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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Buckwalter, Stephen E. [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 14): Schriften zu Täufertum und Spiritualismus 1531 - 1546 — Gütersloh, 2011

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https://doi.org/10.11588/diglit.30651#0515
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11. stellungnahme zum bekenntnis der täufer

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andere forchtloß vnd sicher machen jm argen, Sonder als mehr ¹ wacker vnd eyffriger
zu allen guten wercken.

Jtem wir wolten auch, das die brieder jr vrteill an den menschen nit weiter dan an
die werck vnd eussere frucht nach dem wort gottes gehen liessen, vnd nit vff das
hertzs, in dem yh ᵉ der glaube ist, vnd also nicht so baldt sagtenn, wie sie schreiben,
das, so man die sach im grunde betrachtette, vnter villen wenig finde, die eynen waren
glauben haben ² ,Dan der here seyne wargleubigen Offt wust fallen lest vnd
Auch ᶠ ettwan groß vnd langewerige schwacheit an ynen geduldet. Doch wollen wir
da myt keyne böse werck anderst ᵍ dan nach dem wort des hern ʰ werck des vnglaubens
erkennenn vnd verdammen.

Der Sathan aber treibet vff die rechte seitten die leut jmmer da hin, das sie an den
Jrrigen, die sie suchen vnd widderbringen solten, vnd schwachen, die sie stercken ⁱ
solten, ein vnzeitigk v[e]rdruß vnd verzagtes hertzs gewinnenn, damit sie die liebe
vnd Christliche pflicht an ynen nachlassen ³ vnd dan in eigen gefallen vnd verachten
deren, die der here nit verachtet, geraten. | 2 ᵛ |

Doch wie dem allem, weil die brieder in dissem stuck bekennenn, das wir aus
vns allein verdampt sein ⁴ vnd vns ⁵ erlosonge, fromkeit vnd selikeit allein aus der
barmhertzikeit vnd verdienst vnsers heren Jhesu Christi in warem glauben entpfahen
mogen, das auch alle gute werck, die doch der her in vns wircken musß, so weit
nymmer kummen –vnser entlicher ⁶ vnd gantzer trost zu der selikeit musß vff der
barmhertzikeit gottes vnd dem verdienst Christi bestehen –Sowollen wir jre wort
zu richten nit genau nach ⁷ zu scharpff sein, Sondren, wie sie sich bezeugen, die in
aller einfalt vertreulich gestellet haben, die auch nach schrifftlicher einfalt vertreulich
verstehen vnd vffnemmen Vnd also disses ersten puncten halben myt jnen kein
streidt, Sondren Christlichen friede haben, wie wir auch achten, das ein jder Christ
den ʲ myt jnen jm hern diesses puncten halben wol ᵏ haben mogen.

e) korr. aus: eh; Franz, TAHessen, S.258, konj.: jh[e].
f) undeutlich korr.
g) vor den linken Rand geschrieben und eingewiesen.
h) Franz, TAHessen, S.258, konj.: hern [als].
i) korr. aus: styrcken.
j) korr. aus: denken.
k) auch möglich: wyl.

1. ebenso gut. Frühneuhochdt. WB 1, Sp.852.

2. Vgl. Franz,TAHessen, S.248:»Wilches aber,soesimgrund recht betrachtet wirt, findet sich
worhaftich in dem werk, das noch eitzt zu diser zeit gar wenich seind under vilen, die einen warhaftigen,
lebendichen, kreftigen und selichmachenden glauben haben, sunder ins gemein einen todten,
unfruchtbaren glauben und eitelen won, indem das man nit allein das gute unwillich nit wirket, sonder
auch das bos willich und völlich volbrengt«.
3. Vgl. hierzu Hamm, Toleranz und Häresie, bes. S.95–101.
4. Vgl. hierzu und zum Folgenden Franz, TAHessen, S.247.
5. sc. unsere.
6. letzter, schließlicher.
7. noch.
 
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