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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 17): Die letzten Strassburger Jahre: 1546 - 1549 — Gütersloh, 1981

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https://doi.org/10.11588/diglit.30258#0028
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DIE LETZTEN STRASSBURGER JAHRE 1546-1549

[A i a] DER CXX. PSALM. Ein danck und Betpsalm wider die falschen
zungen und stehte Widerfechter christlicher Religion, ausgelegt zu lehre und
tröst in diser gefährlichsten Zeiten. An die christliche Gemeinde zu Bonn.
Christliche und warhafte Antwort uff das Schandgedicht wider christliche
Reformation und Martin Bucer one namen des Dichters und under dem titel 5
Abconterfeitung Martin Bucers etc. ausgangen. Durch Martin Bucer. Psal. V
[7]: Herr, du bringest die lugner umb. Der Herre hat grewel an den blutgirigen
und falschen. Anno. M. D. XL VE
| A 2.a | An die gemeinde unseres herren Jesu Christi zu Bonnai
bGnad, frid, tröst, stercke und hilffeb von Gott, unserem himlischen Vatter durch 10
unseren Herren Jesum Christum, seie und vermehre sich euch täglich, lieben brüder im
Herren!
Vor lengist1 2 hat ich mir fürgenommen, etwan ein trostschrift an euch zu thün, die ir
durch das täglich gifftig liegen, lesteren, uffsetzen3, jamer und mord stifften von den
feinden des h. Evangeli unsers einigen heilands Jesu Christi so gar ernstlich und herb 15
werden4 für und für angefochten und durchächtiget5, seitdem euch der Allmechtig das
Evangeli seines lieben Sons hat geoffenbaret. Weil ich aber wol gewüßt, das ir durch
ewere getrawe diener am Gotteswort und Seelsorger, meine lieben brüder, den einigen
war christlichen tröst aus dem lebendigen Gotteswort täglich höret und auch selb
lesen, beide, aus der h. Götlichen Schrifft, in deren uns alles zu unser lehre ist fürge- 20
schriben, damit wir durch gedult und tröst der schrifft hoffnung haben6, und auchc aus
vil reinen und gesunden auslegungen derselbigen götlichen schrifften, Und ich dann
auch mit vilen schrifften, zu vertedigen das heilig seligmachende Evangeli wider die
feinde Christi und anderen kirchengeschefften immer bin beladen worden7: Aus disen
a) Überschrift zweizeilig mit verschiedenen Typengrößen.
b) —b) Erste Textzeile durch große Typen besonders hervorgehoben; G Initial von 3 Zeilen.
c) anch.
1. B. war in Bonn zum ersten Male vom 5. bis zum 14. Februar 154z (vor allem in Buschhofen
bei Hermann von Wied) und dann vom 14. Dezember 1542 bis zum 26. August 1543. Vgl. Köhn,
S. 40h - An die Gemeinde zu Bonn ist auch der (unadressierte) >Sendbrief< von 1547 (dieser Bd.,
S. 81 ff.) gerichtet.
2. Schon lange.
3. Nachstellen, aufhetzen. Schmidt, Sp. 371. - Seit dem Erscheinen des Reformationsentwurfes
(>Einfaltiges bedencken< - Bibi. Nr. 74) waren eine ganze Reihe von theologischen Gegenschriften
(z. B. von Eck, Gropper, Billick, Latomus u. a.) erschienen, doch nur wenige, die für einen weiteren
Leserkreis bestimmt waren, wie z. B. der >Christlich bericht ...< des Matthias van Aech und die
>Abconterfeytung ... <, gegen die sich der >CXX. Psalm< B.s richtet.
4. (ir) werdet. Die 2. Person pl. prs. ind. geht im folgenden Text noch häufig auf -en aus statt
-(e)t.
5. Verfolgt, geschmäht (geächtet).
6. Ad Rom. 15 [1 ]. [Marg.J.
7. Die Jahre 1543-1546 bilden im literarischen Schaffen B.s einen Höhepunkt besonderer Art.
Im Zeitraum von vier Jahren erscheinen - Zweitausgaben und Übersetzungen nicht mitgerechnet —
 
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