Metadaten

Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Haaf, Susanne [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 15): Schriften zur Reichsreligionspolitik der Jahre 1545/1546 — Gütersloh, 2011

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.30652#0298
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Nr. 6
Brief Bucers an die Dreizehn zu Straßburg und an
Landgraf Philipp von Hessen
18. Januar 1546

Einleitung
1. Entstehung
Der Bericht, den Bucer am i8.Januar 1546 aus Regensburg an die Dreizehn in
Straßburg sandte, deckt sich fast gänzlich mit seinem brieflichen Bericht an den
Landgrafen Philipp von Hessen vom gleichen Tag.1 Bucer, der als Kolloquent an
dem Religionsgespräch teilnehmen sollte,2 war bereits am 15. Dezember 1545 in
Begleitung des Ulmer Predigers Martin Frecht3, des Spaniers Juan Diaz4 und des
Savoyers Claude de Senarclens5 m Regensburg eingetroffen.6 Zwar war das Kol-
loquium vom Kaiser zum 14. Dezember 1545 ausgeschrieben worden,7 jedoch hat-
ten sich zu diesem Zeitpunkt noch kaum Teilnehmer in Regensburg eingefunden,
und es fehlte an einer kaiserlichen Instruktion für die Präsidenten. Daher wurde der
Gesprächsbeginn ausgesetzt, bis die Voraussetzungen für das Kolloquium erfüllt
wären. Es kam jedoch zu mformellen Gesprächen der Präsidenten mit den Teilneh-
mern 1m Vorfeld des Kolloquiums.8 Von einem dieser Gespräche berichtet Bucer in
dem hier edierten Dokument. Für Donnerstag, den 14. Januar 1546, hatte der Kollo-

1. Ed. Lenz II, S. 415-427.
2. Bucers Berufung als Kolloquent nach Regensburg beruhte auf einem Kompromiß der beiden
Schmalkaldischen Bundeshäupter Johann Friedrich von Kursachsen und Philipp von Hessen. Vor
Vertretern des Straßburger Rats hatte er sich zwar dazu bereit erklärt, die Berufung anzunehmen,
jedoch auch seine Bedenken zu dem geplanten Kolloquium geäußert. Vgl. Vogel, Rehgionsge-
spräch, S. 223-230, 235-239.
3. Martin Frecht (1494-1556). 1518 erlebte Frecht die Heidelberger Disputation Luthers. Seit
Oktober 1531 war er als Prediger m Ulm tätig. Auf Bucers Wunsch wurde er als dessen Adjunkt
vom Ulmer Rat nach Regensburg gesandt. Vgl. MBW 12, S. 88 £.; Vogel, Rehgionsgespräch, S.235.
4. Juan Dfaz reiste ebenfalls als Adjunkt Bucers nach Regensburg. Zur Person s. oben S.256
Anm. 4 und 6.
5. Geb. vermutlich 1517 in Bursins am Genfer See (Waadt), wohl seit 1536 entschiedener Anhän-
ger der Reformation, seit 1537 Studium m Basel und Paris, 1545 Reise nach Wittenberg und Straß-
burg 1m Auftrag Calvins. Im Anschluß an seinen Aufenthalt beim Kolloquium in Regensburg reiste
er am 21. März 1546 zusammen mit Bucer und Frecht nach Neuburg an der Donau, wo er Zeuge des
Mordes an Juan Dfaz wurde. Claude de Senarclens starb nach 1569 m seiner Geburtsstadt Bursins.
Vgl. Heinzer, Das Album amicorum, S.96—105.
6. Vgl. Vogel, Rehgionsgespräch, S.293.
7. Damit hatte der Kaiser den ursprünghchen Gesprächstermin (30. November) bereits verscho-
ben; vgl. Vogel, Religionsgespräch, S. 228, 251.
8. Vgl. Vogel, Religionsgespräch, S.308, 311.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften