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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Haaf, Susanne [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 15): Schriften zur Reichsreligionspolitik der Jahre 1545/1546 — Gütersloh, 2011

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https://doi.org/10.11588/diglit.30652#0427
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12. SCHREIBEN DER EVANGELISCHEN DELEGIERTEN

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vnß furgelesen,1 welcher Copeien zsampt vnsre daruff antwortz wyr E[uer] Chur-
vnd ffürstlichen] g[nad]en zum theil schon vbersendet, zum teyl hiemit vbersen-
den.2 Nach solchera den keyserlichen praesidenten von vnß schrifftliche vber-
gebne antwort bist zum^ offter mahl bey vnß durch die herren p[rä]sidenten
suchüng geschehenc, das wyr der keyserliche resolution gehorsam leisten sol-
tend.3 Wyr sind aber alle zeit vff vnser schrifftlichee vbergebne antwort verharret.
Derhalben ist* disg der keyserliche p[räsidenten]h entliche1 antwort geweßen',
das syk solchs an key[serliche] M[ajestä]t musten gelangen laßen.4
Damit aber die heren pfräsidenten]1, Auditoren vnd Colloquenten des anderen
theilsm nicht gedechten5, das myr das Colloquium vffzuschieben" vrsach geben,
myr aüch °mitler weil° nicht mussig vnd vergeblich onkostüng drybenp, haben

z)—z) am Rand ergänzt und eingewiesen; ebenso b.
a) korr. aus: solchen.
b) —b) diessem: c.
c) fehlt m c.
d) korr. aus: sollen.
e) Schrf.: schriffhche.
f) wohl von anderer Hand ergänzt; fehlt in c.
g) fehlt m b.
h) In der Vorlage steht: pp.
i) schwer leserhch; endlich: b; enthche: c.
j) korr. aus: gewesen.
k) wohl von anderer Hand hinter der Zeile ergänzt.
l) In der Vorlage steht: pp.
m) korr. aus: te.
n) vftzuschreibenn: c.
o) —o) korr. aus: mit der weil.
p) korr. aus: drieben.

1. verlesen [worden]. Zunächst wurden die Verhandlungen am 23. Februar noch weitergeführt,
wobei Bucers Vortrag wörtlich protokolhert wurde. Die kaiserhchen Schreiben trafen am 24. Fe-
bruar ein, der ein Festtag und damit verhandlungsfrei war. Am 25. Februar beneten sich die Präsi-
denten über diese Schnftstücke, welche sie mit geringfügigen Änderungen am 26. Februar verlasen.
Vgl. Vbge/, Religionsgespräch, S.420F, 431, 434; s. auch oben S. 362.
2. Bucer sandte die zweite kaiserhche Resolution und die Responsio der Protestanten (ed. oben
S. 362—380) zusammen mit dem hier edierten Schreiben und dem zweiten Bericht über das Kollo-
quium (ed. oben S. 381-412) als Beilagen zu seinem Brief vom 12. März (ed. unten S.435-445) an
die Dreizehn m Straßburg. Die kursächsischen Delegierten hatten bereits direkt nach der Verlesung
der kaiserlichen Resolution, am 27. Februar, eine Kopie an den Kurfürsten gesandt; s. oben S. 414 f.
3. Die Zeit vom 27. Februar bis zum 1. März nutzten die Protestanten für interne Beratungen
zur eröffneten kaiserlichen Resolution. In der nächsten Kolloquiumssitzung vom 2. März trug Bu-
cer die Responsio der Protestanten vor. Nachdem Malvenda am 3. März eine unversöhnhche Rede
gehalten hatte, hoben die Präsidenten die Sitzung auf und bemühten sich zwischen dem 4. und
8. März m separaten Verhandlungen mit den Protestanten um deren Zustimmung zur kaiserhchen
Resolution. Diese Versuche blieben jedoch ohne Erfolg, so daß es nach dem 3. März zu keiner wei-
teren Plenarsitzung kam. Vgl. Vogel, Rehgionsgespräch, S. 437—444; s. oben S. 363—365, 396—411.
4. Die Präsidenten sandten am 9. März einen entsprechenden Bericht an den Kaiser; s. oben
S. 410 mit Anm. 2.
5. dächten.
 
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