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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Wilhelmi, Thomas <PD Dr.> [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 13): Unionsschriften 1542 - 1545 — Gütersloh, 2011

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https://doi.org/10.11588/diglit.30650#0393
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7. WIDER VFFRICHTUNG DER MESSEN, ANDERER SACRAMENTEN 3 89
VND CEREMONIEN
zeugen mund nit mogen erweisen, das sollen wir auch nit, sonder Got allein
richten, vnnd wems Got offenbaret1.
Dis ist die war widerauffbringung der war Christlichen Messen, daran wir
ja gern trewlich wolten arbeiten vnd darzü vermanen vnd auffbringen, wen
wir mit gottes hilff darzü konden auffbringen. Sind auch bereit vnd embieten
vns gegen allen Messverderberen, gros vnd kleinen, hohen vnd nideren, alles,
das hieuor gesetzet, mit gotlicher Schrifft, mit den Canonibus, der heiligen
Vatter schrifften vnd auch den Keiserlichen rechten gewislich vnd allen men-
schen vnd Englen onwidersprechlich darzüthünw vnnd zü ei-weisen vor wem
vnd wo sie wollen, Da man allein vns auch horen vnnd leuth seind, vor denen
man von solchen gotlichen sachen mit gütem gewissen vnnd nach gottes ge-
bot dorffe handlen. I D iij b I
xVon widerauffrichtung der anderen Sacramenten vnd Ceremonien':
VBer das heilig Abentmal hat vns vnser lieber herr Christus kein Sacrament
vnd heilig zeichen mit seiner verheissung eingesetzet7 vnd mit namen befol-
hen, dann allein den heiligen Tauffe. Er hat aber selb gebrauchet, desgleichen
auch die heiligen Apostel, noch ein zeichen der stercke im glauben vnd des
heiligen geists, zü den gotlichen amptern wol züuersicheren, nemlich das
hende auflegen.2 Er hat es aber nit wie den Tauff vnd das heilig Abentmal
eingesetzet vnd durch sein geheis vnd verheissung zügebrauchen befolhen,
darumb dis zeichen dem heiligen Tauff vnd Abentmal nit ist gleich zü hal-
ten.3
Doch habens die Apostel vnd volgends die kirchen Christi in warem glau-
ben gebrauchet, die geteufften vnd die zum kirchen dienst verordneten der
gnaden des heiligen geistes auff das gebet zü versicheren.
Die kirchen Christi haben dis zeichen auch gebrauchet, die büssenden jhrer
busbanden3 zü losen vnnd sie Gotlicher verzeihung züuertrosten.4 * Dann
weil dem eusseren glauben alle ding frei seind vnnd man am gebet nach dem
wort Gottes, durch vnseren Herren Christum geschehen, nicht zweifelen
solle, man erlange, was man bitte, so haben die gleubigen die macht vom Her-
w) darzüthun: E.
x) —x) Der Titel des Kapitels erscheint zugleich als Kopftitel.
y) eingesetzt: E.
z) wirt: E.
a) busbanden: E.
1. Vgl. Mt 18,16.
2. Vgl. für Jesus Mt 19,15; Mk 6,5; 8,23.25; 10,16; Lk 4,40; 13,13; für die Apostel Act 8,17;
19,6.
3. Vgl. dazu ausführlich Bncer, »Bestendige Verantwortung<, Bl. LXIIIIa-LXIIIIb (BDS
11,3, S. 199-201).
4. Vgl. zum Handauflegen bei der Absolution Bucer, >Bestendige Verantwortung<, Bl.
LIIIIb-LXVa (BDS 11,3, S. 200-201).

Aus was grundt
das zeychen des
händ auflegens ge-
braucht würdt2.
 
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