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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Buckwalter, Stephen E. [Bearb.]; Wilhelmi, Thomas [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 18): Nachträge 1541 - 1551 sowie Ergänzungen und Korrekturen — Gütersloh, 2015

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https://doi.org/10.11588/diglit.30530#0307
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11. appellation wider etliche besondere leut

spricht er, »ehren ᶜ sie mich, dieweil sie sölche lehre lehren, die nichts dan menschen
Gebott seindt«.

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Vnnd es bekennet zwar jedermann, das mann inn Geistlichen sachen nit folgenn
soll, was durch gewonheit auffkommen, sonder was vom Heiligem Geist vns geoffenbaret
vnnd fürgestalt ist. Mann muß ja die warheit mehr gelten lassen dan einige
gewonheit; Dann gewonheit on zeugnüß der warheit ist nichts anders dann ein veraltete
jrthumb. Es lehret auch der Heilige Augustinus, »er hab alleinn gelehret den
Scribenten, so man Canonicos nennet, die ehr zugeben, das er gleube, sie haben in
jhrem schreiben niergend in geirret, Wilcher were auch so vngeschickt, der nit sagen
solte, das die H. Schrifft aller Bisschoffen schrifften für zusetzen sey, das man auch
vberal nit zweiffeln noch darnach fragen sol, ob es war oder recht sei, was in derselben
nur einmal vns fürgestalt vnd dargeben ist.« | Avb |

Darneben ist das recht vnd eigentlich ampt eines Bischoffs, nit allein fleiß für zu-
wendenn, das die Gemeindenn, so vonn dem Herren jhm vertrawet vnd befohlen,
mit warer vnd gesunder lehr vnterrichtet, sonder das auch alle jhrthumb vnnd mißbreuche,
so mit der zeit ingeschliechen, mit dem schwerde Göttliches wort abgehawen
werden. Ja, er soll alles, was er vom Herren vnd Aposteln, auch durch die Vätter,
so fern sie dem Herren vnd Aposteln gefolgt, einmal vnd endlich beschlossen oder
eingesatzt befindt, so fest halten vnd verthedigen, das er bereit sey, sein leben, wo es
die not erfordren würdt, darbey zusetzen vnnd darfür hin zustrecken. Wie wil dan
jm gebürenn, das jenige, so dem zu wider einigerlei weise durch vnachtsamkeit oder
böse gewonheit eingerissen ist, zu gedulden oder zuzulassen.

Solt er nit vil mehr mit anderen Bischoffen vnd seinen Clericen, wa ¹ er die darzu
vermögen kan, wo nit er allein, auff alle mittel vnd wege trachten, das solchs alles
zum ersten abgeschafft vnd die Kirchen, so jm vertrawet, mit recht tüglichen Dieneren,
die die herde Christi mit dem Göttlichen wort zuweiden vnd die heilige Sacramenten
nach Gottes ordnunge vnnd der Aposteln gebrauch getrewlich außzuspenden,
auch die ware Kirchen zucht sampt gotseliger bekandtnüß des Glaubens an
Christum im Volck anzustellen geschickt vnd willig sein, versorget würden.

c) wohl Drf. erhen.

1. sofern.
 
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