3 I 8 6. BUCER AN DIE DREIZEHN ZU STRASSBURG UND AN PHILIPP VON HESSEN
Caspar von Caltendal1 hie ein spitziger, widerwertiger1*. Her Daniel Steber von
Wirtzpurg2, der ist mitler, die tzwehen Munche3 aber vnd Maluenda4 werden des
Römischen giffts gnug außgiesen. Gott richte alle ding nach seinem Götlichen wil-
len vnd zum heil vnser armen Teutschen Nation, deren warlich die zeit irer heimsu-
chung in alweg komen ist.5 Hie mit thu ich mich E[uer] gfnaden] temutiglich be-
fehlen, denen der almechtig wolle diß angehende vnd fil jar seliglichen zu leben vnd
zu regieren verleihen1. Amen. Datum den i8.Januarii auß der stadt Regenspurg
Anno 1546.
■Efuer] g[naden]
vndertheniger
Martin Bucerus'
I i2z' I kDen gestrengen, Edlen, Ernvesten1, Fursichtigen, Esamen, weysen, den
Dreyzehen zu St[raßburg], meinen g[nädig]en Herren^
I jr I [Zetteh] mGnedige herren. Auß mangel eins cleppers6 hab ich müssen Viten7
lassen zu m[einem] g[nädig]en Landtgrauen reiten. Vnd weyl schier iederman mei-
h) korr. aus: wiwertiger.
1) hinter der Zeile ergänzt.
J )~j) von Bticers Hand.
kyk) von Bucers Hand; danach wohl von Jakob Sturm eingetragen: P[rae]d[icatum] Zinstag,
den 2. Fefbruar] A[nn]o etc. 46. Zinstag (alem.): Dienstag. Grimm 31 (= XV), Sp. 1534, 1536.
l) korr. aus: Evesten.
m) —m) von Bucers Hand.
weitere Personen von altgläubiger Seite 1m Laufe der Verhandlungen tätig, etwa aus dem Gefolge
des Bischofs Montz von Hutten sowie Vertreter des Erzbischofs von Trier und des Bischofs von
Würzburg. Mitte Januar waren die altgläubigen Teilnehmer fast ausnahmslos in Regensburg anwe-
send. Es fehlte Latomus, der erst Mitte Februar eintraf und lediglich der Sitzung vom 22. Februar
beiwohnte. Vgl. Vogel, Religionsgespräch, S.287E, 532; zu den protestantischen Teilnehmern s.
oben S. 295 Anm. 2.
1. Kaspar von Kaltenthal (gest. 1552), Dr. iur. utr., Augsburger Domscholaster und kaiserhcher
Rat. Karl V. hatte ihn als Auditor nach Regensburg berufen, wo er am 4. Januar eintraf. Vgl. Pollet,
Julius Pflug, S.229 Anm.6; Vogel, Religionsgespräch, S.257, 286f.
2. Daniel Stiebar von Buttenheim (1503-1555), Domherr in Würzburg. Er war vom Würzbur-
ger Bischof entsandt worden und am 1. Januar in Regensburg eingetroffen. Stiebar war befreundet
mit Moritz von Hutten, den er während seiner Studienzeit m Basel und Freiburg kennengelernt
hatte. Vgl. Vogel, Rehgionsgespräch, S. 261, 286, 319; Mayer, Damel Stiebar, bes. S.494.
3. Gemeint sind der Karmehtengeneral Eberhard Billick und der Augustinereremit Johannes
Hoffmeister. Zu Billick s. oben S. 190 Anm. 1. Johannes Hoffmeister (1509—1547), seit 1533 Pnor in
Colmar, war ein entschiedener Gegner der Reformation. Er war auf dem Wormser Reichstag 1544/
45 mit Predigten als Verteidiger des Trienter Konzils aufgetreten. Vgl. LThK3 5, Sp. 198; Bautz 2,
Sp. 970-972; s. auch oben S. 181 Anm. 1.
