32 bestendige verantwortung
vns nach gemeiner Priesterlichen weiß bekleydet sein, dan das machet diese
vnsere leuth noch weder abtrinnige oder verlauffen.
So vil dann den Martinum Bucerum sonderlich ¹ betrifft, solten diese leuth
nicht so balde vergessen sein ² , wie theuwer sie den bey vns vnnd anderen an
lehr, leben vnd fridlicheit gelobt ³ vnnd vns damit, jn zu beschicken vnnd auß 5
eignem gesprech, | ava | was jm der HERR verlühen, zu verkundigen, verursacht.
Vnd ob wol die Widersacher seidher eins anderen gemüts ⁴ vnnd (nit
wissen wir, auß was Geist) bewegt worden, jm vbels nach zu reden vnnd zu
schreiben, mögen wir doch das gezeugnüß mit warheit von jm geben, das wir
wider zum ersten, als wir jhn zu vns beruffen vnnd etliche tag mit jhm ge- 10
sprech gehalten ⁵ , auch hernaher, als wir jn zu Bonn haben predigen lassen ⁶
oder auch biß auff hewtigen tag nie anders befunden, dan wie jhn vns etliche
deren ⁷ Dichter des Gegenberichts in der erst ⁸ vnnd andere glaubwirdige
Leuth gerühmet. So hat vns auch das nicht sollen ein geringes zeugnüß von
jhm sein, das die Keyserliche Maiestet selb vnd die Stende des Heiligen Reichs 15
auff dem Reichstage zu Regenspurg ⁹ jhn zu dem Christlichen gesprech daselbest
gehalten als ein besonderen Gottesförchtigen Gelehrten vnd zu Christlichem
friden geneigten verordnet ¹⁰ . Vber das alles haben wir jhn – wie er auch
sich selb –, diesen vnnd anderen zu verhör vnnd rechtfertigung für zu stellen,
vilmal erbotten. Darumb diesen leuthen vil besser angestanden, das sie jhn, 20
den Martinum Bucerum, zu vor des vnrechten vberzeucht vnd, wa ¹¹ wir jn
daruber enthalten ¹² , als dan solche klag seinenthalben vber vns geführet hetten.
Wie aber Bucerus sonst die Göttliche Schrifft zu lehren vnd das Heilig
Euangelium zu predigen, ordentlicher weiß berüffen, auch der Möncherey
durch Päpstlichen Richter entledigt ¹³ vnnd ander vntaugligkeit, so jm diese 25
leuth entgegen geworffen, frey sei, das hat er in sein selbs Antworten zum
1. im besonderen.
2. haben.
3. Gropper wies wiederholt auf sein gutes Verhältnis zu Bucer hin wie dieser seinerseits
auch. Vgl. dazu Lipgens, Kardinal Johannes Gropper, S. 132–136; Varrentrapp, Hermann
von Wied, S.115–124.
4. ergänze: sind.
5. Bucer traf am 14. Dezember 1542 in Bonn ein und begab sich am 15. Dezember zu
Hermann von Wied. Vgl. dazu Köhn, Bucers Entwurf, S.49–50.
6. Bucer hielt am Sonntag den 17. Dezember 1542 seine erste Predigt in Bonn. Vgl. dazu
Köhn, Bucers Entwurf, S.50.
7. von den.
8. in der erst: zunächst.
9. Reichstag von Regensburg (5. April–29. Juli 1541). TRE 28, S. 464; Bizer, Reformationsgeschichte,
S. K 121–125; Remy, Die Reichsreligionsgespräche; Greschat, Martin Bucer,
S.188–192. Vgl. auch BDS 11,2, S.253, Anm.4.
10. Vgl. dazu Köhn, Bucers Entwurf, S.34.
11. wo.
12. abgehalten, zurückgehalten. Grimm 3, Sp.550.
