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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Buckwalter, Stephen E. [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 12): Schriften zu Kirchengütern und zum Basler Universitätsstreit (1538 - 1545) — Gütersloh, 2007

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https://doi.org/10.11588/diglit.30233#0076
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2. GUTACHTEN FUR DEN SCHMALKALDISCHEN BUND

erbottenn. Wann dann einv yede oberkeyt versihet, das jre kirchen diener sich nach
dem wort des herren ann jrem dienst vnnd leben haltenn, so mage sie auch des hal-
benn niemand einiger vngehorsame oder vnrechtens beschuldigen. Wir habenn auch
weiter in der 68. Constitution, das alle hendel, so auch das kirchenn gut belangen,
sollenn vor den nehisten keyserlichenn oberen vnnd verwalteren ausgetragenn wer-
denn, vnnd das da wider weder die geistliche noch andere einige freiheit schützenn
solle1. Vs dem folget aber mals, das die ordlichenn obrenn yedes orts den kirchen
bey den jren zu jrem gut von jren vermeinten dieneren re ipsa autem Sacrilegis ver-
hellffen sollenn vnnd das sie hieran einige freiheit, yemandt gegeben, wmit nichts“1
verhinderenn solle. Utinam haec constitutio bene perpendatur et observetur.
Jn dem solle man der vermeinten geistlichenx exemptiony mit nichten achten, welche
die Päpst den keiseren, da beide, keyser vnnd Päpst, jres ampts vbel gewartet, abge-
trungen haben, welche doch auch erst nach dem Fridericho secundo2 recht ins
werck bracht ist zinnerthalb ccc jarenz. Wir haben diea keyserlichen gesetz offenbar,
die auch dem gottlichen, das alle seelen3 der oberkeyt, die das schwert tregt, vnder-
wirffet4, gemaes sind, welche verordnen, das die Bischoffe sollenn alle fel vnnd
mangel der anderen kirchen diener besseren vnnd wa sie das selbige nit thun oder nit
vermögen zuthun, das als 12jr / /jy I dann die keyserlichen amptleut vnnd alle ordli-
che obren zusehen vnnd verhellffen sollen, das den hfeiligen] kirchen regulen gelebt
werde. Constfitutione] 83.5 Dis haben wir auch 23 q. 5 C. principes6. Et C. de Li-
guribus7. Der halbenn, da die Simonei6 wolte vnder den frenckischen königenn inn
Germania vnnd Gallia sichc erhaben, hat der Hfeiligen] Gregorius mermalen dend
königen geschriben, solches abzustellenn vnnd zu beßeren8. Nun ist aber vorge-
v) fehlt m a.
w) —w) mit a konj.; fehlt in b.
x) mit a konj.; fehlt in b.
y) davor am linken Rand von anderer Hand m roter Tinte: Exemptio sp[iritu]ahum: b.
z) —z) von anderer Hand mit roter Tinte unterstrichen; davor am linken Rand von derselben
Hand m roter Tinte: sub Frid. II: b.
a) die allten freyen: a.
b) Symony sich: a.
c) fehlt m a.
d) denselbigen: a.
1. Bucer bezieht sich wohl auf Nov. 67,4 (ClCiv III, S. 353), die in der von ihm benutzten Aus-
gabe Gregor Haloanders (vgl. BOL 15, S. XLVII, Anm. 188; ausführlich zu Haloander vgl. AOG 3,
S. 622—629) die Zahl 68 trägt. Relevanter für das Anhegen Bucers sind freihch die Nov. 46 und 55
(ClCiv III, S. 280-282 und 309f.).
2. Friednch II., deutscher Kaiser seit 1220, gest. 1250.
3. Vgl. oben S. 64, Anm. 8.
4. Vgl. Röm 13,1.
5. Nov. 83 (ClCiv III, S. 409-411).
6. Decr. Grat. II, C. 23, qu. 5, c. 20 (Friedberg I, SP.936L).
7. Decr. Grat. II, C. 23, qu. 5, c. 43 (Friedberg I, Sp.943).
8. Vgl. etwa Gregor der Große, Epistolarum Registri Liber 5, Epistolae 53 — 55; PL 77, Sp.780—
787; CChr.SL 140 (hier Epistolae 58-60), S.354-362; MGH Ep. 1 (hier Epistolae 58-60), S.368-
375-
 
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