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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 17): Die letzten Strassburger Jahre: 1546 - 1549 — Gütersloh, 1981

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https://doi.org/10.11588/diglit.30258#0465
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8. WELCHER MASSEN DAS INTERIM

461

| 147a | (y - alten Kürchen): do muste man bey denn lüchten1 zu nacht wachen vnd
die göttlichen lectionen auch mit ernster andacht vnd zu guttem verstandt des volcks
furlesenn, des glichen nichts in der widersecher vigilienn vnd begengnussen gesehen
wurt, da mann alle h. wort vnd Sacrament gottes vmbs gelt verkauffet vnd das gelt dank
5 zum aller schändlichsten verdutt.
»Man41 sol auch die fest42, so vonn der kürchen angenomen, behalten, vnnd,
wo nit alle, doch die fürnemste: Nemlich die Sonentag; den gepurttag des
herren; des beschneidung des herren; der h. drey kunig tag; denn palm tag;
Die osteren mit zweyen folgeten tag; Die vffart des herren; Die pfinstenn mit
10 zweyen folgenden tagen; das fest trinitatis; das fest des (z) fronlichnams
Christi; Die (aa) feyrtag der h. jungfrawen Mariae', Die tag der (bb) h. Apo-
stel1: Sant Johannis Baptiste, sant Marie Magdalenen, Sant Steffenn, Sant
Laurentij, Sant Martin, Sant Michel vnnd aller heiligenn.«
(z - fronlichtnams): vnd auch mit der heidnissen pomb vnd greulichstenn abgötterey
15 an dem h. Sacrament vmbhertragen?
(aa - Die feyrtag mder h. jungfrawen Mariae™'): wo schrifft?
(bb - Apostel etc.n): O das man die Sonentag gott° recht heiliget vnd p wo Apostoli-
schen tradition? wo lehr vndq exempel derr h. vätter, das man den heiligen solle feyrtag
haltenn? jre gedechtnus mit rechter andacht zu erbawung des glaubens haltenn, wie for
20 dar vonn gesagt, vnnd darnach etwas nützliches schaffenn, nit sich in alle vbigkeits
begeben, das wer der alten Exempel gefolgett in rechter haltung der heiligen gedecht-
nus1.
Auch »43in einer iedenn kürchen der "heiligen fest vnd tage44, so do selbs (cc)
patroni sind, vff das wir Vvff derv selbenn festen gott in seinen heiligen Ehren,
25 vns auch reitzen, jnen nach zu folgenn vnd in jrenw verdienst zu gestehet
werden.«
(cc - patroni): damit die gewonlichen getzen opffer vnd gottlosse zechen nit abgohn.
»Mann45 solle auch behaltennx die tag der (dd) bettwochen46 vor der vffart
des herren, auch die Letaney an sant Marx tag vnd alle gepürlichen processio-
30 nes noch altem gepruch im jar.«
i) leychen C. — k) fehlt C.
l) von hier an am linken Rand jeweils Klammer, die die folgende Einzelaufzählung zusammen-
faßt: »bb« usw.
m) -m) fehltC. - n) fehlt C. - o) fehlt C. - p) add.: wo schrifft? C.
q) oder C. - r) add.: alten C. - s) vppigkeyt C.
t) gedechtnussen C. - u) deren IT. - v)-v) an den IT, C.
w) jrem (mit Variante »jren« - vgl. Mehlhausen, S. 138, Anm. g) IT.
x) korr. aus: furhaltenn.
41. Mehlhausen, S. 138, Z. 12—32. Jeder Festtagsname beginnt mit neuer Zeile, d. h. in der
Vorlage sind die Feste wohl als eigene Spalte aufgeführt gewesen.
42. Die fest sollen gehalten werden. [Marg. CJ.
43. Mehlhausen, S. 138, Z. 33-36.
44. Text. Einer jeden Kirchen Patroni sollen in der selben gefeiret werden [Marg. CJ.
45. Mehlhausen, S. 140, Z. 1—3.
46. Die Bettwoch, Lytania vnd Processiones sol man halten [Marg. C].
 
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