5. EIN CHRISTLICHE ERINNERUNG
Weliche Keiser
Reformation wi-
der falsche Papst
vnnd Bischoue für
genommenn, ha-
benn darob alles
glück gehapt.
der Keyser Anastasii1, Mauritii2, Constantis des andern3, Justiniani4, des
Constantini Pogonati5 sons, Philippici6, Leonis7, Henrichi iiij.8, Friderici
ij.9 vnnd dann der gantzen Griechischen Nation.
Dise Keyser alle, schreibt der Papst, seyenn gewaltigs vnd schandtlichs tods
vndergangen I cvij / Q ij a I vnd zuuor des Keyserthumbs vnd aller würden be-
raubet wordenn. So seye auch keine Nation nach der Jüdischen schwerer ge-
plaget vnd grewlicher zerstoret wordenn dann der Griechen, die sich vor an-
deren der hocheit des Papsts, des Vicarii Christi zü Rom, entgegen gesetzet
habenn, Vnd durch solich offenbare vnd strenge rache an disen Keysern vnd
der Griechischen Nation habe Gott der wellt anzeigen wollen, wie übel er
hasse, wa yeman sich dem Romischen stüll nit in aller vnderthanigkeit vnder-
werffen vnd jm gehorsame leisten wolle.
Soliche schand vnd rache trawet10 dann der Papst E. Keis. Maie. so vil
mehr, das sie von denen Keysern iren vrsprung haben, die seinem stüll nit
mehr ehr bewysen, dann sie von jm empfangen habenn; Dis ist die betrawung
des Papsts von Gottlicher rache.
Man besehe aber nun dise Hystorien, die der Papst anreget, so wurdt man
erkennen, das der Papst, wie mit der H. schrifft vnd den exemplen der Gott-
vnnd glückseligen Keysern, also auch mit den exempeln der gottlosen vnnd
onglücklichen Keysern nichtige vnd onuerschampte Sophisterey treibet.
Die ernenten Keyser vnd auch die Griechische Nation haben ja schwere ge-
richt Gottes er- I cviij / Qij b\ litten, aber mit nichten darumb, das sie hettenn
wollen Concilien berüffen vnd die Bischoue vnd Priester zü Christlicher Re-
formation vermogen vnd anhalten. Dann des hat sich niemand mehr beflissen
dann die aller frommisten vnd glückseligsten Keyser Constantinus11, Theo-
dosius12, Justinianus13, Carolus Magnus14, Ottho Primus15, Henrich. ij.16
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IO
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25
1. Anastasios I., geb. um 430, gest. 518, byzantinischer Kaiser 491—518. LThK3 1,
Sp. 600-601.
2. Flavios Tiberios Maurikios; s. oben S. 241, Anm. 1.
3. Konstans II., geb. 630, gest. 668, byzantinischer Kaiser 641-668. LThK3 6, Sp. 294-295.
4. Justinian II., geb. 668, gest. 711, byzantinischer Kaiser 685-695 und 705-711. LThK3
5, Sp. 1110.
5. Konstantin IV. Pogonatos (der Bärtige); s. oben S. 289, Anm. 15.
6. Phihppikos Bardanes, gest. 714, byzantimscher Kaiser 711—713. The Oxford Dictio-
nary of Byzantium, Bd. 3, S. 1654.
7. Leo III., geb. um 680/85, gest- 74L byzantinischer Kaiser 717-741. LThK3 6, Sp. 818-
819.
8. Heinrich IV.; s. oben S. 292, Anm. 7.
9. Friedrich II., geb. 1194, gest. 1250, römisch-deutscher Kaiser 1220-1250. LThK3 4,
S. 147-149; TRE 11, S. 659-665.
10. droht.
