szuleisten, gar5
nit beschwere. Ehlicher vermischung halb aber, dieweil ldoch die leutf, so mit dieser
suchtu beschwert vnnd, wie gesagt, on hoffnung der besserung inn solichem nichs
I 77r I dann vnrath schaffen mögen, wüsten wir auch diesev nicht zu dem, das in alle
weg schaden vnnd gar nichs nutzen magw, zu tringen, Danx ob man schon etwan
maltzige7 8 findet, die in begird ehlichs handels möchten besonders hefftig sein, so ist
dochz das selbig auch nichs dan ein brunst4 der sücht, deren1 nachkomen auch dem
siechen5 merghchen6 schaden brechte5, Derhalb soliche leütc, wie sie gott doch inn
em ander welt gerichtet7 hat, dahyn zu weisen seind, das sie ir creutz dragend8
d) Solche: b; Vber das die: Ed. 1—3. — e) danach gestr.: mn: a; raicht, mn: b; reichet, vnd: Ed.
1—3 •
f) der aussetzigen: Ed. 1-3. - g) aussetzigen: Ed. 1-3. - h) Menschen: b.
l) korr. aus: wohnen: a; wohnen: b; mcht darff wonen: Ed. 1—3.
})—j) vom linken Rand eingewiesen m a; fehlt m b. — k) seiner: Ed. 1—3.
i)-/j so maltzig worden ain gemahel: b; fehlt in Ed. 1—3; so: im Wortzwischenraum übergeschr.
m a.
m) —m) besonders zum dienst solcher: b; seinem aussetzigen vnd: Ed. 1—3.
n) —n) Menschen taugete vnd dardurch dem Maltzigen dienete: b; Gemahel dienen kondte vnd
das also: Ed. 1—3.
o) korr. aus: besonderen: a. — p)—p) beschehen soll: b. — q)—q) sie ain: b; fehlt in Ed. 1—3.
r)—r) fehlt in Ed. 1—3. — s)— s) zu dienen sich: Ed. 1—3. — t)—t) die Menschen: b.
u) seuche: Ed. 1, Ed. 2; Krencke: Ed. 3. — v) dises: b. — w) mochte: b. — x) Jtem: Ed. 1—3.
y) korr. aus: maltzigen: a; aussetzige: Ed. 1 —3. — z) fehlt m Ed. 1 —3. — a) korr. aus: denen: a.
b) bringen möchte: b; bringt: Ed. 1-3. - c) Menschen: b.
1. Beschaffenheit, Bewandtms. Grimm 5, Sp. 2942—2945.
2. zugrundegehenden, mit dauerndem Schaden behafteten.
3. Nachteil.
4. Brennen.
5. Kranken.
6. beachthchen, großen.
7. ausgenchtet.
8. Vgl. Lk 14,27.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften