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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Buckwalter, Stephen E. [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 14): Schriften zu Täufertum und Spiritualismus 1531 - 1546 — Gütersloh, 2011

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https://doi.org/10.11588/diglit.30651#0245
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2. replik bucers auf marpecks bekenntnis

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26. Wir teüffenn vff gottes zusag, wie mans vor zeiten beschnitten hat vnnd
lassen vns diese ordnung gottes meer gelten, die kinder inn sein gemein vffzunemen,
dan der ältern sünd, sie außzuschliessenn, die dan auch nit so gemeyncklich
bede gantz gotloß seind. Vnnd ob sie schon bede, ja großvatter
vnnd großmuter ins drit vnd vierd geschlecht auch nichs ʷ gesollet hetten ¹ ,
dieweil der Herr denen, die jn lieben, ins dausents geschlecht guts zuthunn
verheyssenn hat ² ,vnnd diese kinder einmal von denen, die sich Christo begeben
³ habenn, herkomen, haben ˣ wir sie vmb der nechstenn ältern boßheyt
willen nit vßzuschliessen ʸ .Vom gotlosen Achaz ⁴ ist komen der gottsälig
Ezechias ⁵ , vnnd vom Manasse ⁶ Josias ⁷ , vnnd werden bede Dauids
kinder zelet ⁸ .Eswürt auch die ᶻ sach mit den kinderenn ᶻ nit vff der älteren
leren, sonder vff der kirchen gesetzett ᵃ ,jnderen man neben der offentlichen
leer alweg auch findet ᵇ ,die jn sonderheyt vnderweysenn vnnd ermannenn.

27. Indem ist auch nit freuenlich ᶜ zu vrtheylen ᶜ ,dan der glaub des hertzens
ist.

28. So frembd sein sie nit; sie werden vff gottes ordnung eingenommen, der
will, das man zur zeyt des Euangelii schwache, blinde, lamen vnnd was man
ankummen mag, inherr treybe ⁹ vnnd den herren zu letst lassen hynauß
werffen, die nit hochzeytliche kleider habenn ¹⁰ .|49 ᵛ / 390 |

29.Duweyst wol, wie ich geredt hab; du magst es auch noch wol lesenn. Eygen
bekantnüß würts für sich selbs nitt thun, das der mensch dadurch desto
frommer werde. Solichs ist das werck gottes, Vnnd künden falsche gleysner
auch bekennen. Sunst leugnet nieman, das got vß warem glauben bekennen,
ein herrlich gutwerck ist zur sälikeyt dienende ¹¹ .

w) von Konrad Hubert vor dem Zeilenanfang nachgetragen.
x) korr. aus: halten.
y) danach gestr.: sein.
z)–z) vor den linken Rand geschrieben und eingewiesen.
a) korr. aus: die offentliche lerer.
b) korr. aus: füret.
c)–c) korr. aus: zuurtheylen.

1. Ex 20,5; 34,7; Num 14,18; Dtn 5,9.
2. Ex20,6; 34,7; Dtn 7,9.
3. Vgl. oben S.131, Anm.6.
4. sc. Ahas (vgl. II Reg 16,2).
5. sc. Hiskia (vgl. II Reg 18,1–3).
6. Vgl. II Reg 21,1–2.
7. sc. Josia (vgl. II Reg 22,1–2).
8. I Chr 3,1.13.
9. Lk14,16–21.
10. Mt22,11–13.
11. Vgl. II Tim 3,15; IIThess 1,11; Röm 4,5; 10,9–11; Gal 2,16.
 
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