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https://doi.org/10.11588/diglit.30652#0533
Text
Ein warhaffter berichte vom Colloquio zu Regenspurg, dis jars angefangen, vnd
dem abzug der Auditoren vnd Colloquenten, die von Fürsten vnd Stenden der Augs-
purgischen Confession dahin verordnet waren
Martin Bucer
5 Luc. xx[2o]: »Sie hielten auff jn vnd sandten laurer aus, die sich stellen solten, als we-
ren sie fromm, auff das sie jn in der rede fiengen, damit sie jn vberantworten kondten
der Oberkeit vnd gewalt des Landpflegers.«
Gedruckt zü Straßburg bei Wendel Rihel Jm jar MDxlvj
I aija I Gnad, frid, stercke vnd müt von Gott, vnserem Himlischen Vatter, vnd vnse-
io rem gewaltigen Hirten vnd Konige Jesu Christo mehre sich eüch alle zeit. Amen.
Als jr1 so ernstlich begert, das ich eüch solte ein kurtzen, warhafften bericht thun
vom Regenspurgischen Colloquio vnd vnserem abreisen daruon, Dieweil der geist-
lich, züchtig mann Dfoctor] Eberhart Billick, Carmelit,2 vns, die Colloquenten di-
ses theils,3 deshalben so schwerlich vnd mit offenbarer onwarheit hat ausgeschri-
15 ben4 vnd gelestert,5 So wissent, das waar vnd erweißlich ist durch die Presidenten
vnd Auditoren dises Colloquii vnd vil andere glaubwürdige leüt, das wir, die Audi-
toren vnd Colloquenten der Christlichen Augspurgischen Confession, die6 Kei-
serlich Maiestat auff anzeige vnser Churfürsten, Fürsten vnd Stenden zü einem
Christlichen gesprach verordnet, seind zum theil vor, zum theil zü gesetztem tag,
20 den xiiij. Decembris,7 alle zü Regenspurg erschinen, ausgenomen allein einen Au-
ditor vnd einen Colloquenten, welche zum theil aus leibs blodigkeit, zum theil aus
anderen wichtigen vrsachen verhinderet vnnd aber doch auch, ehe dann man das
Colloquium angefangen, zur hand kommen sind.8 I aijb I Dann wir erst den xxvij.
1. Der Adressat dieser Druckschrift ist unbekannt. Möglicberweise ist sie vor allem für Philipp
von Hessen und die süddeutschen Städte bestimmt; für Kursachsen verfaßte Major einen >Kurtzen
vnd warhafftigen Bericht<.
2. Zur Person s. oben S. 190 Anm. 1.
3. Diese waren Bucer, Georg Major, Erhard Schnepf und Johannes Brenz; s. dazu oben S.295
Anm. 1.
4. (schreibend) verleumdet. Frühneuhochdt. WB 1, Sp. 1333.
5. Gemeint ist die >Epistola< Eberhard Bilhcks; s. dazu oben S. 524 mit Anm. 2.
6. welche die.
7. Der Gesprächsbeginn war vom Kaiser für den 14. Dezember 1545 angesetzt worden. Zu die-
sem Zeitpunkt waren von protestantischer Seite die Kolloquenten Erhard Schnepf und Johannes
Brenz sowie der Auditor Balthasar von Gülthngen anwesend. Die Kolloquenten Bucer und Frecht
trafen am 15. Dezember in Regensburg ein. Vgl. Vogel, Religionsgespräch, S. 228, 251, 292f.; s. auch
oben S. 294, S. 295 Anm. 1.
8. Gemeint sind wohl der Kolloquent Georg Major, der Regensburg zusammen mit Lorenz
Zoch am 21. Januar 1546 erreichte, sowie der Nürnberger Auditor Georg Volckamer, der krank-
Ein warhaffter berichte vom Colloquio zu Regenspurg, dis jars angefangen, vnd
dem abzug der Auditoren vnd Colloquenten, die von Fürsten vnd Stenden der Augs-
purgischen Confession dahin verordnet waren
Martin Bucer
5 Luc. xx[2o]: »Sie hielten auff jn vnd sandten laurer aus, die sich stellen solten, als we-
ren sie fromm, auff das sie jn in der rede fiengen, damit sie jn vberantworten kondten
der Oberkeit vnd gewalt des Landpflegers.«
Gedruckt zü Straßburg bei Wendel Rihel Jm jar MDxlvj
I aija I Gnad, frid, stercke vnd müt von Gott, vnserem Himlischen Vatter, vnd vnse-
io rem gewaltigen Hirten vnd Konige Jesu Christo mehre sich eüch alle zeit. Amen.
Als jr1 so ernstlich begert, das ich eüch solte ein kurtzen, warhafften bericht thun
vom Regenspurgischen Colloquio vnd vnserem abreisen daruon, Dieweil der geist-
lich, züchtig mann Dfoctor] Eberhart Billick, Carmelit,2 vns, die Colloquenten di-
ses theils,3 deshalben so schwerlich vnd mit offenbarer onwarheit hat ausgeschri-
15 ben4 vnd gelestert,5 So wissent, das waar vnd erweißlich ist durch die Presidenten
vnd Auditoren dises Colloquii vnd vil andere glaubwürdige leüt, das wir, die Audi-
toren vnd Colloquenten der Christlichen Augspurgischen Confession, die6 Kei-
serlich Maiestat auff anzeige vnser Churfürsten, Fürsten vnd Stenden zü einem
Christlichen gesprach verordnet, seind zum theil vor, zum theil zü gesetztem tag,
20 den xiiij. Decembris,7 alle zü Regenspurg erschinen, ausgenomen allein einen Au-
ditor vnd einen Colloquenten, welche zum theil aus leibs blodigkeit, zum theil aus
anderen wichtigen vrsachen verhinderet vnnd aber doch auch, ehe dann man das
Colloquium angefangen, zur hand kommen sind.8 I aijb I Dann wir erst den xxvij.
1. Der Adressat dieser Druckschrift ist unbekannt. Möglicberweise ist sie vor allem für Philipp
von Hessen und die süddeutschen Städte bestimmt; für Kursachsen verfaßte Major einen >Kurtzen
vnd warhafftigen Bericht<.
2. Zur Person s. oben S. 190 Anm. 1.
3. Diese waren Bucer, Georg Major, Erhard Schnepf und Johannes Brenz; s. dazu oben S.295
Anm. 1.
4. (schreibend) verleumdet. Frühneuhochdt. WB 1, Sp. 1333.
5. Gemeint ist die >Epistola< Eberhard Bilhcks; s. dazu oben S. 524 mit Anm. 2.
6. welche die.
7. Der Gesprächsbeginn war vom Kaiser für den 14. Dezember 1545 angesetzt worden. Zu die-
sem Zeitpunkt waren von protestantischer Seite die Kolloquenten Erhard Schnepf und Johannes
Brenz sowie der Auditor Balthasar von Gülthngen anwesend. Die Kolloquenten Bucer und Frecht
trafen am 15. Dezember in Regensburg ein. Vgl. Vogel, Religionsgespräch, S. 228, 251, 292f.; s. auch
oben S. 294, S. 295 Anm. 1.
8. Gemeint sind wohl der Kolloquent Georg Major, der Regensburg zusammen mit Lorenz
Zoch am 21. Januar 1546 erreichte, sowie der Nürnberger Auditor Georg Volckamer, der krank-