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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Buckwalter, Stephen E. [Bearb.]; Schulz, Hans [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 10): Schriften zu Ehe und Eherecht — Gütersloh, 2001

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https://doi.org/10.11588/diglit.30230#0389
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12. VON DER EHE UND EHESCHEIDUNG

385

ein ehweib, das solichs irem manny sein vermag vnnd will. 1 2Die eh ist iezl ein so-
licher bundt, das zwey der massen eins seyen2 vnnd einander dienena.
Zum fünfften: Es begibt sich aber, das by leben zweyer, die ein eh mit einander ein-
gangen vnnd auch ein zeit gehalten haben, eins des anderen zu ehlicher gemeyn-
schafft beraubt würdt, etwanb auß freyem willen on not, vnnd das selbig, ietz cmit
wdlenc beder teds, ietz nur des einen, vnnd bede ietz auß gutem, rechten“1 wdlen, ietz
auß argem vnnd vnrechtem mutwillen, etwan auß fürfallender3 not, das man gernn
wölte vnnd doch nit vermage, vnnd das selbige ietz auß gewalt der menschen, vnnd
das etwan verdienter, etwan vnuerdienter4 5 sachen, ietz auß vnuermoglikeyt des lei-
bes evnd aus gottes gewalt' .
Das erst, so die ehf würt auß beder bewilligung auffgesagt, Bwürdt gar kümerlichb5
mogen auß gütem wdlen, der zug edul-1 88v I den seye, zügohn, wo mann anders der
eh bedarffeS71. Dann so got zwischen ehleütenJ die hochste lieb erforderet, solle sie
auch ewig sein vnnd, so lang got nurk das vermögen gibt ^zum ehlichen diensd, keins
von demm anderen begeren; Wo aber got zwey ehleut oder deren eins zu hoherem
berüften vnnd inen beden dazu willen gebe, were° ein anders. Jedoch mag es sich
auch zutragen, das zwey so gar widerwertiger6 7 natur semd, das sie zwey mt wol ein
rechte eh mit einander halten konden vnnd ledes wol finde, mit dem es ein rechte eh
haben köndep. Hierinn wurdtq7 ein oberkeyt mit got8 9 thün mögen vnnd sollen,
das got selb inn seinem gesatz verordnet hat', nemlich, wo übereyns9 keyn gunst
noch liebe da sein wil, das durch scheidung besserung gesucht werde, lDeuter. 24^1 -

y) Man zu: Ed. 1-3. - z)—z) dieweil die ist: b; Denn die Ehe ist je: Ed. 1-3.
a) danach kommentierender Zusatz (vgl. unten Beilage zu Nr. 12, Ergänzung 36, S.423,17-
424,5): Ed.2, Ed. 3.
b) vnd etwa einander die Ehe auffsagen, etwa: Ed. 1—3.
c) —c) vom linken Rand eingewiesen m a.
d) fehlt m b. — e)—e) von Hubert nachträghch ergänzt m a; fehlt m b.
f) Ehe gleich: Ed. 1—3. — g)—g) doch lst solchs ein schwerer handcl: Ed. 1 — 3.
h) kundbarlich: b. - i) bedurfftig: b. - j) Eegemächten: b. - k) nun: b.
1 )—l) zu Eehchen diensten: b. — m) übergeschr. und eingewiesen m a.
n) berueffte: b; beruffte: Ed. 1, Ed.2; beruft: Ed. 3. - o) were es: Ed. 1-3. - p) mbge: Ed. 1-3.
q) wirt: b, Ed. 3; wird: Ed. 1, Ed. 2. - r) fehlt in b. - s) aber bey ainem: b; fehlt in Ed. 1-3.
t)—t) 1m fünfften buch Mosis am 24. cap.: Ed. 1—3.

1. immer, auf jeden Fall.
2. Vgl. Gen 2,24.
3. auftretender, vorkommender.
4. unverschuldeter. Lexer 2, Sp. 1963.
5. schwerlich, kaum. Grimm 11 (= V), Sp.2605.
6. entgegengesetzter, gegensätzlicher.
7. wird. Martin/Lienhart II, S. 847.
8. In Ubereinstimmung mit Gott, m Einklang mit götthchem Gesetz. Grimm 8 (= IV, 1,5),
Sp.1077.
9. geradezu, überhaupt, schlechterdings. Grimm 23 (= XI,2), Sp. 178.
 
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