11. Konstantin I.; s. oben S.271, Anm. 2.
12. Theodosius I. der Große; s. oben S.289, Anm. 1.
13. Justinian I.; s. oben S.289, Anm. 13.
14. Karl der Große; s. oben S.292, Anm. 3.
15. Otto I.; s. oben S. 292, Anm. 6.
16. Heinrich II., geb. 978, gest. 1024, römisch-deutscher Kaiser; s. oben S. 292, Anm. 7.
Weliche Keiser
Reformation wi-
der falsche Papst
vnnd Bischoue für
genommenn, ha-
benn darob alles
glück gehapt.
der Keyser Anastasii1, Mauritii2, Constantis des andern3, Justiniani4, des
Constantini Pogonati5 sons, Philippici6, Leonis7, Henrichi iiij.8, Friderici
ij.9 vnnd dann der gantzen Griechischen Nation.
Dise Keyser alle, schreibt der Papst, seyenn gewaltigs vnd schandtlichs tods
vndergangen I cvij / Q ij a I vnd zuuor des Keyserthumbs vnd aller würden be-
raubet wordenn. So seye auch keine Nation nach der Jüdischen schwerer ge-
plaget vnd grewlicher zerstoret wordenn dann der Griechen, die sich vor an-
deren der hocheit des Papsts, des Vicarii Christi zü Rom, entgegen gesetzet
habenn, Vnd durch solich offenbare vnd strenge rache an disen Keysern vnd
der Griechischen Nation habe Gott der wellt anzeigen wollen, wie übel er
hasse, wa yeman sich dem Romischen stüll nit in aller vnderthanigkeit vnder-
werffen vnd jm gehorsame leisten wolle.
Soliche schand vnd rache trawet10 dann der Papst E. Keis. Maie. so vil
mehr, das sie von denen Keysern iren vrsprung haben, die seinem stüll nit
mehr ehr bewysen, dann sie von jm empfangen habenn; Dis ist die betrawung
des Papsts von Gottlicher rache.
Man besehe aber nun dise Hystorien, die der Papst anreget, so wurdt man
erkennen, das der Papst, wie mit der H. schrifft vnd den exemplen der Gott-
vnnd glückseligen Keysern, also auch mit den exempeln der gottlosen vnnd
onglücklichen Keysern nichtige vnd onuerschampte Sophisterey treibet.
Die ernenten Keyser vnd auch die Griechische Nation haben ja schwere ge-
richt Gottes er- I cviij / Qij b\ litten, aber mit nichten darumb, das sie hettenn
wollen Concilien berüffen vnd die Bischoue vnd Priester zü Christlicher Re-
formation vermogen vnd anhalten. Dann des hat sich niemand mehr beflissen
dann die aller frommisten vnd glückseligsten Keyser Constantinus11, Theo-
dosius12, Justinianus13, Carolus Magnus14, Ottho Primus15, Henrich. ij.16
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1. Anastasios I., geb. um 430, gest. 518, byzantinischer Kaiser 491—518. LThK3 1,
Sp. 600-601.
2. Flavios Tiberios Maurikios; s. oben S. 241, Anm. 1.
3. Konstans II., geb. 630, gest. 668, byzantinischer Kaiser 641-668. LThK3 6, Sp. 294-295.
4. Justinian II., geb. 668, gest. 711, byzantinischer Kaiser 685-695 und 705-711. LThK3
5, Sp. 1110.
5. Konstantin IV. Pogonatos (der Bärtige); s. oben S. 289, Anm. 15.
6. Phihppikos Bardanes, gest. 714, byzantimscher Kaiser 711—713. The Oxford Dictio-
nary of Byzantium, Bd. 3, S. 1654.
7. Leo III., geb. um 680/85, gest- 74L byzantinischer Kaiser 717-741. LThK3 6, Sp. 818-
819.
8. Heinrich IV.; s. oben S. 292, Anm. 7.
9. Friedrich II., geb. 1194, gest. 1250, römisch-deutscher Kaiser 1220-1250. LThK3 4,
S. 147-149; TRE 11, S. 659-665.
10. droht.
11. Konstantin I.; s. oben S.271, Anm. 2.
12. Theodosius I. der Große; s. oben S.289, Anm. 1.
13. Justinian I.; s. oben S.289, Anm. 13.
14. Karl der Große; s. oben S.292, Anm. 3.
15. Otto I.; s. oben S. 292, Anm. 6.
16. Heinrich II., geb. 978, gest. 1024, römisch-deutscher Kaiser; s. oben S. 292, Anm. 7.