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https://doi.org/10.11588/diglit.30650#0356
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6. BERICHT ZUM CHRISTLICHEN LESER
Apostel die leut mit dem salben des ols auß der gabe der wunderwercken hey-
leten, Marci vj[i3]. Darumb ich für besserlicher erkenne, die krancken mit
dem wort, gebett vnd H. Sacrament des leibs vnd blüts I Hiijb I vnsers lieben
Herren Jesu Christi trosten vnnd das olen vnderlassen, Damit man nit noch
mochte gesehen werden, den krancken wollen ettwas bessers geben dann
vnseren Herren Christum, Weil man doch diß olen züm letsten zü geprau-
chen pfleget vnd das auch wider die wort Jacobi1, von dem man doch diß
olen alleyn hatt.
Die übrigen Artickel alle seind auch mein glaube, man verstande sie allein, wie
sie im büchstaben dargegeben sind, vnd deute alles Christlich.
Doch im Artickel von der Oberkeyt2 solle man den vj. Artickel3 nit also
verstehn, das ich begerte, eynigen4 Bischoue oder Prelaten jemands anders
dann seiner ordenlichen Oberkeyt vnderthon sein5. Es seind doch alle Bi-
schoue vnd Prelaten one das der Keis. Maiestat vnd jeder denen Fürsten, dar-
under sie gesessen, vnderthan. Wa6 sie aber selb die Fürstliche oder sonst die
hohe Oberkeit des schwerts haben, da werden jnen die Christen solche nicht
zü schmeleren begeren. Dann die Oberkeiten, so sind, sind von Gott geord-
net, Ro. xiijfi—7]. Das müsten aber solliche dabey versehen, das die kirchen,
beyde7 da sie auch eusserlich zü gepieten haben vnd über die sie den Bi-
schouelichen nammen tragen, so vil sie daran helffen konden, an jren recht
geistlichen dienern vnd seelsorgeren nirget versaumet8 wurden. Des glei-
chen, das sie jre eussere regierung auch also verwalteten, das I Hiiija I die kir-
chen, von deren wegen sie die haben, des9 so vil geniessen mochten, alß das
an jnenw selb recht vnnd züm theil auch herkommen ist. Dauon ich meinen
glauben weiter dargethon habe im anderen theyl der Erinnerung, die ich an
die Keis. vnd Kon. Maiestaten vnd Stende des Reichs auff disem Reichstage
habe xlassen außgehnx vom 98. blatt an biß inns m. blatt.10
w) im: B.
x) —x) außgehn lassen: B.
1. Jak 5,14.
2. Bucer, Ein Christlich ongefahrlich bedencken, Bl. F}a - Fzj.b. BDS 9,1, S.49,5-51,10.
3. Bucer, Ein Christlich ongefahrhch bedencken, Bl. F^b. BDS 9,1, S. 50,19—22.
4. daß irgendein ... sei.
5. Vgl. Röm 13,1-2.
6. Wenn.
7. beyde ... vnd: sowohl... als auch.
8. vernachlässigt.
9. davon.
10. Bucer^ Ein Christliche Erinnerung, Straßburg 1545 (Bucer-Bibliographie Nr. 149).
Der Druck ist pagimert, nicht foliiert. Bucer meint vielleicht — vom Inhalt her gesehen aller-
dings fraghch — die Seiten xcviij — cxj. Edition m diesem Bd., S. 293—301.
6. BERICHT ZUM CHRISTLICHEN LESER
Apostel die leut mit dem salben des ols auß der gabe der wunderwercken hey-
leten, Marci vj[i3]. Darumb ich für besserlicher erkenne, die krancken mit
dem wort, gebett vnd H. Sacrament des leibs vnd blüts I Hiijb I vnsers lieben
Herren Jesu Christi trosten vnnd das olen vnderlassen, Damit man nit noch
mochte gesehen werden, den krancken wollen ettwas bessers geben dann
vnseren Herren Christum, Weil man doch diß olen züm letsten zü geprau-
chen pfleget vnd das auch wider die wort Jacobi1, von dem man doch diß
olen alleyn hatt.
Die übrigen Artickel alle seind auch mein glaube, man verstande sie allein, wie
sie im büchstaben dargegeben sind, vnd deute alles Christlich.
Doch im Artickel von der Oberkeyt2 solle man den vj. Artickel3 nit also
verstehn, das ich begerte, eynigen4 Bischoue oder Prelaten jemands anders
dann seiner ordenlichen Oberkeyt vnderthon sein5. Es seind doch alle Bi-
schoue vnd Prelaten one das der Keis. Maiestat vnd jeder denen Fürsten, dar-
under sie gesessen, vnderthan. Wa6 sie aber selb die Fürstliche oder sonst die
hohe Oberkeit des schwerts haben, da werden jnen die Christen solche nicht
zü schmeleren begeren. Dann die Oberkeiten, so sind, sind von Gott geord-
net, Ro. xiijfi—7]. Das müsten aber solliche dabey versehen, das die kirchen,
beyde7 da sie auch eusserlich zü gepieten haben vnd über die sie den Bi-
schouelichen nammen tragen, so vil sie daran helffen konden, an jren recht
geistlichen dienern vnd seelsorgeren nirget versaumet8 wurden. Des glei-
chen, das sie jre eussere regierung auch also verwalteten, das I Hiiija I die kir-
chen, von deren wegen sie die haben, des9 so vil geniessen mochten, alß das
an jnenw selb recht vnnd züm theil auch herkommen ist. Dauon ich meinen
glauben weiter dargethon habe im anderen theyl der Erinnerung, die ich an
die Keis. vnd Kon. Maiestaten vnd Stende des Reichs auff disem Reichstage
habe xlassen außgehnx vom 98. blatt an biß inns m. blatt.10
w) im: B.
x) —x) außgehn lassen: B.
1. Jak 5,14.
2. Bucer, Ein Christlich ongefahrlich bedencken, Bl. F}a - Fzj.b. BDS 9,1, S.49,5-51,10.
3. Bucer, Ein Christlich ongefahrhch bedencken, Bl. F^b. BDS 9,1, S. 50,19—22.
4. daß irgendein ... sei.
5. Vgl. Röm 13,1-2.
6. Wenn.
7. beyde ... vnd: sowohl... als auch.
8. vernachlässigt.
9. davon.
10. Bucer^ Ein Christliche Erinnerung, Straßburg 1545 (Bucer-Bibliographie Nr. 149).
Der Druck ist pagimert, nicht foliiert. Bucer meint vielleicht — vom Inhalt her gesehen aller-
dings fraghch — die Seiten xcviij — cxj. Edition m diesem Bd., S. 293—301.