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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Buckwalter, Stephen E. [Bearb.]; Schulz, Hans [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 10): Schriften zu Ehe und Eherecht — Gütersloh, 2001

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https://doi.org/10.11588/diglit.30230#0400
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12. GUTACHTEN FUR DEN ULMER RAT

396
hch vnnd darumb gescheiden hernaher wider vermöglich™ würt, wie das zu halten
seie1? I P4r I
Antwort:
Wir haben vonn disem falle" gesetzet1, das enderung der eh nit eer° solle zu gelas-
sen werdenp, dan die recht verstendigen als die ertzet erkennet haben, das man sich
der beßerung nach gemeyner ordnung gottes vnnd mittelen der artzney, die vnns got
gegeben, nit wol zu versehen hat, wie dann auch leichD zu vernemmen ist, wo die
artzney versüchet vnnd ein soliche kranckheyt ietz etliche jar geweret hat, wie es
sich dan haltet mit der frawen, welcher halb die erste frag gangen ist2. Man setze
aber, das 'ann einem oder einerr die ertzet sverzaget seien5 vnnd man so lang verge-
bens vff besserung geharret habe1, das es dem gesunden hat zu schwer sein wöllen,
der halb imm also ein ander gemahel zugelassen worden seye“, vnnd dan vdem allen
nach got geben, das das ander" wider zu sinnen kommen vnd begere semes vorigen
gemahels. In solichem fall, so wir gottes ordnung inn all weg ansehen, was die eh
seye vnnd wazüw geordnet, wie es auch tetzt der zeit mit der ehx gehalten würdt
vnnd was zum füglichsten, erbarlichsten vnnd besserhchsten sein möge, geben wir
den bericht: Als sich der heilig Augustinus lasset vernemmen mn dem, das wir oben
anzogen haben der vnfruchtbaren halb3, achten wir, er wurde als bald rahten, wo
sich dieser fall ann eim weib zutragen hette, das der mann ein sohche, wann lr got
wider zu sinnen hilffe, ywider hesse•,' zu irem ehrecht vnnd standt ehhcher gemeyn-
schafft trettenz, die doch vngescheiden, die er% nach dem diese irer smn beraubet
worden vnndb hoffnung der besserung abgeschmtten, genommen hettec, Dann er
diese für ein zugenom- I I meneJ gehalten hettec, wie die Hagar gegen fSarah wa-
re-f4, vnnd mt, das die krancke der eh halb solte gescheiden vnd diese an lr stat kom-
men sein§; Würde ihn^ dahin bewegt haben, das got solichs zu nemmen vmb gerin-
ger sachen willen an den alten, recht waren heiligen imm' hat gefallen lassen Vnd das

m) vermüglicher: b. — n) fall droben: Ed. 1, Ed. 2; droben: Ed. 3.
0) zuuor: b; fehlt in Ed. 1-3. - p) werden, ehe: Ed. 1-3. - q) leichtlich: b.
r) —r) in einem fall, das ein fraw vnsinmg sey, an welcher: Ed. 1 — 3.
s) —s) der besserung halben sich gentzhch verzigen: b; verzaget haben: Ed. 1—3.
t) fehlt in Ed. 1-3. - u) ist: Ed. 1-3.
v) —v) dem allem nach auß schickung Gottes, das ander: b; hernach das vnsinmge: Ed. 1 — 3.
w) warzu sie: b, Ed. 1 — 3. — x) Ehe an ethchen orten: Ed. 2, Ed. 3. — y)—y) widerumb: b.
z) zudretten vergönnete: b. — a) korr. aus: der; danach gestr.: mann: a; der Mann.
b) fehlt in Ed. 1-3. - c) fehlt in b. - d) zugenomenen: Ed. 1 und 2. - e) fehlt in b.
f)—f) der Sara warde: b. - g) sein. Vnd: Ed. 1—3. - h) korr. aus: m: a; Augustinum: Ed. 1 — 3.
1) fehlt in Ed. 3.
1. Vgl. oben S. 350,5-351,2.
2. Vgl. oben Nr. 9, S. 125-128 und den ersten »Gegenwurf«.
3. Vgl. oben S. 342,3-7 und 347,18-348,9.
4. Vgl. Gen 16,1-3.
 
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