4. Pedro de Malvenda; s. oben S. 303 Anm. 1.
5. Vgl.Jer 46,21.
6. Gemeint ist wohl ein benttener Diener. Vgl. Grimm 11 (= V), Sp. 1149.
7. Straßburger Stadtdiener; vgl. PC 4,1, S. 17 Anm. 13.
Caspar von Caltendal1 hie ein spitziger, widerwertiger1*. Her Daniel Steber von
Wirtzpurg2, der ist mitler, die tzwehen Munche3 aber vnd Maluenda4 werden des
Römischen giffts gnug außgiesen. Gott richte alle ding nach seinem Götlichen wil-
len vnd zum heil vnser armen Teutschen Nation, deren warlich die zeit irer heimsu-
chung in alweg komen ist.5 Hie mit thu ich mich E[uer] gfnaden] temutiglich be-
fehlen, denen der almechtig wolle diß angehende vnd fil jar seliglichen zu leben vnd
zu regieren verleihen1. Amen. Datum den i8.Januarii auß der stadt Regenspurg
Anno 1546.
■Efuer] g[naden]
vndertheniger
Martin Bucerus'
I i2z' I kDen gestrengen, Edlen, Ernvesten1, Fursichtigen, Esamen, weysen, den
Dreyzehen zu St[raßburg], meinen g[nädig]en Herren^
I jr I [Zetteh] mGnedige herren. Auß mangel eins cleppers6 hab ich müssen Viten7
lassen zu m[einem] g[nädig]en Landtgrauen reiten. Vnd weyl schier iederman mei-
h) korr. aus: wiwertiger.
1) hinter der Zeile ergänzt.
J )~j) von Bticers Hand.
kyk) von Bucers Hand; danach wohl von Jakob Sturm eingetragen: P[rae]d[icatum] Zinstag,
den 2. Fefbruar] A[nn]o etc. 46. Zinstag (alem.): Dienstag. Grimm 31 (= XV), Sp. 1534, 1536.
l) korr. aus: Evesten.
m) —m) von Bucers Hand.
weitere Personen von altgläubiger Seite 1m Laufe der Verhandlungen tätig, etwa aus dem Gefolge
des Bischofs Montz von Hutten sowie Vertreter des Erzbischofs von Trier und des Bischofs von
Würzburg. Mitte Januar waren die altgläubigen Teilnehmer fast ausnahmslos in Regensburg anwe-
send. Es fehlte Latomus, der erst Mitte Februar eintraf und lediglich der Sitzung vom 22. Februar
beiwohnte. Vgl. Vogel, Religionsgespräch, S.287E, 532; zu den protestantischen Teilnehmern s.
oben S. 295 Anm. 2.
1. Kaspar von Kaltenthal (gest. 1552), Dr. iur. utr., Augsburger Domscholaster und kaiserhcher
Rat. Karl V. hatte ihn als Auditor nach Regensburg berufen, wo er am 4. Januar eintraf. Vgl. Pollet,
Julius Pflug, S.229 Anm.6; Vogel, Religionsgespräch, S.257, 286f.
2. Daniel Stiebar von Buttenheim (1503-1555), Domherr in Würzburg. Er war vom Würzbur-
ger Bischof entsandt worden und am 1. Januar in Regensburg eingetroffen. Stiebar war befreundet
mit Moritz von Hutten, den er während seiner Studienzeit m Basel und Freiburg kennengelernt
hatte. Vgl. Vogel, Rehgionsgespräch, S. 261, 286, 319; Mayer, Damel Stiebar, bes. S.494.
3. Gemeint sind der Karmehtengeneral Eberhard Billick und der Augustinereremit Johannes
Hoffmeister. Zu Billick s. oben S. 190 Anm. 1. Johannes Hoffmeister (1509—1547), seit 1533 Pnor in
Colmar, war ein entschiedener Gegner der Reformation. Er war auf dem Wormser Reichstag 1544/
45 mit Predigten als Verteidiger des Trienter Konzils aufgetreten. Vgl. LThK3 5, Sp. 198; Bautz 2,
Sp. 970-972; s. auch oben S. 181 Anm. 1.
4. Pedro de Malvenda; s. oben S. 303 Anm. 1.
5. Vgl.Jer 46,21.
6. Gemeint ist wohl ein benttener Diener. Vgl. Grimm 11 (= V), Sp. 1149.
7. Straßburger Stadtdiener; vgl. PC 4,1, S. 17 Anm. 13.