13. Vgl. dazu Greschat, Martin Bucer, S.44–47.
vns nach gemeiner Priesterlichen weiß bekleydet sein, dan das machet diese
vnsere leuth noch weder abtrinnige oder verlauffen.
So vil dann den Martinum Bucerum sonderlich ¹ betrifft, solten diese leuth
nicht so balde vergessen sein ² , wie theuwer sie den bey vns vnnd anderen an
lehr, leben vnd fridlicheit gelobt ³ vnnd vns damit, jn zu beschicken vnnd auß 5
eignem gesprech, | ava | was jm der HERR verlühen, zu verkundigen, verursacht.
Vnd ob wol die Widersacher seidher eins anderen gemüts ⁴ vnnd (nit
wissen wir, auß was Geist) bewegt worden, jm vbels nach zu reden vnnd zu
schreiben, mögen wir doch das gezeugnüß mit warheit von jm geben, das wir
wider zum ersten, als wir jhn zu vns beruffen vnnd etliche tag mit jhm ge- 10
sprech gehalten ⁵ , auch hernaher, als wir jn zu Bonn haben predigen lassen ⁶
oder auch biß auff hewtigen tag nie anders befunden, dan wie jhn vns etliche
deren ⁷ Dichter des Gegenberichts in der erst ⁸ vnnd andere glaubwirdige
Leuth gerühmet. So hat vns auch das nicht sollen ein geringes zeugnüß von
jhm sein, das die Keyserliche Maiestet selb vnd die Stende des Heiligen Reichs 15
auff dem Reichstage zu Regenspurg ⁹ jhn zu dem Christlichen gesprech daselbest
gehalten als ein besonderen Gottesförchtigen Gelehrten vnd zu Christlichem
friden geneigten verordnet ¹⁰ . Vber das alles haben wir jhn – wie er auch
sich selb –, diesen vnnd anderen zu verhör vnnd rechtfertigung für zu stellen,
vilmal erbotten. Darumb diesen leuthen vil besser angestanden, das sie jhn, 20
den Martinum Bucerum, zu vor des vnrechten vberzeucht vnd, wa ¹¹ wir jn
daruber enthalten ¹² , als dan solche klag seinenthalben vber vns geführet hetten.
Wie aber Bucerus sonst die Göttliche Schrifft zu lehren vnd das Heilig
Euangelium zu predigen, ordentlicher weiß berüffen, auch der Möncherey
durch Päpstlichen Richter entledigt ¹³ vnnd ander vntaugligkeit, so jm diese 25
leuth entgegen geworffen, frey sei, das hat er in sein selbs Antworten zum
1. im besonderen.
2. haben.
3. Gropper wies wiederholt auf sein gutes Verhältnis zu Bucer hin wie dieser seinerseits
auch. Vgl. dazu Lipgens, Kardinal Johannes Gropper, S. 132–136; Varrentrapp, Hermann
von Wied, S.115–124.
4. ergänze: sind.
5. Bucer traf am 14. Dezember 1542 in Bonn ein und begab sich am 15. Dezember zu
Hermann von Wied. Vgl. dazu Köhn, Bucers Entwurf, S.49–50.
6. Bucer hielt am Sonntag den 17. Dezember 1542 seine erste Predigt in Bonn. Vgl. dazu
Köhn, Bucers Entwurf, S.50.
7. von den.
8. in der erst: zunächst.
9. Reichstag von Regensburg (5. April–29. Juli 1541). TRE 28, S. 464; Bizer, Reformationsgeschichte,
S. K 121–125; Remy, Die Reichsreligionsgespräche; Greschat, Martin Bucer,
S.188–192. Vgl. auch BDS 11,2, S.253, Anm.4.
10. Vgl. dazu Köhn, Bucers Entwurf, S.34.
11. wo.
12. abgehalten, zurückgehalten. Grimm 3, Sp.550.
13. Vgl. dazu Greschat, Martin Bucer, S.44–47.