Metadaten

Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Buckwalter, Stephen E. [Bearb.]; Schulz, Hans [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 10): Schriften zu Ehe und Eherecht — Gütersloh, 2001

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.30230#0370
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
3 66

12. GUTACHTEN FUR DEN ULMER RAT

eynander ein fleisch seind, welche, ehliche dienst eynander nach gotlicher ordnung,
das ist inen zu gut vnnd rnt zu schaden, zu leysten, taughch vnnd willig seind. So-
liches ist aber 'vom Malatzigene, wie die by vns fur malatzig1 erkennet vnnd gesun-
dert werden1, nit meer »zu erwarten8 9, vnnd hat got soliche gescheiden11, darum er
gepotten, das sie alleyn wohnen sollen2, vnnd, das selbige1 sonder1 zweiffel zu uer-
hieten, das durch sie memand vervnreiniget werde. Darumk würdt Vnsers glaubens
dieseh spruch3 sohche malatzigenm mt berürenn. I y8'° I
Des anderen4 halb haben wir nün meer mal5 beweret6, das der Herrr, als er sagt:
»wer sein weib verlasset ausserhalb der vrsachen der hurey etc.«, nit habe wollen
weiters leren dann zu erkennen geben, das das leichferig7, mütwillig, vnrechtmessig
scheyden, so by den Juden auß falscher deutung gothchs gesatzes vffkommen, vn-
recht were vnnd diese seine wort von keyner anderen frawen sollen" verstanden
werden0, dan die ietz by irem man lst, im zu ehlichem dienst tauglich vnnd willig.
Fiir ein Psoliche abeH hette^ dazu mal nieman gehalten rein malatzige, wie die by
vnns für malatziger erkennet vnnd gesonderet werden, Dans der' mann hette“ auß
gothchem gesatz mt dorffen, sich mit solicher vermengen8. Darumb kan man diese
redv des herren9 wvff10 die Malatzigen™, wo man anders will des herren wort, wie
man xsolle, denen seinen worten*, die er zu vor durch Mosen ydargeben, mt wider-
wertig11 macherü’.

e)—e) von Maltzigen: b; von Aussetzigen: Ed. i—3. — f) Aussetzige: Ed. 1 —3.
g)—g) zuuermuetten: b. — h) schaidung zugelassen: b.
l) von Bucer vor den linken Rand geschrieben und eingewiesen m a.
j) ohn: b. — k) So: b. — 1)—/) nach vnserm verstand gemelter: Ed. 1 —3.
m) Aussetzigen: Ed. 1—3. — n) übergeschr. und eingewiesen m a; fehlt m b.
o) von Bucer vor dem Zeilenanfang erg. m a. — p)—p) solches Maltziges aber hat: b.
q) von Bucer übergeschr. und eingewiesen m a.
r) —r) wie die bey vns für Maltzig: b; ein Aussetzige, wie die bey vns für Aussetzige [Ed. 3: Aus-
setzig]: Ed. 1-3.
s) von Bucer vor den linken Rand geschneben und eingewiesen m a.
t) korr. aus: Der: a. - u) hat: b. — v) vnd: b.
w) —w) der Aussetzigen halben: Ed. 1—3.
x) —x) solchen seinen wortten: b; sol den andern: Ed. 1—3.
y) —y) furgehalten, mt zuwider sein solle: b.
1. Vgl. oben S. 3 58,3—361,2.
2. Vgl. Lev 13,46 und Num 5,2—3.
3. sc. Mt 19,5—6.
4. sc. Mt 19,9.
5. Vgl. oben S. 234,19—237,3.
6. bewiesen.
7. leichtfertige, unbedachte; zur Wortform vgl. Grimm 12 (= VI), Sp.642.
8. Vgl. Lev 13,45-46 und Num 5,2-3. Vgl. hierzu Selderhuis, Huwelijk, S. 315 (= Marriage,
S.281).
9. sc. Mt 19,9.
10. m bezug auf.
11. widersprüchhch, widersprechend.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften