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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Buckwalter, Stephen E. [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 14): Schriften zu Täufertum und Spiritualismus 1531 - 1546 — Gütersloh, 2011

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https://doi.org/10.11588/diglit.30651#0275
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Text

| 40 ʳ | ᵃ Scriptum Schwenckfeldio ¹ datum aConcionatorib[us] 1533 M[ense]

Augusti ᵃ

| 41 ʳ | ᵇ Wir haben des zu ᶜ gott, vnserem hern, ongezweiflette hofnung, er
habe vns beruffet vnd geben sein heilig Euangeli zum heil seiner erwölten ²
vnd uffbawung seiner kirchen zu predigen. Dafur mussen wir vns dargeben ³ .
Zu solichem dienst hat ᵈ vns auch ein Oberkeit hie vnd die gmein bestellet
vnd angenommen, vnd nit allein das Bapstumb ab zubrechen oder den buchstaben
des Euangeli on frucht ᵉ eins waren Christenthumbs zu predigen.

Nun wissen wir kein ander Euangeli, dan eben das, so wir predigen, nemlich
das der almechtig, guttig gott auß seiner gruntlosen ⁴ barmhertzikeit vns
allen, die er hie zu erwölet ⁵ ,seinen eingepornen sun ᶠ ,vnsern hern Jesum
Christum, zum erloser vnd heyland geschenckt hat, welcher das ewig wort
des vatters vnd mit im Ein Ewiger warer got ist, auß der Junckfrawen Maria

a)–a) von Hedio auf dem Deckblatt quer notiert; als die Handschrift der Breite nach
mehrfach zusammengefaltet war,bildete dieser Schriftzug einst die Aufschrift; darunter von
der Hand eines Stadtschreibers: gelesen donderstag den 23. 8bris A[nn]o etc. 33: a; Die
gschrifft, so die Prediger zu Straßburg H[errn] C[aspar] Schwenckfeldenn vff sein begere
zugestellet habt, wie sy mit im in Cristo, vnserm herrn, kunder [wohl fälschlich für: kunden]
frid habenn: b.
b) fol. 40 ᵛ ist leer.
c) über der Zeile nachgetragen: a.
d) Jean Rott (QGT 8 [Elsaß II], S.124,27) las an dieser Stelle: hab; hat: c.
e) korr. aus: fruchts: a.
f) korr. aus: sunn (oder: sünen): a.

1. Kaspar Schwenckfeld von Ossig (geb. 1489, gest. 1561), Hofrat des Herzogs Friedrich
II. von Liegnitz-Brieg-Wohlau (von 1517/18 bis 1522/23), Anhänger der evangelischen Bewegung
und Laienprediger,jedoch Bruch mit Luther 1525/26 über dessen Abendmahlsverständnis.
Um der Verfolgung durch König Ferdinand I. zu entkommen, verließ er Schlesien
freiwillig im April 1529 und hielt sich seit Mai 1529 in Straßburg auf. Werkausgabe in CSch,
Biographisches in Schultz, Schwenckfeld; McLaughlin, Reluctant Radical. Zu ihm vgl. auch
Erb, Schwenckfeld; Weigelt, Schwenckfeld; Leppin, Schwenckfeld; BCor V, S. 93, Anm. 10;
BCor VI, S. 298f.; BCor VII, S. 471. Zu seinem Straßburg-Aufenthalt vgl. Schultz,
Schwenckfeld, S. 171–219; McLaughlin, Reluctant Radical, S. 123–159; ders., Politics of Dissent;
ders., Bucer and the Schwenckfelders.

2. Zum Erwählungsverständnis Bucers vgl. Lang, Evangelienkommentar, S.156–206;
Hammann,Entre la secte et la cité,S.158–174 (= Zwischen Volkskirche und Bekenntnisgemeinschaft,
S.134–146); Krieger, Réflexions; de Kroon, Martin Bucer und Johannes Calvin,
S. 19–57; van ’t Spijker, Prädestination bei Bucer und Calvin; Stephens, The Holy Spirit,
S. 23–41, S. 260–264 und passim; Reventlow, Bibelautorität, S. 149f.; Kaufmann, Abendmahlstheologie,
S. 177, Anm.259; Strohm, Der unterschätzte Reformator, S.100–103.
3. erweisen, zeigen. Frühneuhochdt. WB 5, Sp. 193.
4. unendlich großen, unendlich tiefen.
5. Vgl. oben Anm.2.
 
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