5- EIN CHRISTLICHE ERINNERUNG
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Wol sollen dise heupter zum raht inn disen sachen solliche leut, wie gesagt,
beruffen vnnd vor anderen horen, die man nach dem Gottes wort zü erken-
nen hat als die1 sollche Gottliche handel züm besten verstanden vnd am
hertzlichsten meinen. Noch, weil diser handel alle Christen belanget züm
ewigen heil vnd züm ewigen verderben, Auch ein jeder Christ erkennen vnnd
halten müß, was der Religion halben recht beschlossen wirt, Vnd dann die
Oberkeyten alle andere hiezü befürderen vnnd anhalten sollen, so müssen sie
ja auch selb bei sollcher handlung sein, mit horen vnnd -rahten, wie sie doch
inn allen anderen sachen, den gemeinen nutz belangen, zü thün pflegen.
Will ein rechtschaffner Fürst allein seine bur- I Ixxxiij / N ij a\ gerliche ge-
setz, gericht vnd Policei reformieren, so berüffet er wol darzü vnd horet vor
anderen, die2 er inn dem die verstendigsten vnd wolmeinendisten erkennen
kann. Noch erwigt er selb auch alles mit, sitzet in solchem raht vor, haltet ord-
nung, hilffet die disputierlichen puncten erorteren vnnd beschlüsset, das ge-
rahten würdt. Dergleichen thün alle recht verstendige Fürsten vnd Obren inn
allen sachen. Will einer nur ein fürnemen baw thün, will einer ein Schül an-
richten oder reformieren oder noch geringere nutzbarkeyten für seine vnder-
thonen anrichten oder widerbringen, so berüffen sie wol 'zü sollichem1 be-
rahtschlagen, die sie für die verstendigsten vnd berahtigsten in sollchem thün
erkennen, horen die auch vor anderen, Aber dabei sehen sie als3 selb auch
mit zü, eiwegen vnnd bedencken die sachen auch für sich. Warumb solten sie
dann dis nit vil mehr thün in diser allgemeinesten hochsten sachen, an deren
jr vnd aller menschen ewigs heil vnd ewigs verderben allein vnd gentzlich ste-
hen vnnd hanget? Vnd die auch der gestallt ist, das sie von allen Christen müß
in allen haupt- vnd wesenlichen stucken im grunde erkennet sein.
Auß disem haben E. Kei. vnd Kon. Maie. sampt Churfürsten™, Fürsten
vnd Stenden wol züerkennen, das jnen mit dem ampt, diser jrer hochsten
Oberkeyt in Deutscher nation, züm fürnemisten I Ixxxiiij / N ij b\ beuolhen
vnd aufferlegt ist, das sie ein Christlich Concilium berüffen, selb darinn seien
vnd alle sachen der religion durch recht taugliche leüth hiezü erorteren vnnd
zü Christlicher besserung richten lassen; Vnd dann, was sie erfinden nach
dem wort des Herren das beste sein, alles jres vermogens beforderen vnd
darob halten. Darunder einige creatur inn himmel oder auff erden nit angese-
hen, Dann da ist das ewige wort vnd gepott Gottes, durch das alle creaturen
gemacht sind vnd erhalten werden, darumb auch alle creaturen jm weichen
vnnd gehorchen sollen.
Nun, diß Gottlich recht haben E. Key. vnd Kon. Mai. auch auß den exem-
Der fleis, so von
den grossen Heup-
tern m berath-
schlagung anderer
sachenn ankeret
wirt, solle m der
Religion sachenn
vil mehr angekeret
werden.
1-1) Drf. züsollichem.
m) Churfürst.
1. diejemgen, die.
2. die er darin als die ...
3. alsbald.
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Wol sollen dise heupter zum raht inn disen sachen solliche leut, wie gesagt,
beruffen vnnd vor anderen horen, die man nach dem Gottes wort zü erken-
nen hat als die1 sollche Gottliche handel züm besten verstanden vnd am
hertzlichsten meinen. Noch, weil diser handel alle Christen belanget züm
ewigen heil vnd züm ewigen verderben, Auch ein jeder Christ erkennen vnnd
halten müß, was der Religion halben recht beschlossen wirt, Vnd dann die
Oberkeyten alle andere hiezü befürderen vnnd anhalten sollen, so müssen sie
ja auch selb bei sollcher handlung sein, mit horen vnnd -rahten, wie sie doch
inn allen anderen sachen, den gemeinen nutz belangen, zü thün pflegen.
Will ein rechtschaffner Fürst allein seine bur- I Ixxxiij / N ij a\ gerliche ge-
setz, gericht vnd Policei reformieren, so berüffet er wol darzü vnd horet vor
anderen, die2 er inn dem die verstendigsten vnd wolmeinendisten erkennen
kann. Noch erwigt er selb auch alles mit, sitzet in solchem raht vor, haltet ord-
nung, hilffet die disputierlichen puncten erorteren vnnd beschlüsset, das ge-
rahten würdt. Dergleichen thün alle recht verstendige Fürsten vnd Obren inn
allen sachen. Will einer nur ein fürnemen baw thün, will einer ein Schül an-
richten oder reformieren oder noch geringere nutzbarkeyten für seine vnder-
thonen anrichten oder widerbringen, so berüffen sie wol 'zü sollichem1 be-
rahtschlagen, die sie für die verstendigsten vnd berahtigsten in sollchem thün
erkennen, horen die auch vor anderen, Aber dabei sehen sie als3 selb auch
mit zü, eiwegen vnnd bedencken die sachen auch für sich. Warumb solten sie
dann dis nit vil mehr thün in diser allgemeinesten hochsten sachen, an deren
jr vnd aller menschen ewigs heil vnd ewigs verderben allein vnd gentzlich ste-
hen vnnd hanget? Vnd die auch der gestallt ist, das sie von allen Christen müß
in allen haupt- vnd wesenlichen stucken im grunde erkennet sein.
Auß disem haben E. Kei. vnd Kon. Maie. sampt Churfürsten™, Fürsten
vnd Stenden wol züerkennen, das jnen mit dem ampt, diser jrer hochsten
Oberkeyt in Deutscher nation, züm fürnemisten I Ixxxiiij / N ij b\ beuolhen
vnd aufferlegt ist, das sie ein Christlich Concilium berüffen, selb darinn seien
vnd alle sachen der religion durch recht taugliche leüth hiezü erorteren vnnd
zü Christlicher besserung richten lassen; Vnd dann, was sie erfinden nach
dem wort des Herren das beste sein, alles jres vermogens beforderen vnd
darob halten. Darunder einige creatur inn himmel oder auff erden nit angese-
hen, Dann da ist das ewige wort vnd gepott Gottes, durch das alle creaturen
gemacht sind vnd erhalten werden, darumb auch alle creaturen jm weichen
vnnd gehorchen sollen.
Nun, diß Gottlich recht haben E. Key. vnd Kon. Mai. auch auß den exem-
Der fleis, so von
den grossen Heup-
tern m berath-
schlagung anderer
sachenn ankeret
wirt, solle m der
Religion sachenn
vil mehr angekeret
werden.
1-1) Drf. züsollichem.
m) Churfürst.
1. diejemgen, die.
2. die er darin als die ...
3. alsbald.