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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 17): Die letzten Strassburger Jahre: 1546 - 1549 — Gütersloh, 1981

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https://doi.org/10.11588/diglit.30258#0450
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DIE LETZTEN STRASSBURGER JAHRE 1546-1549

446
hie rede ist - durch die einwohnende gerechtigkeit vnd liebe zu Gott29. Dann alle vnsere
gerechtigkeitq in dieser zeit vor Gottes äugen vnd gericht noch so mangelhafft ist1, das
durch sie niemandt möge gerechtfertiget werden30, Ps 43s [3], vnd wir vmb verzeyhung
vnser schulden an dieser gerechtigkeit jmmer betten müssen, wie vns vnser Herre selb
hat lehren betten: Vergib uns unsere schulden etc?31. 5
| 248 a | Darumb werden wir warlich gerechtfertiget32 von allen sünden zum ewigen
leben allein auß den genaden Gottes vnd durch die gerechtigkeit Christ], wann wir die in
rechtem, waren, lebendigen glawben ergreyffen. Actorum 5 [3off10 [36ff.]. 13 [3 8f.J.
26 [17E]. Rom. 3 [^23f.]. 4 [5.24ff.]. 5 [if. 18ff.]. 8 [3E]. Gal. 3 [9ff.]. Ephes. 2 [4ff.]. Tit.
3 [4ff-]33’
Also34 jm Articel von der liebe vnd gütten werckhen jm “5. §U3S ist gesetzet Vvon den
Rahtgeben vnd Ansteilem des Interimsv: Es seye ein warhaffter glawbe vnd derw die
Christen scheyde von den vnglewbigen, der schon von der liebe gesonderet seye36. Das
ist auch wider allex schrifft. Dann der glawb, der Christen macht vnd die von den
vnglewbigen vnderscheidet, der mage one die lieb Gottes nity sein. Vnd welcher glawb 15
one die liebez ist, adas ist nit ein dodter3 vnd kein warhaffter glawb37. Was der wäre
glawbe seye, sehe man jm 5. Capitel zun Romeren vom anfang vnd jm 11. zun Hebree-
ren38.
Aber hiemit wollen bdie Rahtgeben vndb Paepstliche gelerten39 jnen den gründ legen,
das, wann sie schon mit allen jren wercken die Gottseligkeit verleugnen40, man sie doch 2.0
nit solle0 dörffend für vnchristen vnd also vntauglich halten zu den Empteren vnd
Praelaturen der kirchen, ewa sie allein sagen, sie glawben6, was der Papst zuglawben
fürgibth
q) gestr.: vnd liebe. — r) mangelhafftig C.
s) 143 C; obwohl auch B »43« hat, dürfte C die ursprüngliche und sinnvollere Lesart sein: Ps
143,2 paßt gut in den Zusammenhang, während sich zu Ps 43,3 nur schwer eine Beziehung ergibt.
t) fehlt C. - u)-u) fünfften R. C. - v)-v) add. am Rand K. Hubert.
w) add. - x) add.: h. C. - y) add. am Rand C.
z) add. nachträgl. - a)-a) korr. aus: on das dodt.
b)-b) add. nachträgl. K. Hubert. - c) gestr.: noch C. - d) gestr.: straffen C.
e)-e) wo sie alleyn (sagen sie) glauben C. - f) Zwischenzeile: Psal. 32 C.
29. Vnser gerechtigkeit ist mangelhafftig [Marg. C].
30. Durch vnser Gerechtigkeit werden wir nicht gerecht für Gott. Psal. 143 [Marg. C]. - Vgl.
dazu Anm. s).
31. Mt 6,12.
32. Durch den glauben, welcher die gerechtigkeit Christi ergreiffet, wirtman Gerecht. Act. 5.10.
13. 26. [Marg. C],
33. C wiederholt die Schriftzitate des Textes als Marg. Danach hat C eine Zwischenzeile: Luc. 6.
34. II. Von der liebe. D. Es ist ein warhaffter glaub, der schon von der liebe gescheiden ist
[Marg. C],
35. IT, Art. 7 »Von der liebe vnd gueten wercken«, Abs. 5 {Mehlhausen, S. 54h).
36. E. Glaub ist nicht ohn liebe [Marg. C].
37. Glaub ohn liebe ist kein rechter glaub [Marg. C].
38. Ro5,iff.; Hebrn,iff. - C wiederholt beide Stellen als Marg.
39. Was die Papisten in disem Artickel suchen [Marg. C].
40. 2. Tim.3 [izff.] [Marg. A, B, C].
 
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