5. GOTT HAT UNS ERWECKT
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formacion in allen iren stucken fein vnnd bescheidenlich zuercleren vnnd furge-
schrieben, vnnd was sie guths, ehren vnnd nutzes allen Stenden vnnd gantzer Deut-
schen nacion pringen wurde, wie leicht vnnd schleunig sie auch antzurichten vnnd
ins werck zubrengen1 sein wurde. Vnnd wie, wo diese wege der reformacion nit
furgenhommen, wir vnns nichts gewissers zuuorsehen2 3 haben, dann entlicher ver-
storung vnnd vorterbensy3 nit alleine der kirchen Christi, sunder auch gantzer
Deutscher Nacion, Dann wir ane allen zweiffel vmb alle Religion Christi, daran es
doch alles henget, das wir suchen vnnd begeren mugen, sunder auch vmb alle frei-
heit, frieden vnnd recht vnnd alles guths kommen werden. I j j6r I
Vnnd wan solichs alles nhun also zusammen gelesen, furgeschrieben, erclert vnnd
beide4 einmutiglich vnnd getrewlich in einer schrifft dargethann were, so weren
dann vorstendige5, vertrawte vnnd in dieser sache erfharne menner zu welen vnnd
zu den zweien weltlichen Churfursten6 vnnd andern fursten, die etwas der billig-
kheit geneigt, zusenden, denen soliche schrifft furtzubringen vnnd bei einem ieden
das iennige, so das pappir nit ertragen konthe vnnd bei einem ieden nach seiner maß
mit nutz konthe angetzeigt werden, furtzubringen vnnd darvff7 zuhandeln, das so-
liche Chur- vnnd andere fursten erstlich vnsers Christlichen vnnd allen Deutschen
nothwendigsten vnnd nutzlichsten begeren vnnd furhaben gnugsam vnnd glaub-
wirdig bericht wurden, vnnd als dann gedachte nacional versamlung antzurichten
vnnd zuhalten, mit zuuerhelffen gebeten vnnd vermocht wurden.
Vnnd wo deren etliche oder sie alle so klein mutig sein wurden, das sie soliche ver-
samlung ane bewilligung Keyserlicher Ma[jestä]t nit bewilligen noch dartzu kom-
men dorfften, das sie doch bei Key[serliche]r Ma[jestä]t helffen, vmb soliche ver-
samlung ernstlich bitten vnnd anhalten, vnnd - man I j j6v I erlange solichs bei ihnen
oder nichtsz - das doch darneben bei ihnen vffs vleisigst gesucht wurde, das sie be-
sunder vnnd kleine zusammenkunfft bewilligten, jn welichen mit ihnen selb, iren re-
then vnnd gelerten in vertrawen vnnd etwas weitleufftig gehandelt wurde, welich
doch die beste form sein mochte, die reformacion vnnd voreinigung der kirchen
furtzunhemmen, worin soliche reformacion stehen muste, wie das nacional Concilii
zuerlangen, antzurichten vnnd zuhalten, auch wie Key[serlich]e Ma[jestä]t dartzu
y) Verderbung: b; verderbens: c.
z) nitt: b; nit: c.
1. sc. zu bnngen.
2. zu versehen.
3. sc. Verderbens.
4. beide ... vnnd: sowohl... als auch.
5. sc. verständige, kluge.
6. Möghcherweise bezieht sich Bucer auf die lm Frühjahr 1539 als Vermittler zwischen dem Kai-
ser und dem Schmalkaldischen Bund tätigen welthchen Kurfürsten von Brandenburg und der Pfalz
(vgl. Körber., Kirchengüterfrage, S. 122); diese erwähnt er namenthch m >Ethche gesprech vom
Nurnbergischen fridestand<, BDS 7, S.413,18-25.
7. darauf.
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formacion in allen iren stucken fein vnnd bescheidenlich zuercleren vnnd furge-
schrieben, vnnd was sie guths, ehren vnnd nutzes allen Stenden vnnd gantzer Deut-
schen nacion pringen wurde, wie leicht vnnd schleunig sie auch antzurichten vnnd
ins werck zubrengen1 sein wurde. Vnnd wie, wo diese wege der reformacion nit
furgenhommen, wir vnns nichts gewissers zuuorsehen2 3 haben, dann entlicher ver-
storung vnnd vorterbensy3 nit alleine der kirchen Christi, sunder auch gantzer
Deutscher Nacion, Dann wir ane allen zweiffel vmb alle Religion Christi, daran es
doch alles henget, das wir suchen vnnd begeren mugen, sunder auch vmb alle frei-
heit, frieden vnnd recht vnnd alles guths kommen werden. I j j6r I
Vnnd wan solichs alles nhun also zusammen gelesen, furgeschrieben, erclert vnnd
beide4 einmutiglich vnnd getrewlich in einer schrifft dargethann were, so weren
dann vorstendige5, vertrawte vnnd in dieser sache erfharne menner zu welen vnnd
zu den zweien weltlichen Churfursten6 vnnd andern fursten, die etwas der billig-
kheit geneigt, zusenden, denen soliche schrifft furtzubringen vnnd bei einem ieden
das iennige, so das pappir nit ertragen konthe vnnd bei einem ieden nach seiner maß
mit nutz konthe angetzeigt werden, furtzubringen vnnd darvff7 zuhandeln, das so-
liche Chur- vnnd andere fursten erstlich vnsers Christlichen vnnd allen Deutschen
nothwendigsten vnnd nutzlichsten begeren vnnd furhaben gnugsam vnnd glaub-
wirdig bericht wurden, vnnd als dann gedachte nacional versamlung antzurichten
vnnd zuhalten, mit zuuerhelffen gebeten vnnd vermocht wurden.
Vnnd wo deren etliche oder sie alle so klein mutig sein wurden, das sie soliche ver-
samlung ane bewilligung Keyserlicher Ma[jestä]t nit bewilligen noch dartzu kom-
men dorfften, das sie doch bei Key[serliche]r Ma[jestä]t helffen, vmb soliche ver-
samlung ernstlich bitten vnnd anhalten, vnnd - man I j j6v I erlange solichs bei ihnen
oder nichtsz - das doch darneben bei ihnen vffs vleisigst gesucht wurde, das sie be-
sunder vnnd kleine zusammenkunfft bewilligten, jn welichen mit ihnen selb, iren re-
then vnnd gelerten in vertrawen vnnd etwas weitleufftig gehandelt wurde, welich
doch die beste form sein mochte, die reformacion vnnd voreinigung der kirchen
furtzunhemmen, worin soliche reformacion stehen muste, wie das nacional Concilii
zuerlangen, antzurichten vnnd zuhalten, auch wie Key[serlich]e Ma[jestä]t dartzu
y) Verderbung: b; verderbens: c.
z) nitt: b; nit: c.
1. sc. zu bnngen.
2. zu versehen.
3. sc. Verderbens.
4. beide ... vnnd: sowohl... als auch.
5. sc. verständige, kluge.
6. Möghcherweise bezieht sich Bucer auf die lm Frühjahr 1539 als Vermittler zwischen dem Kai-
ser und dem Schmalkaldischen Bund tätigen welthchen Kurfürsten von Brandenburg und der Pfalz
(vgl. Körber., Kirchengüterfrage, S. 122); diese erwähnt er namenthch m >Ethche gesprech vom
Nurnbergischen fridestand<, BDS 7, S.413,18-25.
7. darauf.