5
Text
| 1 ʳ |Die gnade des herren mehr sich vns allen, Amen.
Wirhaben die ᵃ bekantnus, erjnneronge und begebonge zu vnserer gemeinschafft in
Christo, dye Peter Tesch ¹ myt seynen Brudren, die sich mit vnterschreiben ² ,gelesen
vnd treulich bedacht vnd erwegen ³ ,geben diße antwordt vnd erkentnus dar vff:
Wir finden in dieser schrifft vnd erjnneronge von funff stucken: Das erste von der
lere des glaubens vnd guter wercken ⁴ ,Das ander von den Sacramenten ⁵ ,Das dritte
von jrer forigen Sonderongen ⁶ ,Das vierte von ettlichen jrrigen puncten der Teuffer
⁷ ,Das funffte von jrem begeben ⁸ zu vnser gemeinschafft in Christo, dem herren
⁹ .
a) korr. aus: dies.
1. Peter Tasch (auch: Dasch, Tesch, Desch, Deschler, Deßler, van Geyen) stammte aus Geyen (15
km nordwestlich von Köln) im Herzogtum Jülich und war als melchioritischer Täuferprediger vielfach
in Hessen tätig (Packull,Peter Tasch, S. 282,sieht in ihm »den intellektuellen Mentor der gefangenen
melchioritischen Führer in Hessen«; vgl. den ›Trostbrief‹ Taschs an Georg Schnabel von etwa
1538 in: Franz, TA Hessen, Nr. 62A, S. 158–161; vgl. auch Deppermann, Melchior Hoffman,
S. 325f.). Ende Juni 1538 hatte er sich in Straßburg mit dem spiritualistischen Täufer David Joris
auseinandergesetzt (dokumentiert in: QGT 15 [Elsaß III], Nr. 832, S.156–231). Philipp von Hessen
warnte den Straßburger Rat am 15.August 1538 vor ihm (QGT 15 [Elsaß III], Nr.840,S.242). Nach
seinem Widerruf ließ sich Tasch in Straßburg nieder,wo er am11.Mai 1539 ein Glaubensbekenntnis
verfaßte (QGT 15 [Elsaß III], Nr. 913, S. 322–324; Arnold, Quand Strasbourg accueillait Calvin,
S. 66; vgl. unten S. 563) und sich am 20. Juli 1540 ins Lederbereiterhandwerk einkaufte (QGT 15 [Elsaß
III], Nr. 1046, S.422); 1549 half er Bucers Frau Wibrandis bei der Übersiedlung nach England
(QGT 15 [Elsaß III], S.296, Anm. d); nach 1561 verliert sich seine Spur. Zuihm vgl. Packull, Peter
Tasch; ders., Melchiorites; Weiß, Herkunft und Sozialanschauungen, S. 169–171; Deppermann, Melchior
Hoffman, S. 322–330;QGT 15 und 16 (Elsaß III und IV), passim. Vgl. hierzu auch oben S.501,
Anm. 3.
2. Gemeint ist das am 11. Dezember 1538 abgeschlossene, von den Täufern Peter Tasch, Georg
und Ludwig Schnabel, Leonhart Fälber, Antonius Möller, Christian von Odenhausen, »Junghen
von Geissen« (wohl: Gießen) und »Contz Schmyt van Horbach« unterschriebene Bekenntnis. Edition
in: Franz, TA Hessen, Nr. 85, S.247–257. Eine gründliche Erarbeitung der Vorgeschichte und
eine detaillierte Inhaltsanalyse desselben bietet Packull, Melchiorites, S. 18–20.
3. sc. erwogen.
4. Gemeint ist der Abschnitt Franz, TAHessen, S. 247–252 (dort I).
5. Gemeint ist der Abschnitt Franz, TAHessen, S.252–254 (dort II,1–2).
6. sc. die vorherige Abspaltung der Täufer vom Rest der Kirche; dieser Abschnitt entspricht
Franz, TAHessen, S. 254f. (dort II,3).
7. Gemeint ist der Abschnitt Franz, TAHessen, S.255 (dort III–VI).
8. Mögliche Bedeutungen von »sich begeben« sind: in etwas einwilligen, sich in etwas fügen, eintreten
(Frühneuhochdt. WB 3, Sp. 544–547). Zu den semantischen Nuancen des Begriffs »sich begeben«
in seiner Verwendung durch Bucer vgl. Burnett, Anabaptist Context, S. 106f. sowie dies.,
Confirmation and Christian Fellowship, S. 203f.
9. Gemeint ist der Abschnitt Franz, TAHessen, S. 255–257 (dort VII).
Text
| 1 ʳ |Die gnade des herren mehr sich vns allen, Amen.
