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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Bucer, Martin [Bearb.]; Wilhelmi, Thomas <PD Dr.> [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 11,3): Schriften zur Kölner Reformation — Gütersloh, 2006

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https://doi.org/10.11588/diglit.30232#0664
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Epist. 22 lib.3;
Epist. 5 lib.4

Jn welchen Kirchen
das Volck
vnnd der Clerus
die Diener der Kirchen
zuuor alwegen
bewähren vnd
begeren sollen.

Wie die Fürsteher
on begere des Volckes
vnd Cleri Prediger
bestellen sollen.
1. Timoth.

1[3–11], Tit. 1[5–
16], 1. Corinth.
4[1–21], 2. Corinth.
7[1–16] vnd
12[1–21], Philipp.
2[1–30], 1. Thess.

3[1–13]

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bestendige verantwortung

den; Jnn dem aber doch nicht von nöten ist, das das Volck vnd der Clerus solche
alwegen dem Bisschoff in der Gemeinde Gottes fürstellen, Sonder die
Bisschoff mögen solche auch erstlich außlesen vnd dem Volck vnd Clero fürstellen,
wie der Heilig Paulus Timotheum vnd Titum, der H. Martyr Cyprianus
¹ Saturum, Optatum vnnd Celerinum ² Vnd der H. Augustinus ³ seinen 5
Eradium ⁴ zuuor erwehlet vnd jeder seinem Volck vnd Clero fürgestellet hat.
Das ist aber notwendig, wa ⁵ ein recht geordnet Christlich Volck vnnd Clerus
ist, die in diesen sachen erkennen vnd richten könden, das ja in solchen Kirchen
niemandt zum Dienst des Heiligen Euangelij auffgenomen vnd angestellet
werde, der nit für dem Volck vnd Clero daselbst fürgestellet vnd von jnen 10
auffs scherpffest Examinieret, bewähret ⁶ , auch tauglich befunden vnd also zu
solchem Dienst begeret seie. Hie merck aber wol, das man sagt, »wa ⁷ ein rechte
geordnete Gemeinde ist vnd ein solch Volck vnnd Clerus, die in diesen sachen
erkennen vnd richten mögen ⁸ «. Dan wa das nit ist, sollen die Fürsteher
des Volcks Christi für sich taugliche Diener an solche orth senden vnnd be- 15
stellen, die die sachen Christi zu recht bringen, auch die Gemeinden solcher
ohrten darüber vnbefraget, Wie Paulus seinen Timotheum zu Epheso vnnd
Titum in Creta zu diesem werck gelassen, auch beide gehn Corinthum vnd
Timotheum gen Philippen vnd Thessalonich gesant hat mit | CCLXXXIXa/
Cccija | commendation ⁹ , auß deren ja klar zu sehen ist, das diese diener von 20
denselbigen Gemeinden zuuor nit bewähret noch begeret worden sein. Also
seindt auch fast alle Propheten vnnd Aposteln zu jhrem Dienst gesandt worden
nicht allein nit auff beger deß Volcks vnd des Cleri oder der König vnd
Fürsten, sonder aller dingen wider jren willen vnnd zu jrem schwersten mißfallen
¹⁰ , als ¹¹ die Gegeng. ¹² den dienst Buceri jmmer mehr auffnemen mögen. 25
Dieweil dann nun das gemeine Volck, das noch in den gemeinen mißbreuchen
vnd vnwissen deß Heyligen Euangelij so tieff stecket, allenthalben leyder wenig
weißt, welches rechte taugliche ᵃ Diener deß Heiligen Euangelij sein oder
nicht, Vnnd der gemeine Clerus – wie sein leben, das aller Heiligen Schrifft vnd
Canonibus so gantz entgegen, zu vil grob beweiset – noch weniger, so hat es zu 30
diesen zeyten bey solchem Volck vnnd Clero in bestellung der Kirchendiener

a) Drf. tauliche.

1. Cyprian, Epistola 24 (ad clerum de Saturo et Optato). PL 4, Sp.287.
2. Cyprian, Epistola 34 (ad clerum de Celerino). PL 4, Sp.320 B–324 B.
3. Augustin, Epistola 213,3–5. PL33, Sp.967–968; CSEL 57, S.376–377.
4. Eradius (auch Eraclius, Heraclius), Diakon in Hippo.
5. wo.
6. der Prüfung unterzogen.
7. wo.
8. können.
9. I Kor 4,17; Phil 2,19; IThess 3,2; IIKor12,18; Tit1,5; ITim1,3.
10. Vgl. Ex 3,1–4,17; Jer 1,4–10; Jer 15,10; Jer 20,7–18; Jon 1; Mt10,5–16.
11. wie.
12. Gegengelehrten.
 
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