i86
5. EIN CHRISTLICHE ERINNERUNG
Cap. 8[i-i]
Kei. Maie. solle
niclits am waren
priesterthumb
enderen, sonder
das daran übel
geenderet, wider
besseren.
Beschluss, das den
obren Teutscher
Nation auß Gott-
lichen rechten zu-
stande, on den
Papst Concihen
halten.
Keis. Maiestat nit gedencken solle, die geringste ordnung, so jne vnd die sei-
nen belange, zu enderen. Vnd wa sie sich des in einigen wege oder gestalt
vnderstünden, das sie damit wider die gotliche versehung mit ontraglicher
hochfart sündigten, Vnd das Got solichs so vil ernstlicher straffen wurde, so
vil dises sein Priesterthumb, das dem waren tabernackel dienet, das alte für-
treffe.
Hiemit aber beweisen sich dise leut abermal, wie wissend sie der H. schrifft
sind vnd wie freuelich1 sie immer vnserem Herrenn Christo in seine gottliche
hochheit vnd Oberist priesterthumb greiffen. sDann dies Epistel zün Hebre-
ren, auß deren sie diß ort einfüren, setzet gegen dem alten Priesterthumb, das
dem vorbilde vnd schatten in der vergencklichen hütten gedienet vnnd geen-
deret worden ist, das Priesterthumb nit des Papsts oder einiges menschens
auff erden, Sonder vnsers Herren Jesu Christi, der zür gerechten sitzet des
throns gottlicher Maiestet im himlischen wesen, ein Priester des heiligthumbs
vnnd der waren I Ixxxjx / O j a \ hütten, die der Herre vnd kein mensch auffge-
richtet hat.1
Es ist ja der dienst auch der warenn Papsten vnnd Bischouen hie auff erden
noch stuckwerck vnnd dienet an dem spiegel vnnd dunckelen wort des H.
Euangelii vnd Sacramenten, darumb es auch auffhoren wirdt, wan das vol-
kommen Priesterthumb Christi kommet, j. Cor. xiij [12]. Doch ist diser dienst
an im2 selb heiliger vnnd herlicher, dann der alten Priesterthumb, Vnnd sün-
diget ja der schwerer in Christum, vnseren Herren, der disen dienst jerget in3
verletzete, dann der4 dem alten zü nahe gegriffen hette. E. Keis. Maiestat
aber wirt dem mit Christlicher reformation nit allein nichts abbrechen noch
ettwas daran enderen, Sonder, was dem der Papst mit den seinen abgebrochen
vnnd daran als ein widerchrist verstoret hat, widerbringen vnd in sein rechtes
thün vnd wesen richten.
Nun auß disem erzelten vnd gesummierten grundt Gottliches gesetzes vnd
den vermeldten exempeln der H. diener Gottes in der hochstenn Oberkeit,
vom Herren gelobt vnd zür nachuolge allen gotsforchtigen Konigen vnd
Keysern fürgestellet, haben E. Keis. vnd Kon. Maiest., Churfürsten, Fürsten
vnnd Stende des H. Reichs Teutscher Nation das grundtlich vnnd eigent- I xc/
O j b \ lich zü erkennen, das jnen, E. Keis. vnd Kon. Maiest. sampt Churfür-
sten, Fürsten vnd Stenden des H. Reichs Teutscher Nation, als den ordenli-
chen obristen Obern diser nation aus von Gott befolhener hochster Oberkeit
vnd gewallt über alle Seelen diser lNation züm1 aller fürnemisten vnd eigent-
5
IO
*5
20
25
3°
35
r) Dr£. frenelich.
s—s) Drf. Danndie.
t-t) Drf. Nationz üm.
1. Hebr 8,1-2.
2. sich.
3. jerget m: in lrgendeiner Weise.
4. derjenige, der.
5. EIN CHRISTLICHE ERINNERUNG
Cap. 8[i-i]
Kei. Maie. solle
niclits am waren
priesterthumb
enderen, sonder
das daran übel
geenderet, wider
besseren.
Beschluss, das den
obren Teutscher
Nation auß Gott-
lichen rechten zu-
stande, on den
Papst Concihen
halten.
Keis. Maiestat nit gedencken solle, die geringste ordnung, so jne vnd die sei-
nen belange, zu enderen. Vnd wa sie sich des in einigen wege oder gestalt
vnderstünden, das sie damit wider die gotliche versehung mit ontraglicher
hochfart sündigten, Vnd das Got solichs so vil ernstlicher straffen wurde, so
vil dises sein Priesterthumb, das dem waren tabernackel dienet, das alte für-
treffe.
Hiemit aber beweisen sich dise leut abermal, wie wissend sie der H. schrifft
sind vnd wie freuelich1 sie immer vnserem Herrenn Christo in seine gottliche
hochheit vnd Oberist priesterthumb greiffen. sDann dies Epistel zün Hebre-
ren, auß deren sie diß ort einfüren, setzet gegen dem alten Priesterthumb, das
dem vorbilde vnd schatten in der vergencklichen hütten gedienet vnnd geen-
deret worden ist, das Priesterthumb nit des Papsts oder einiges menschens
auff erden, Sonder vnsers Herren Jesu Christi, der zür gerechten sitzet des
throns gottlicher Maiestet im himlischen wesen, ein Priester des heiligthumbs
vnnd der waren I Ixxxjx / O j a \ hütten, die der Herre vnd kein mensch auffge-
richtet hat.1
Es ist ja der dienst auch der warenn Papsten vnnd Bischouen hie auff erden
noch stuckwerck vnnd dienet an dem spiegel vnnd dunckelen wort des H.
Euangelii vnd Sacramenten, darumb es auch auffhoren wirdt, wan das vol-
kommen Priesterthumb Christi kommet, j. Cor. xiij [12]. Doch ist diser dienst
an im2 selb heiliger vnnd herlicher, dann der alten Priesterthumb, Vnnd sün-
diget ja der schwerer in Christum, vnseren Herren, der disen dienst jerget in3
verletzete, dann der4 dem alten zü nahe gegriffen hette. E. Keis. Maiestat
aber wirt dem mit Christlicher reformation nit allein nichts abbrechen noch
ettwas daran enderen, Sonder, was dem der Papst mit den seinen abgebrochen
vnnd daran als ein widerchrist verstoret hat, widerbringen vnd in sein rechtes
thün vnd wesen richten.
Nun auß disem erzelten vnd gesummierten grundt Gottliches gesetzes vnd
den vermeldten exempeln der H. diener Gottes in der hochstenn Oberkeit,
vom Herren gelobt vnd zür nachuolge allen gotsforchtigen Konigen vnd
Keysern fürgestellet, haben E. Keis. vnd Kon. Maiest., Churfürsten, Fürsten
vnnd Stende des H. Reichs Teutscher Nation das grundtlich vnnd eigent- I xc/
O j b \ lich zü erkennen, das jnen, E. Keis. vnd Kon. Maiest. sampt Churfür-
sten, Fürsten vnd Stenden des H. Reichs Teutscher Nation, als den ordenli-
chen obristen Obern diser nation aus von Gott befolhener hochster Oberkeit
vnd gewallt über alle Seelen diser lNation züm1 aller fürnemisten vnd eigent-
5
IO
*5
20
25
3°
35
r) Dr£. frenelich.
s—s) Drf. Danndie.
t-t) Drf. Nationz üm.
1. Hebr 8,1-2.
2. sich.
3. jerget m: in lrgendeiner Weise.
4. derjenige, der.