Wirhaben die ᵃ bekantnus, erjnneronge und begebonge zu vnserer gemeinschafft in
Christo, dye Peter Tesch ¹ myt seynen Brudren, die sich mit vnterschreiben ² ,gelesen
vnd treulich bedacht vnd erwegen ³ ,geben diße antwordt vnd erkentnus dar vff:
Wir finden in dieser schrifft vnd erjnneronge von funff stucken: Das erste von der
lere des glaubens vnd guter wercken ⁴ ,Das ander von den Sacramenten ⁵ ,Das dritte
von jrer forigen Sonderongen ⁶ ,Das vierte von ettlichen jrrigen puncten der Teuffer
⁷ ,Das funffte von jrem begeben ⁸ zu vnser gemeinschafft in Christo, dem herren
⁹ .
a) korr. aus: dies.
1. Peter Tasch (auch: Dasch, Tesch, Desch, Deschler, Deßler, van Geyen) stammte aus Geyen (15
km nordwestlich von Köln) im Herzogtum Jülich und war als melchioritischer Täuferprediger vielfach
in Hessen tätig (Packull,Peter Tasch, S. 282,sieht in ihm »den intellektuellen Mentor der gefangenen
melchioritischen Führer in Hessen«; vgl. den ›Trostbrief‹ Taschs an Georg Schnabel von etwa
1538 in: Franz, TA Hessen, Nr. 62A, S. 158–161; vgl. auch Deppermann, Melchior Hoffman,
S. 325f.). Ende Juni 1538 hatte er sich in Straßburg mit dem spiritualistischen Täufer David Joris
auseinandergesetzt (dokumentiert in: QGT 15 [Elsaß III], Nr. 832, S.156–231). Philipp von Hessen
warnte den Straßburger Rat am 15.August 1538 vor ihm (QGT 15 [Elsaß III], Nr.840,S.242). Nach
seinem Widerruf ließ sich Tasch in Straßburg nieder,wo er am11.Mai 1539 ein Glaubensbekenntnis
verfaßte (QGT 15 [Elsaß III], Nr. 913, S. 322–324; Arnold, Quand Strasbourg accueillait Calvin,
S. 66; vgl. unten S. 563) und sich am 20. Juli 1540 ins Lederbereiterhandwerk einkaufte (QGT 15 [Elsaß
III], Nr. 1046, S.422); 1549 half er Bucers Frau Wibrandis bei der Übersiedlung nach England
(QGT 15 [Elsaß III], S.296, Anm. d); nach 1561 verliert sich seine Spur. Zuihm vgl. Packull, Peter
Tasch; ders., Melchiorites; Weiß, Herkunft und Sozialanschauungen, S. 169–171; Deppermann, Melchior
Hoffman, S. 322–330;QGT 15 und 16 (Elsaß III und IV), passim. Vgl. hierzu auch oben S.501,
Anm. 3.
2. Gemeint ist das am 11. Dezember 1538 abgeschlossene, von den Täufern Peter Tasch, Georg
und Ludwig Schnabel, Leonhart Fälber, Antonius Möller, Christian von Odenhausen, »Junghen
von Geissen« (wohl: Gießen) und »Contz Schmyt van Horbach« unterschriebene Bekenntnis. Edition
in: Franz, TA Hessen, Nr. 85, S.247–257. Eine gründliche Erarbeitung der Vorgeschichte und
eine detaillierte Inhaltsanalyse desselben bietet Packull, Melchiorites, S. 18–20.
3. sc. erwogen.
4. Gemeint ist der Abschnitt Franz, TAHessen, S. 247–252 (dort I).
5. Gemeint ist der Abschnitt Franz, TAHessen, S.252–254 (dort II,1–2).
6. sc. die vorherige Abspaltung der Täufer vom Rest der Kirche; dieser Abschnitt entspricht
Franz, TAHessen, S. 254f. (dort II,3).
7. Gemeint ist der Abschnitt Franz, TAHessen, S.255 (dort III–VI).
8. Mögliche Bedeutungen von »sich begeben« sind: in etwas einwilligen, sich in etwas fügen, eintreten
(Frühneuhochdt. WB 3, Sp. 544–547). Zu den semantischen Nuancen des Begriffs »sich begeben«
in seiner Verwendung durch Bucer vgl. Burnett, Anabaptist Context, S. 106f. sowie dies.,
Confirmation and Christian Fellowship, S. 203f.
9. Gemeint ist der Abschnitt Franz, TAHessen, S. 255–257 (dort VII).