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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Buckwalter, Stephen E. [Bearb.]; Schulz, Hans [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 10): Schriften zu Ehe und Eherecht — Gütersloh, 2001

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https://doi.org/10.11588/diglit.30230#0579
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I<). TRAUPREDIGT BUCERS

575

schrifftlich19 geredt, da sie den alten gnaden bund vnd gottliche vereinigung mit
dem Judischen volk die alte Ehe vnd den newen genaden bund vnd aufnemmung al-
ler heiden vnd völcker inn die gemeinschafft Christi die newe Ehe geheissen ha-
ben20. sAlso haben wir aus disem, das die Ehe das höhiste, artlichste21 bild ist der se-
ligen Ehe vnd gemeinschafft1, so Christus, der Herre, hat mit seiner kirchen, zum
furnemisten zu erkennen vnd betrachten, wie die Ehe so ein heiliger, seliger bemff
ist vnd wie große liebe vnd genad der Herre allen denen beweiset, die er inn disen
stand berüffet.
Dabei aber, so wir recht ansehen, was die Ehe ann ir22 selb lst vnd wazus der Herre
die Ehe eingesetzet vnd verordnet hat, konden wir “auch gar“ leicht sehen, das die
Ehe ja ein gantz heiliger vnd gotlicher stand sem müß. Es staht em mal alle heiligkeit
vnd götliche art bei den menschen mn dem, das sie durch waren glauben an Chri-
stum leben23 vnd aller ding an der göthchen genaden vnd barmhferzigkeit], vns
durch Christum verdienet vnd zugestellet, hangett24, Vnd als dann aus disem glau-
ben vnd durch den geist Christi leben inn aller hebe, dienst vnd hilffe gegen lrem ne-
histen25. Dise liebe erfullet je26 das gesatz27 vnd machet den menschen Gottes aus
vnd gantz zu dem gefallen Gottes. So wir dann die Ehe ansehen, die mann lmm Her-
ren eingaht, welche auch allem ein rechte Ehe ist, Tso fmden wir, das kem ander stand
noch gemeinschafft vnder den menschen lst, inn welchem den gleubigen mehr ma-
teri, vrsach vnd treiben28 seie bede29 zum glauben vnd derr Liebe.
Erstlichen, so die gleubigen die Ehe wollen eingohn, welche jederman erkennet,
ein besondere bescherung30 von Got sein% da setzets31 der mann gentzhch zum
Herren, bittet in vmb ein weibe Vnd dannw, welches im zur ehe geben wurt, ob
s—s) von Konrad Hubert am linken Rand notiert und eingewiesen. — Danach gestr.: Vnd zwar (?),
so wir recht ansehen, wazu.
t) fälschlich: gemeinschafften.
u—u) vor den Zedenanfang geschneben.
v—v) von Konrad Hubert am linken Rand notiert und eingewiesen.
w) übergeschr. und eingewiesen.

Hauptpersonen des bibhschen Buches, Gehebter und Gehebte, werden dabei auf Gott und Israel
bzw. Christus und die Kirche bezogen; vgl. TRE 15, S. 503 und 509.
19. ganz nach der Heihgen Schnft.
20. Vgl. Jer 31,31-34; vgl. auch Jes 54,5; Jer 3,20; Ez 16,32; Hos 2,16.
21. tauglichste.
22. sich.
23. Vgl. etwa Gal 2,16.20.26.
24. Vgl. etwa Röm 3,24; 5,1-2.
25. Vgl. etwa Röm 5,5 und Mt 19,19 par.
26. lmmer, jedenfalls.
27. Vgl. Röm 13,8.10.
28. Antrieb.
29. bede ... vnd: sowohl ... als auch.
30. Geschenk, Gabe.
31. setzets ... zum: stellt lhm anheim.
 
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