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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 17): Die letzten Strassburger Jahre: 1546 - 1549 — Gütersloh, 1981

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https://doi.org/10.11588/diglit.30258#0276
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272

DIE LETZTEN STRASSBURGER JAHRE 1546-1549

iren kindlin, | [113 a] | muß vmgohn, als der h. Paulus schreibt, das er sich gegen den134
Tessalonichern bewisen hatt.
Zum vierdten: dieweyl alles fruchtbar lehren vnd ermanen erfordret, das, der es vbet,
ein besonders vertrawen vnd ansehen habe bey denen, die einer solle lehren vnnd erma-
nen, hat der herre geordnet135, wen einer ist durch einen in geheim vnd besonders 5
vermanet worden - wen die sach nemlich heimlich ist, dann, der offenlichen sünden
halber, hatt es sein eygen Ordnung, daruon hernaher gemeldet würt - vnd solche erma-
nung nicht erschossen136, das als dan, der einenr vermanet hatt, solle noch einen oder
zwen zu sich nemen, damit das vermanen desto mehr ansehens svnd vertrawenss habe
bey dem, der gesündigt hatt; vnd wa Mer selbige sich1 nitt wolte besseren, das er auch 10
seiner hartneckigkeitu kondte vberzeüget137 werden, nach dem danv alle Sachen beston
sollen durch zeügniß zweyer oder dreyer. Alß aber138 allesw daruff zusehen, wie man
das hertz gewinne vnd zu warer erkhantnüß vnd rew der sünden erwecke, solle man in
wähl solcher zugenomener vermaner fleyssig acht haben, das man die leut darzu
nemme, die neben dem, das sie der Sachen Christi woll verstendig vnd eyfrig, auch dem, 15
so zu vermanen ist, am besten angeneme139 vnd vertrawett sein mögen.
Zum fünfftenx: nach dem bey vilen auch solcher zugenommner vermanern vnd
zeugen ansehen vnnd authoritet etwan nitt willy genug sein, hat der barmhertzig Gott
zvnd herez verordnet, damit ja alles versuchet vnd das gröste ansehen140 bey den Chri-
sten auch wurde vorgewant141, das man als dan die Sachen solle an die | [113 b] | Ge- 2.0
meinde lassen gelangen3, das solliche vbertretter vnd darzu verrechter brüderlichen
straffen auch von der selbigen durch die gemeinen Seelsorger zur besserung vermanet
werdenn.
Das selbige hatt aber doch bey den Aposteln auß dem geyst des herren noch die
Ordnung gehapt, das man etwan die Sachen, so vor die Gemeind gehört, sind erstlich 25
vor142 vonb den eitern143 der kirchen gehandlet worden, ehe man siec der gantzen
Gemeind hatt vorbracht, wie man ddes anzeyged hatt Act[orum] 9 [ioff.27ff.J 15
[6.22.32] vnd 21 [8.24].
Alß dan der handel brüderlicher straffen wenigen6 recht bekhant oder gemeint144
vnd die leut vor gantz offenlicher straffen vor aller Gemeinden gottes seer schewen145 - 30
r) eins A, B; einen C. — s)-s) fehlt B. — t)—t) sich der B. — u) hertikait B. - v) fehlt B.
w)also [?]: fehlt B - x) 5. B. — y) add. am Rand. — z)-z) fehlt B. — a) anlangen B.
b) fehlt B. — c) add.: zu B. — d)—d) das angezeigt B. — e) weniger B.
134. i.Teßa. 2 [7]. [Marg.].
135. Vgl. Mt i8,i5ff.
136. Gefruchtet, genützt.
137. Überführt.
138. Wie stets.
139. Willkommen (sympathisch).
140. Maßstab (auch: Rücksichtnahme).
141. Angewendet.
142. Vorher.
143. Ältesten (Presbyter).
144. Gemeint.
145. Zurücks chrecken.
 
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