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3. REFORMATIONSGUTACHTEN VOM NOVEMBER 1544
mDas h. Abentmal
jn der gemeinde
vndt m eyner
allein einsnm
°Was am heiligen
Abentmal seypo
uVon der Transub-
.stantiatiorh'
aber dieweil ohne rewe seyner Sunden, on wahren glaubenn an Christum,
vnsern hern, bleibe vndt jn seynem vngodtlichen leben verharre, welchs dan
anders nichts jst, dan eyn lautere abgotterey aus dießem aller heiligesten got-
tes dienst machenn vnndt dieße aller godtlichste handlung gerad auff das wid-
derspiel, des dazu sie vom hernnn eyngesetzt jst, verkherenn, Nemlich zu
versicherung der menschen jn den Sunden, kdas* sie durch dießes werck
auffs gewaltigeste zu wahrer reue vndt abston von sunden^ solten erweckt
vndt angehalten werdenn. I joyv I
Zum Sechsten, das auch diß heilig ampt, wa nit versehung der krancken an-
ders erheischt, allein jn der kirchen bey versamlether gemeinde vndt zu ey-
nem mal vnd jn eyner gemeinde nur eins gehalten werde, Damit alle, die so ein
brodt vndt leib jm hernn sein sollenn, von eynem brodt vndt kelch die ge-
meinschafft des leibs vndt bluts Christi entpfahen, wie es der herr geordnet
vndt die Apostel den kirchen vbergeben habenn.
Zum Siebenden, weil auch kundtlich, das weder der herr noch die h. Apo-
stel verordnet haben, wie offt dasq heylig ampt zuhalten sey, Auch nichts von
besondernn kleydernn, nichts von der1 maß der heyligen Lectionen, psalmen
vndt gebett vndt andernn Ceremonienn verordnet nochs gebotten habenn1,
so wurde auch von notten seyn, das man sich von den allen darinn vergleiche,
das jede kirche solche dinge zu gebrauchen vndt zu messigen hette, dem nach
jede kirch das bey jr dem glauben an Christum auffbawlicher erkennen
mochte.
So der jegenteyl das gedicht1 der Transsubstantiation fur werffen vndt
ernstlich darauff dringenn wurde, wie sich gewißlich I j ior I zu versehen, solle
man sich erbieten, dar zuthun, das solche gedicht new vndt auch von Schu-
lernn erkant jst on grundt der geschrifft eingefurt seyn. Darumb es auch den
Grecken2, jn dem grossen Concilio zu Florentz3 4 mit jnen gehalten, nachge-
geben wordenn jstv4, Ja auch dar zuthun, das diß gedicht der h. schrifft vnd
k) —k) fehlt in: d.
l) da: b und e.
m) —m) = Uberschrift m: b; zunäcbst Uberschrift, dann an den Rand »verschoben«: e.
n) eine: d.
o) —o) = Überschrift in: b; zunächst Überschrift, dann an den Rand »verschoben«: e.
p) frey: d.
q) diß: d.
r) der: d.
s) not: d.
t) betten: d.
u) —u) = Überscbrift in: b; zunächst Überscbrift, dann an den Rand »verschoben«: e.
v) über der Zeile korr. aus: sye: e.
1. Erfindung, Lüge.
2. Griechen.
3. Konzil von Florenz, März 1439 bis 1442. Gill, Art. Basel-Ferrara-Florenz II, in: TRE
5, S. 289-296.
4. Auf dem Konzil von Florenz wurden nach langwierigen Verhandlungen mit unter-
schiedlichen aus dem Osten angereisten Delegationen mehrere Umonsdekrete unterzeich-
3. REFORMATIONSGUTACHTEN VOM NOVEMBER 1544
mDas h. Abentmal
jn der gemeinde
vndt m eyner
allein einsnm
°Was am heiligen
Abentmal seypo
uVon der Transub-
.stantiatiorh'
aber dieweil ohne rewe seyner Sunden, on wahren glaubenn an Christum,
vnsern hern, bleibe vndt jn seynem vngodtlichen leben verharre, welchs dan
anders nichts jst, dan eyn lautere abgotterey aus dießem aller heiligesten got-
tes dienst machenn vnndt dieße aller godtlichste handlung gerad auff das wid-
derspiel, des dazu sie vom hernnn eyngesetzt jst, verkherenn, Nemlich zu
versicherung der menschen jn den Sunden, kdas* sie durch dießes werck
auffs gewaltigeste zu wahrer reue vndt abston von sunden^ solten erweckt
vndt angehalten werdenn. I joyv I
Zum Sechsten, das auch diß heilig ampt, wa nit versehung der krancken an-
ders erheischt, allein jn der kirchen bey versamlether gemeinde vndt zu ey-
nem mal vnd jn eyner gemeinde nur eins gehalten werde, Damit alle, die so ein
brodt vndt leib jm hernn sein sollenn, von eynem brodt vndt kelch die ge-
meinschafft des leibs vndt bluts Christi entpfahen, wie es der herr geordnet
vndt die Apostel den kirchen vbergeben habenn.
Zum Siebenden, weil auch kundtlich, das weder der herr noch die h. Apo-
stel verordnet haben, wie offt dasq heylig ampt zuhalten sey, Auch nichts von
besondernn kleydernn, nichts von der1 maß der heyligen Lectionen, psalmen
vndt gebett vndt andernn Ceremonienn verordnet nochs gebotten habenn1,
so wurde auch von notten seyn, das man sich von den allen darinn vergleiche,
das jede kirche solche dinge zu gebrauchen vndt zu messigen hette, dem nach
jede kirch das bey jr dem glauben an Christum auffbawlicher erkennen
mochte.
So der jegenteyl das gedicht1 der Transsubstantiation fur werffen vndt
ernstlich darauff dringenn wurde, wie sich gewißlich I j ior I zu versehen, solle
man sich erbieten, dar zuthun, das solche gedicht new vndt auch von Schu-
lernn erkant jst on grundt der geschrifft eingefurt seyn. Darumb es auch den
Grecken2, jn dem grossen Concilio zu Florentz3 4 mit jnen gehalten, nachge-
geben wordenn jstv4, Ja auch dar zuthun, das diß gedicht der h. schrifft vnd
k) —k) fehlt in: d.
l) da: b und e.
m) —m) = Uberschrift m: b; zunäcbst Uberschrift, dann an den Rand »verschoben«: e.
n) eine: d.
o) —o) = Überschrift in: b; zunächst Überschrift, dann an den Rand »verschoben«: e.
p) frey: d.
q) diß: d.
r) der: d.
s) not: d.
t) betten: d.
u) —u) = Überscbrift in: b; zunächst Überscbrift, dann an den Rand »verschoben«: e.
v) über der Zeile korr. aus: sye: e.
1. Erfindung, Lüge.
2. Griechen.
3. Konzil von Florenz, März 1439 bis 1442. Gill, Art. Basel-Ferrara-Florenz II, in: TRE
5, S. 289-296.
4. Auf dem Konzil von Florenz wurden nach langwierigen Verhandlungen mit unter-
schiedlichen aus dem Osten angereisten Delegationen mehrere Umonsdekrete unterzeich-