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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Haaf, Susanne [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 15): Schriften zur Reichsreligionspolitik der Jahre 1545/1546 — Gütersloh, 2011

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https://doi.org/10.11588/diglit.30652#0051
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Der newe glaub, von den Doctoren zu Louen, die sich Doctoren der Gottheit
rhumen, in xxxij Articulen fürgegeben.

Mit Christlicher verwarnung dagegen durch die prediger zü Straßburg.
Matth. am xxiij.1: »Weh euch Schrifftgeleerten vnd Phariseer, jr heüchler, die
5 jr das Himelreich züschliesset füra den menschen: jr komet nit hinein vnd die
hinein wollen, lasset jr nit hinein gehn.«
MDXLV
I Aija I GNad, frid, trost vnd sicherheit in dem einigen2 waren Christlichen
glauben werde von Gott, vnserem himlischen Vatter, vnd vnserm Ertzhirten
io vnd Bischouen vnser seelen Jesu Christo allen bekenneren seines waren, rei-
nen vnd einigen Euangeli gemehret, gestercket vnd biß an das ende erhalten,
Damit durch gegenwertige bewerung vnsers glaubens, derhalben der Herre
dem Antichrist so ein grosses vnderstehn3 zülasset, nieman matt oder klein-
mütig werde, sonder sich alle ein mal lassen das wort vnd gebot des Herren,
15 »Wachen vnd betten, das jr nit in anfechtung werden eingefüret«,4 recht er-
munderen vnd aufferwecken von dem so tieffen vnd verderblichen schlaffe
also schwerer onachtsamkeit Gottlicher gebotten vnd gerichten, herkomende
von den schweren, bosen dempffen zeitlicher sorgsamkeit, bracht5 der welt
vnd lüsten des fleischs, zü dem rechtglaubigen vnd bestendigen gebett zü
20 Gott, vnserem himlischen Vatter, durch jn, vnseren herren Jesum Christum,
mit gantzer verleugnung diser argen welt, mit warem creützigen vnd todten
des alten Adams6, mit recht hertzlicher liebe gegen allen nehisten, auch vnse-
ren feinden, die vns alles arges vnd vbels gedencken, reden vnd thün, in vnd
mit volkomner gemeinschafft mit allen glideren Christi vnd bestendiger ge-
25 horsame seines heiligen Euangelij, One das alles wir kein war gleübig gebett
zü Gott thün mogen.
Hiemit werden wir gewislich erlangen, das der I Aijb I Herre allen tratz7
des Widerchrists wirt herrlich brechen, seine liste vnd geschwinden anschlege
zü nicht machen vnd denb Satan mit aller seiner macht vnd arglistigkeit vns
a) vor: C.
b) Drf.: dem: ABC.
1. Mt 23,13.
2. einzigen.
3. Anmaßung; Dreistigkeit; hinderndes Eingreifen. Grimm 24 (= XI,3), Sp. 1829, 1831.
4. Mt 26,41.
5. Pracht.
6. Vgl. Röm 6,6.
7. allen tratz: alle Feindsehgkeit; alle Widersetzhchkeit. Lexer 2, Sp. 1499.

Hindernuß des
gebetts

Wie Christlich
zubetten

Warumb zü betten
 
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