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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Buckwalter, Stephen E. [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 14): Schriften zu Täufertum und Spiritualismus 1531 - 1546 — Gütersloh, 2011

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https://doi.org/10.11588/diglit.30651#0449
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9. ratschlagder wiedertäufer halber

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glaubens halten, das etwan ʸ solche leut fil leiden vnnd trotzlich sterben.
Dann ᶻ nit alles glaub vnd gewissen ist, das man inn dem namen furgibt. Der
Satan kan sich zum Engel des liechts vnd die seinen zu Apostolen ᵃ Christi
verstellen ¹ .Man muß sehen, wie iedes furgegeben gewissen vnd glaub Christum
Jhesum, v[nseren] H[errn], groß mache, sein wort vnd gemeyn furdere,
da by die geyster zu bewehren sind. Es pflegt auch ᶻ der teüffel inn seinen martyrern
fil trotzlicher vnd des lebens geudischer ² ᵇ zu sein ᵇ dann vnser lieber
herr,der die seinen allein zu zeitiger vnnd nutzlicher bezeügung der warheyt
zum leiden vnnd todt darstellet, Des beden mann inn Historien exempel genug
hat. Washaben allein die Circumcellianer ³ gethon vnnd gelitten, von denen
der H[eilige] Augustinus schreibt ⁴ ,die vnder die Heyden, in jren götzen
diensten versamlet, lüffen vnd sie zwungen, sich vmbzubringen, brachten
auch sich selb vmb ᶜ inn fil erschrockliche weg mit vnerhorter durstigkeyt ⁵ᶜ ,
alles jren jrthumb vnnd sect damit zu erheben vnnd fürderen vnd die christlichen
keyser vonn der straff diser secten ab zuschrecken ⁶ .

Ein weise, getrewe Oberkeyt wurdt auch weg finden, das sie solche vnsinnige
leut der gemein zu nutz brauche vnnd jnen sunst weder zu ᵈ leiden noch
zu ᵉ sterben gestatte ⁷ .Weil ᶠ das ᵍ höchste gut, das wir von Got auff erden hay)
etwa: b.
z)–z) von Konrad Hubert vor den linken Rand geschrieben und eingewiesen: a.
a) Apostel: b.
b)–b) von Konrad Hubert über der Zeile nachgetragen und eingewiesen für gestr.: ist: a.
c)–c) von Konrad Hubert vor den linken Rand geschrieben und eingewiesen: a.
d) von Konrad Hubert über der Zeile nachgetragen und eingewiesen: a.
e) von Konrad Hubert über der Zeile nachgetragen und eingewiesen: a.
f) von Konrad Hubert vor dem Zeilenanfang nachgetragen: a.
g) korr. aus: Das: a.

(QGT 8 [Elsaß II], Nr. 576, S. 346–353; Fast, Der linke Flügel, S. 119–130; Buckwalter, Toleranz,
S.19–21).

1. II Kor 11,14. Vgl. die ähnlichen Ausführungen im Brief Bucers an Margarethe Blarer
vom 19. August 1531 (BCor VI, Nsr. 448, S.63,11–14).
2. verschwenderischer.
3. Die Circumcellionen, eine nordafrikanische donatistische Wanderbewegung im 4.und
frühen 5. Jahrhundert, die soziale mit religiösen Anliegen verband und sich durch ihre apokalyptische
Weltanschauung und blutige Gewaltbereitschaft auszeichnete; eine nützliche
Zusammenfassung bietet Schindler, Afrika, S. 662–665; ein aktueller Forschungsüberblick
ist bei Shaw, Circumcellions, zu finden.

4. Augustin erwähnt die Circumcellionen in seinen Briefen und Werken häufig; vgl. etwa
ders., Epistola 108,6,18 (CSEL 34,2, S.632,1–21;PL33, Sp.416 f.); Enarrationes in Psalmos
10,5 (CSEL 93,1A, S. 225–228; PL 36, Sp. 133–135) und 132,3–6 (CSEL 95,3, S. 321–328; PL
37, Sp. 1730–1733); Contra Gaudentium Donatistarum episcopum 1,28,32 (CSEL 53,
S. 230,3–231,15; PL 43, Sp. 725f.); zur bes. Ausprägung dieser Bewegung um Augustins Bischofsort
vgl. Diesner, Circumcellionen von Hippo Regius.
5. Verwegenheit, Frechheit, Kühnheit.
6. Vgl. etwa Augustin, Ep. 88 (CSEL 34,2, S. 407–419; PL 33, Sp. 302–309). Einem Anschlag
der Circumcellionen auf sein Leben ist Augustin nur aufgrund eines Fehlers seines
Reisebegleiters entkommen (Possidius, Vita Augustini 12; PL32, Sp.43).

7. Bucers Ablehnung der Todesstrafe oder eines bloß als Strafe verstandenen Gefängnis-
 
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