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bestendige verantwortung
663
der Heylig Paulus vnnd vil andere treffliche Diener des Heiligen Euangelij zu
solchem Dienst auch nit mögen ¹ gebraucht werden. Solten dan alle die vom
Kirchen dienst vnd Prebenden verstossen werden, die in offenlicher ² verbrechung
³ jhrer Göttlichen Gelöbden von der gehorsame Christi vnd der Canonum,
ja auch von gepottener keußcheit verharren, so were vnser Gnedigster
Herr aller anfechtung dieser leuth wol vberhaben. Was weiter hie von zu sagen,
ist im Artickel »Von Closter gelöbden« ⁴ dargethan.
ZVm anderen ziehen die Gegengelehrten ⁵ des Buceri erste ⁶ vnd andere Ehe
an ⁷ vnd das die erste mit einer Closterfrauwen gewesen sey. Darauff antwortet
Bucerus ⁸ , Das er in dem weder an jhm selb noch seiner ersten haußfrawen
einig ⁹ Gelöbde des Celibats gebrochen noch sonst vnrecht gethan hat; Dan
weder er–das auch der Päpstisch Richter erkennet–noch auch sein Haußfraw
selig kein solch Gelöbde des Celibats gethan, das da het bindig ¹⁰ sein mögen ¹¹
noch auch einig ¹² verbott der Ehe, das für ¹³ Gott bestehen möchte, von jemandt
entpfangen haben, das billich gelten solte, Deß erbeutet ¹⁴ sich Bucerus
gegen menniglich ¹⁵ zu weyterem vnnd gnugsamen bericht vnnd verantworten.
Sonst, | CCXCb/Ccciijb | wie dem waren Kirchendienst weder die erst
noch ander Ehe verhinderlichen sei, ist im Artickel vom Priester Celibat ¹⁶ dargethan.
Was ¹⁷ Gottes forcht aber das sein möge, das diese Leuth die Heilige
Ehe Bucero der massen fürwerffen, als solte er derenhalben nicht tauglich sein
zum Kirchen dienst, in dem sie aber wol wissen vnd nicht dargegen sagen
oder schreiben, das in dem Bapstumb, darunder sie mit sein wöllen, souil geduldet,
die Clöster- vnnd Ehefrauwen in offentlichen ¹⁸ schanden bey sich sitzen
haben vnd offt deren mehr dan ein zumal, man geschweige eine nach der
1. können.
2. offensichtlicher.
3. Übertretung, Aufgabe.
4. S. oben S.633–651.
5. Gropper, Christliche und Catholische Gegenberichtung, Bl. CLIa (lat. Text); Bl. clva
(deutscher Text).
6. Zu Bucers erster Ehe mit Elisabeth Silbereisen vgl. Greschat, Martin Bucer, S. 52, 54, 67
und 209; De Lange, Martin Bucer (1491–1551), S.23; Ebert, Elisabeth Silbereisen.
7. Zu Bucers zweiter Ehe mit Wibrandis Rosenblat vgl. Greschat, Martin Bucer, S. 210,
253–255; De Lange, Martin Bucer (1491–1551), S.23; Staehelin, Frau Wibrandis.
8. Bucer, Erste Verteidigungsschrift, Bl. F3a-G2a. BDS 11,1, S.102,28–106,17. Bucer,
Verantwortung uff das jm seine widerwertigen, [Straßburg: Johann Schott] 1523, Bl. D1a-
D2b. VD 16 B 8931. Pils, Bucer-Bibliographie Nr.3. BDS 1, S.173,19–175,17.
9. irgendein.
10. bindend, verbindlich.
11. können.
12. irgendein.
13. vor.
14. anerbietet.
15. jedermann.
16. S. oben S.588–609.
17. Was für eine.
18. offenkundigen, klar ersichtlichen.
Von der Ehe
Buceri
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bestendige verantwortung
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der Heylig Paulus vnnd vil andere treffliche Diener des Heiligen Euangelij zu
solchem Dienst auch nit mögen ¹ gebraucht werden. Solten dan alle die vom
Kirchen dienst vnd Prebenden verstossen werden, die in offenlicher ² verbrechung
³ jhrer Göttlichen Gelöbden von der gehorsame Christi vnd der Canonum,
ja auch von gepottener keußcheit verharren, so were vnser Gnedigster
Herr aller anfechtung dieser leuth wol vberhaben. Was weiter hie von zu sagen,
ist im Artickel »Von Closter gelöbden« ⁴ dargethan.
ZVm anderen ziehen die Gegengelehrten ⁵ des Buceri erste ⁶ vnd andere Ehe
an ⁷ vnd das die erste mit einer Closterfrauwen gewesen sey. Darauff antwortet
Bucerus ⁸ , Das er in dem weder an jhm selb noch seiner ersten haußfrawen
einig ⁹ Gelöbde des Celibats gebrochen noch sonst vnrecht gethan hat; Dan
weder er–das auch der Päpstisch Richter erkennet–noch auch sein Haußfraw
selig kein solch Gelöbde des Celibats gethan, das da het bindig ¹⁰ sein mögen ¹¹
noch auch einig ¹² verbott der Ehe, das für ¹³ Gott bestehen möchte, von jemandt
entpfangen haben, das billich gelten solte, Deß erbeutet ¹⁴ sich Bucerus
gegen menniglich ¹⁵ zu weyterem vnnd gnugsamen bericht vnnd verantworten.
Sonst, | CCXCb/Ccciijb | wie dem waren Kirchendienst weder die erst
noch ander Ehe verhinderlichen sei, ist im Artickel vom Priester Celibat ¹⁶ dargethan.
Was ¹⁷ Gottes forcht aber das sein möge, das diese Leuth die Heilige
Ehe Bucero der massen fürwerffen, als solte er derenhalben nicht tauglich sein
zum Kirchen dienst, in dem sie aber wol wissen vnd nicht dargegen sagen
oder schreiben, das in dem Bapstumb, darunder sie mit sein wöllen, souil geduldet,
die Clöster- vnnd Ehefrauwen in offentlichen ¹⁸ schanden bey sich sitzen
haben vnd offt deren mehr dan ein zumal, man geschweige eine nach der
1. können.
2. offensichtlicher.
3. Übertretung, Aufgabe.
4. S. oben S.633–651.
5. Gropper, Christliche und Catholische Gegenberichtung, Bl. CLIa (lat. Text); Bl. clva
(deutscher Text).
6. Zu Bucers erster Ehe mit Elisabeth Silbereisen vgl. Greschat, Martin Bucer, S. 52, 54, 67
und 209; De Lange, Martin Bucer (1491–1551), S.23; Ebert, Elisabeth Silbereisen.
7. Zu Bucers zweiter Ehe mit Wibrandis Rosenblat vgl. Greschat, Martin Bucer, S. 210,
253–255; De Lange, Martin Bucer (1491–1551), S.23; Staehelin, Frau Wibrandis.
8. Bucer, Erste Verteidigungsschrift, Bl. F3a-G2a. BDS 11,1, S.102,28–106,17. Bucer,
Verantwortung uff das jm seine widerwertigen, [Straßburg: Johann Schott] 1523, Bl. D1a-
D2b. VD 16 B 8931. Pils, Bucer-Bibliographie Nr.3. BDS 1, S.173,19–175,17.
9. irgendein.
10. bindend, verbindlich.
11. können.
12. irgendein.
13. vor.
14. anerbietet.
15. jedermann.
16. S. oben S.588–609.
17. Was für eine.
18. offenkundigen, klar ersichtlichen.
Von der Ehe
Buceri