5. EIN CHRISTLICHE ERINNERUNG
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S
20
lein von vnserem Herren Jesu Christo haben vnnd den selbigen nicht dann
züm heil seiner herd gebrauchen sollen, Die das büch Gottlichs gesatzes, wie
jnen gepotten, bei henden haben vnd fleißig darinn lesen, das sie lernen Gott
forchten alle jre tage vnd seine gepott halten. Wie wir das ampt vnd werck der
waren Bischouen den falsch- I cv / Q j a I en Bischouen nit zügeben, also wol-
len wir auch, das den Christlichen Fürsten vnnd Obren gepüret allein denen
züeignen, die sollichs zü sein sich in der warheyt befleissen. Nimmet jemand
sich inn dem mehr an, dann jm vom Herren befolhen vnd gegeben, das würdt
den waren schaflin Christi nicht schaden, die jres hirten stimme kennen, der
selbigen allein folgen, die frembden fliehenn. Der Herre kennet ja die seinen
vnd die seinen kennen jn.
Das von Valentiniano eingefüret ist vor die warheit vnnd wider vnser Ge-
genpart, Dann die waren Bischoue, die sich vmb das Keyserliche ampt in Re-
ligion sachen baß2 dann diser Keyser verstunden, batten jn, er wollte bei der
besserung Christlicher lehre sein, wie der liebe Constantinus auch gethon
hatt. Er aber, der Keyser, wie noch ein weltlicher Fürst, der züm handel Chri-
sti nit so grossen eyfer hatt vnd mit weltlichen sachen zü vil beladen ware, hat
sich des gewegeret, Wie man leider deren Fürsten vnd obren zü allen zeiten
findet, die im schein der demüt, alß stunden jnen solche hohe Gottliche sa-
chen zü erforschen nit zü, sich lieber mit jagen, spilen vnnd anderen, dem
fleisch kurtzweiligern, sachen, dann die Religion Christi seie, bekümmeren.
Eben im selbigen capitel würdt auch gemeldet, wie diser Keyser, ob er wol
von der heyligen Dreifaltigkeyt recht hielte, doch denen, die I cvj / Qjb \ an-
ders hielten, nicht beschwerlich ware, welchs man zwar an jm auch nit loben
kan. Dann wie er die gesunde lehre befordren, also hatt er die falsche lehre mit
allem ernst abtreiben sollen.
Deut. 17[i 8—19]
Iohan. io[4-5.I4]
Das V'alcntinianus1
nit wolt lm Conci-
lio sein, war ein
fehle1.
Ablehnung des Papstlichen trawens3
3°
NVn aber der papst wol weyß, das er seines fürgebens, als solte E. Keis. Maie-
stat nit gepüren, on jn ein National Concilien in diser nation berüffen vnd hal-
ten vnd Christliche Reformation in dem süchen vnd fürnemmen, einige redli-
che vnnd erhebliche vrsachen nit habenn mage, so wollte er E. Keis. Maiestat
gern von disem befelh Gottes abschrecken mit trawen vnd beide4 Gottlicher
vnnd seiner eigen rache, Der gottlichen in dem, das er fürwürffet die exempel
Des Papsts
betrawen
Trawung Gott-
licher rache
f) Drf. Valentimanns.
1. Fehler, Mangel.
2. besser.
3. Drohens.
4. beide ... vnnd: sowohl... als auch.
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lein von vnserem Herren Jesu Christo haben vnnd den selbigen nicht dann
züm heil seiner herd gebrauchen sollen, Die das büch Gottlichs gesatzes, wie
jnen gepotten, bei henden haben vnd fleißig darinn lesen, das sie lernen Gott
forchten alle jre tage vnd seine gepott halten. Wie wir das ampt vnd werck der
waren Bischouen den falsch- I cv / Q j a I en Bischouen nit zügeben, also wol-
len wir auch, das den Christlichen Fürsten vnnd Obren gepüret allein denen
züeignen, die sollichs zü sein sich in der warheyt befleissen. Nimmet jemand
sich inn dem mehr an, dann jm vom Herren befolhen vnd gegeben, das würdt
den waren schaflin Christi nicht schaden, die jres hirten stimme kennen, der
selbigen allein folgen, die frembden fliehenn. Der Herre kennet ja die seinen
vnd die seinen kennen jn.
Das von Valentiniano eingefüret ist vor die warheit vnnd wider vnser Ge-
genpart, Dann die waren Bischoue, die sich vmb das Keyserliche ampt in Re-
ligion sachen baß2 dann diser Keyser verstunden, batten jn, er wollte bei der
besserung Christlicher lehre sein, wie der liebe Constantinus auch gethon
hatt. Er aber, der Keyser, wie noch ein weltlicher Fürst, der züm handel Chri-
sti nit so grossen eyfer hatt vnd mit weltlichen sachen zü vil beladen ware, hat
sich des gewegeret, Wie man leider deren Fürsten vnd obren zü allen zeiten
findet, die im schein der demüt, alß stunden jnen solche hohe Gottliche sa-
chen zü erforschen nit zü, sich lieber mit jagen, spilen vnnd anderen, dem
fleisch kurtzweiligern, sachen, dann die Religion Christi seie, bekümmeren.
Eben im selbigen capitel würdt auch gemeldet, wie diser Keyser, ob er wol
von der heyligen Dreifaltigkeyt recht hielte, doch denen, die I cvj / Qjb \ an-
ders hielten, nicht beschwerlich ware, welchs man zwar an jm auch nit loben
kan. Dann wie er die gesunde lehre befordren, also hatt er die falsche lehre mit
allem ernst abtreiben sollen.
Deut. 17[i 8—19]
Iohan. io[4-5.I4]
Das V'alcntinianus1
nit wolt lm Conci-
lio sein, war ein
fehle1.
Ablehnung des Papstlichen trawens3
3°
NVn aber der papst wol weyß, das er seines fürgebens, als solte E. Keis. Maie-
stat nit gepüren, on jn ein National Concilien in diser nation berüffen vnd hal-
ten vnd Christliche Reformation in dem süchen vnd fürnemmen, einige redli-
che vnnd erhebliche vrsachen nit habenn mage, so wollte er E. Keis. Maiestat
gern von disem befelh Gottes abschrecken mit trawen vnd beide4 Gottlicher
vnnd seiner eigen rache, Der gottlichen in dem, das er fürwürffet die exempel
Des Papsts
betrawen
Trawung Gott-
licher rache
f) Drf. Valentimanns.
1. Fehler, Mangel.
2. besser.
3. Drohens.
4. beide ... vnnd: sowohl... als auch.